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Euskirchener Solarspezialisten bauen größten Solarpark Niedersachsens

Euskirchener Solarspezialisten bauen größten Solarpark Niedersachsens
“F&S solar concept” lassen ein Sonnenkraftwerk in der südlichsten Kommune des Nachbarbundeslandes, an drei Seiten eingerahmt von Nordrhein-Westfalen, 36 000 Solarmodule auf 20 Hektar ehemaligem Ackerland aufbauen

Glandorf – Die größte Freiland-Photovoltaik-Anlage Niedersachsens hat die Euskirchener Solarfirma “F&S solar concept” am Donnerstag offiziell übergeben. Der Solarpark Schwege in der 6800-Seelen-Gemeinde Glandorf, südlichste Kommune Niedersachsen und von drei Seiten von Nordrhein-Westfalen umgeben, ist ein Solarkraftwerk der Superlative: Eine Strecke von 60 Kilometern würden die 36 000 Solarmodule auf 20 Hektar Fläche des Solarparks aneinandergereiht ergeben. Allein 500 000 Meter Gleichstromkabel wurden für die Anlage verlegt, der umgebene Zaun, unter dem Kleintiere auf die begrünte Fläche schlüpfen können, ist 2000 Meter lang.
Dabei hatten die Monteure von “F&S solar concept” mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen, wie Helmut Eicker, der Vorstandsvorsitzende des Auftraggebers “Teutoburger Energie Netzwerk” (TEN), berichtete: “Zwischendurch dachte ich, wir würden die erste Off-Shore-Anlage im Binnenland errichten!” Starker Regen machten die ehemalige Ackerfläche manchmal zur Seenplatte, dann zur Schlammwüste, der lange harte Winter habe für eigentlich unmenschliche Arbeitsbedingungen für das Monteursteam gesorgt. “Dennoch hat »F&S solar concept« alle Termine eingehalten”, lobte Eicker.
Denn wegen der Verringerung der staatlich garantierten Einspeisevergütung zum 1. Juli sollte das riesige Solarkraftwerk vor dem Stichtag ans Netz – eine Meisterleistung, die nur durch gute Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung, TEN und ausführender Firma möglich war. Der Euskirchener Solarspezialist hatte erst kürzlich die größte Solaranlage Nordrhein-Westfalens eröffnet, die größte Auf-Dach-Anlage Kölns und die größte Freilandanlage der Eifel gebaut und die Hallen der Messe Düsseldorf mit Solarmodulen bestückt. Pünktlich zum 28. Juni ging das letzte Segment ans Netz.
Georg Schmiedel nannte beeindruckende Zahlen über den Mammut-Solarpark: “7,4 Millionen Kilowattstunden Strom kann das Solarkraftwerk im Jahr erzeugen, damit können 2400 Haushalte mit Strom versorgt werden.” Gegenüber fossilen Brennstoffen können etwa 4600 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart werden. Schmiedel: “Die Sonne ist eine schier unerschöpfliche Energiequelle. Und es müssen keine fossilen Brennstoffe über Tausende von Kilometern transportiert werden – der Strom wird da erzeugt, wo er gebraucht wird.”
Wie der Technische Geschäftsführer der Euskirchener Solarfirma Uwe Czypiorski sagte, kann das durchaus gleich im Hof nebenan sein: “Strom geht den Weg des geringsten Widerstandes, wenn nebenan das Licht angeknipst wir, kommt direkt der Strom des Solarparks da an.” Eine der technischen Besonderheiten des Solarparks Schwege seien die verschiedenen Mittelstromspannungen der Anlage: Eine Zehn-Kilovolt-Ebene sei für den sehr nahen Verbrauch bis rund 400 Meter Entfernung bestimmt. Da aber eine 30-Kilovolt-Netzleitung durch den Solarpark führt, sei die andere Hälfte mit dieser höheren Spannung angeschlossen und könne so bis zehn Kilometer Entfernung Abnehmer mit Strom versorgen. Die Daten der Anlage können per Funk und Datenleitungen von TEN abgerufen werden.
Wie effektiv Sonnenergie nutzbar ist, machte Professor Dr. Klaus Kuhnke von der Fachhochschule Osnabrück am Rande der Veranstaltung mit einem Rechenbeispiel deutlich: “Wenn sie einen Hektar Land mit Raps bebauen und daraus Bio-Diesel erzeugen, können Sie mit einem Fahrzeug damit etwa 22 000 Kilometer fahren.” Baue man stattdessen auf dem Hektar Mais an und nutze das daraus herstellbare Biogas für ein Fahrzeug, käme man auf etwa die dreifache Reichweite, nämlich rund 65 000 Kilometer. Kuhnke: “Nutzt man aber die Fläche als Photovoltaik-Anlage und betreibt damit ein modernes Elektrofahrzeug, können Sie 3,25 Millionen Kilometer zurücklegen!”
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

14.09.2010