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Große Ehre für den ‚Eifelpapst‘

Große Ehre für den ‚Eifelpapst‘
Professor Dr. Wolfgang Schumacher aus Antweiler erhält Verdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens – NRW-Minister Remmel überreicht die Auszeichnung – Festakt im Naturzent-rum Eifel in Nettersheim
Nettersheim/Mechernich – Großer Bahnhof für einen großen Wissen-schaftler aus Mechernich-Antweiler. Professor Dr. Wolfgang Schuma-cher wurde in Anerkennung seines beruflichen wie ehrenamtlichen Engagements für den Naturschutz das Verdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Rund 150 geladene Gäste waren dabei, als NRW-Umweltminister Johannes Remmel im Naturzentrum Eifel in Nettersheim die Ordensinsignien an Prof. Dr. Schumacher im Rahmen einer Feierstunde übergab.
Der Ort war gut gewählt, denn ohne Schumacher gäbe es kein Natur-zentrum Eifel. “Professor Schumacher haben wir es zu verdanken, dass dieses Zentrum entstanden ist. Er hat damals die ersten Gespräche mit dem Landesministerium geführt und dafür gesorgt, dass wir die finanziellen Mittel bekommen haben”, resümierte Nettersheims Bürgermeister Wilfried Pracht.
Beileibe nicht der einzige Verdienst von Schumacher, über den Landrat Günter Rosenke in seiner Laudatio bemerkte, dass er nun zwei “Kreuze zu tragen” habe. Denn bereits 1987 hatte Schumacher das Bundesverdienstkreuz erhalten. An der Zeitspanne lässt sich auch ermessen, wie lange sich Schumacher bereits für den Naturschutz im Kreis Euskirchen und in der Eifel einsetzt. Angefangen in den 70er Jahren, in denen Schumacher als Lehrer in Marmagen Naturschutzbeauftragter des Altkreises Schleiden war. Im Laufe der Jahre arbeitete er sich durch Fleiß und Kompetenz zum ordentlichen Professor und zum Leiter der Abteilung Geobotanik und Naturschutz in der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn hoch. Von 1999 bis 2002 war Schumacher Abteilungsleiter am Landesministerium für Umwelt und Naturschutz. Parallel dazu nahm er diverse Ehrenämter wahr, so ist er unter anderem seit 2002 Vizepräsident der NRW-Stiftung Natur, Heimat und Kultur. Kein Wunder also, dass Schumacher in der Naturschutzbranche einen hervorragenden Ruf genießt.
Daran erinnerte auch Landrat Günter Rosenke: “Der Ruf als ‚Eifelpapst‘ eilte ihnen bereits voraus, bevor sie 1976 den Vorsitz im Landschaftsbeirat übernahmen, den sie bis 1994 innehatten”, so Rosenke. Dass Schumacher während seiner langen Zeit als Professor an der Uni Bonn nie den Weg zur Basis verloren habe, kommentierte der Landrat so: “Man könnte Sie auch als wissenschaftlichen Romantiker oder aber auch als romantischen Wissenschaftler bezeichnen.” Auch einen kleinen Seitenhieb, der auf die Unpünktlichkeit des Wissenschaftlers zielte, musste der neue Träger des Verdienstkreuzes 1. Klasse einstecken: “Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man sie glatt als Erfinder der akademischen Viertelstunde bezeichnen”, meinte Rosenke schmunzelnd. Schumacher, der 1944 in Mechernich-Antweiler geboren wurde, nahm diesen Ball auf und retournierte in seiner Dankesrede: “Zeitweise habe ich versucht, an zwei Orten gleichzeitig zu sein, was natürlich nicht geklappt hat. Aber als Ruheständler erschrecke ich die Leute mittlerweile auch schon mal damit, dass ich sogar fünf Minuten vor der Zeit da bin.”
NRW-Umweltminister Johannes Remmel lobte den unermüdlichen Einsatz des Wissenschaftlers: “Sie sind mit Leib und Seele Naturschützer und Wissenschaftler.” Besonders ging Remmel auf das Projekt zur Erhaltung der Narzissenwiesen ein, das Schumacher in Zusammenarbeit mit der Loki-Schmidt-Stiftung Ende der 70er-Jahre im deutsch-belgischen Grenzgebiet ins Leben gerufen hatte, und das bis heute scharenweise Besucher in die Region lockt. Einen ganz besonderen Dank sprach Minister Remmel auch Schumachers Ehefrau Rita aus, die ihn auf seinem Weg begleitet und unterstützt hat.
Auch Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick hat zu Professor Wolfgang Schumacher eine ganz besondere Beziehung. Der Ausgezeichnete engagiert sich nämlich nicht nur auf vielfältige Weise für Natur und Kultur in der Stadt Mechernich, sondern: “Professor Schumacher war mein Doktorvater”, so Schick, der über das Thema “Naturschutzfachliche Bewertung einer Grünlandregion der Nordeifel im Hinblick auf den biotischen und abiotischen Ressourcenschutz” promovierte. Wenn der Diplom-Agraringenieur Dr. Schick über den Professor für Geobotanik und Naturschutz spricht, schwingt unüberhörbar tief empfundener Respekt vor der Lebensleistung des Ausgezeichneten in seiner Stimme mit: “Professor Schumacher war der Erste, der Naturschutz nicht gegen die Landwirtschaft, sondern mit der Landwirtschaft betrieben hat.” Dementsprechend wurde Schumacher im vorigen Jahr auch mit der Ehrenplakette des Deutschen Bauernverbandes geehrt. Schick: “Was Professor Schumacher besonders auszeichnet, ist, dass er nach über 40 Jahren als Pädagoge ein erstklassiges Gespür dafür hat, junge Menschen zu motivieren.” Ein Grund dafür sei auch Schumachers Geradlinigkeit: “Das was er sagt, das lebt er auch.”
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

20.05.2011