Die meisten Haushalte sind am Netz
Stadt Mechernich und Deutsche Telekom ziehen für 2017 eine erfreuliche Glasfaser-Verkabelungsbilanz
Mechernich – 2017 war ein gutes Jahr für schnelle Internetverbindungen im Stadtgebiet Mechernich. Dank der gemeinsamen Bemühungen von Stadt und Telekom wurden seit Januar 2000 Haushalte mehr im Vorwahlbereich (02443) mit drei Kilometer neuem Glasfaserkabel und zwölf neuen Verteilerkästen auf den modernsten Stand der Technik gebracht.
In diesen Bereichen in Mechernich und Kommern und auch im bisher hoffnungslos unterversorgten Breitenbenden können die Telekomkunden jetzt mit 100 Megabit pro Sekunde surfen. Das sind hundert Mbit/s beim Herunterladen und bis zu 40 Mbit/s im Upload. Gerd Wolter von der Deutschen Telekom glaubt, dass damit ein hoher Prozentsatz der 16.773 Haushalte in der Stadt Mechernich ans schnelle Internet angeschlossen sind.
2018 sollen die Anschlüsse in Mechernich und Kommern im „Nahbereich“ 500 Meter um die Betriebsstellen in Mechernich, Kommern, Eiserfey und Satzvey herum angeschlossen und weitere Bereiche in Teilen von Antweiler, Firmenich, Gehen, Glehn, Kostel, Kalenberg, Kommern-Süd, Roggendorf, Schaven und Strempt ausgebaut werden.
„Wer die schnellen Internetanschlüsse nutzen möchte“, kann sie ab sofort online, telefonisch oder im Fachhandel buchen, so Telekom-Projektleiter Gerd Wolter kurz vor Weihnachten bei einem gemeinsamen Pressetermin mit den städtischen Mechernicher Wirtschaftsförderern Peter Dierichsweiler und Dennis Müller.
Vussem hängt voll in der Luft
Der Stadtverwaltung geht es nicht allein um komfortable Privatanschlüsse, die es den Bürgern erlauben, Videos aufzurufen, Bankgeschäfte zu erledigen und ihren Urlaub zu buchen, ihnen sind die schnellen Webanschlüsse vor allem auch für die örtlichen Gewerbegebiete und Wirtschaftsunternehmen wichtig.
In diesem Zusammenhang beklagt Dierichsweiler den sich weiter verzögernden Glasfasernetzausbau in Vussem, wo es bedeutende Gewerbegebiete, aber eben noch immer kein schnelles Internet gebe. „Wir hängen da voll in der Luft“, klagt der Wirtschaftsförderer. Zuständig sei dort aber nicht die Telekom, sondern der Kreis Euskirchen.
Denn im ländlichen Raum haben Gebietskörperschaften wie der Kreis Euskirchen die Lufthoheit über den weiteren Ausbau der Breitbandverkabelung mit den dafür erforderlichen Finanzmitteln in Millionenhöhe bekommen, so Peter Dierichsweiler. Ausgebaut worden sei im Stadtgebiet Mechernich aber rein gar nichts. Er hoffe, dass es 2018 losgehe.
Komplizierte Vergaberichtlinien
Schuld an der Verzögerung seien aber nicht die Verantwortlichen in der Kreisverwaltung, sondern die komplizierten Vergaberichtlinien aus Berlin, die der Kreis und die Anbieter erfüllen müssen, so der Mechernicher Wirtschaftsförderer: „Wenn es um den ländlichen Raum geht, fehlt in nahezu keiner politischen Rede das Thema Breitband-Ausbau, aber passiert ist bis jetzt nix.“
Einen zehnprozentigen Eigenanteil müssen die Städte und Gemeinden beisteuern – mit Ausnahme der Kommunen im Haushaltssicherungskonzept. Die Verschnellerung der Internetanschlüsse, da waren sich Gerd Wolter und Peter Dierichsweiler im Pressegespräch einig, wird auch eine Zukunftsaufgabe bleiben. Der Wirtschaftsförderer: „Da, wo wir im Stadtgebiet Mechernich seinerzeit »revolutionäre 16-Mbit-Anschlüsse« gefeiert haben, da müssen wir zurzeit schon wieder heftig nachrüsten.“ Gerd Wolter: „Die technische Entwicklung geht weiter und es ist eine Illusion, wir wären irgendwann einmal fertig.“
pp/Agentur ProfiPress