Bundeswehrblock für 80 Flüchtlinge
Stadt Mechernich hat für die von Bund und Land nach stoischem Schlüssel zugeteilten Asyl begehrenden Menschen noch Unterbringungskapazitäten bis maximal zum Jahresende – Beigeordneter Hambach: „Parallel gucken wir natürlich jetzt schon, wie und wo es 2016 weitergehen könnte“ – Kämmerer Ralf Claßen sieht für die Haushaltsplanung im kommenden Jahr erhebliche Probleme
Mechernich – Bis Neujahr hat die Stadtverwaltung Mechernich Vorsorge zur Unterbringung weiterer Flüchtlinge getroffen. „Parallel sondieren wir natürlich schon für das neue Jahr“, sagte Erster Beigeordneter Thomas Hambach der Presse. „Wie wir das finanziell im kommenden Haushaltsjahr schultern sollen, weiß kein Mensch“, erklärte Kämmerer Ralf Claßen.
Unterdessen nahmen Teamleiter Willi Göbbel vom Fachbereich Soziales/Schule/Jugend und David Esch vom Immobilien-Management der Stadt am Donnerstag gemeinsam mit Standorthausmeister Beppo Cönen und den Asylhausmeistern Stefan Kaiser, Guido Derichs und Yannis Falkenberg die nächste Flüchtlingsunterkunft der Stadt Mechernich in Betrieb. Es handelt sich um das Gebäude 8 auf dem bisherigen Bundeswehrgelände in der Peterheide.
Die Stadt Mechernich möchte gerne das komplette Gelände der früheren Kfz-Staffel und Bundeswehr-Fahrschule von der Bundesimmobilienverwaltung erwerben, das geht aber zurzeit nicht, weil wegen der Flüchtlingsströme nach Deutschland ein Verkaufsstopp für Bundesimmobilien erlassen wurde.
„In dem Block 8 werden wir bis zu 80 Asyl begehrende Menschen unterbringen können“, sagte Willi Göbbel dem Mechernicher „Bürgerbrief“: Die ersten, eine sechsköpfige Bürgerkriegsflüchtlingsfamilie aus Syrien, werden kommenden Montag erwartet.
Aus militärischen Sicherheitsgründen habe die Immobilienverwaltung der Bundeswehr die Errichtung eines 235 Meter langen Stabgitterzaunes verlangt, der die Stadt knapp 18.000 Euro kostete.
Damit jede Familie einen eigenen Briefkasten hat, wurde ein Postverteilerschrank angeschafft. Der Duschbereich wurde hergerichtet, die Elektroinstallation teilerneuert. Betten, Schränke und Kücheneinrichtung wurden beschafft und waren am Freitag zum Teil noch nicht angeliefert worden. Willi Göbbel: „Es herrscht zurzeit wegen der enormen Nachfrage Mangel an doppelstöckigen Betten.“
Zurzeit kämen etwa 20 Flüchtlinge pro Woche nach Mechernich, so dass der Bundeswehrblock 8 alleine bis Mitte November die erforderliche Kapazität stellen könnte. Beigeordneter Hambach: „Die Herrichtung hat einige Wochen in Anspruch genommen. Parallel arbeiten wir bereits an den Unterkünften, die vermutlich ab Ende November benötigt werden.“
pp/Agentur ProfiPress