Biergarten im Mühlenpark
Lorbacher Familie investiert ganz groß in 700 überdachbare Sitzplätze plus Multi-Eventbereich mit Bühne und Großleinwand – 16 Meter Theke, Hähnchen und Haxen vom Grill, bayerisches und kölsches Bier – Gastronom Helmut Wagner: „Marktlücke im Einzugsbereich von 147.000 Menschen“ – Bayerisches Equipment, rheinische Lebensart
Mechernich – Am 5. Mai fallen der Feiertag Christi Himmelfahrt und Vatertag zusammen. In der Stadt Mechernich beginnt dieses Jahr außerdem am 5. Mai erstmalig im Mühlenpark Kommern die Biergartensaison.
Der Lorbacher Geschäftsmann Helmut Wagner, seine Frau Elke und Tochter Stefanie eröffnen dann den „Biergarten am Mühlenpark“. Bis zu mehrere Hundert Gäste sollen dort gleichzeitig an Biertischen Platz finden – und zwar unter Fünf-Meter-Schirmen, die vor zu viel Sonne oder Regen schützen.
Außerdem entsteht nebenan auf dem Platz vor dem Glashaus im Mühlenpark noch ein sogenannter Multifunktionsbereich mit Bühne und 8-Meter-Großbildleinwand, auf dem Events und Veranstaltungen aller Art ablaufen sollen. Hier finden die Gäste auf Bänken oder an Stehtischen Platz.
Jazz-, Folk- und Bluesbands
Der Biergarten steht auch den Gästen bei allen Veranstaltungen zur Verfügung, die ohnehin im Mühlenpark stattfinden. Zum Beispiel beim Heavy-Metall-Festival, bei Oldtimertreffen, Kleintiermärkten, Flohmärkten und Kaninchenausstellungen, die jeweils zwischen mehreren Hundert bis zu 2500 Besuchern pro Veranstaltung anlocken. Die bisherigen Veranstaltungen bleiben bestehen und auch der Mühlenpark bleibt öffentlich zugänglich. Dies war seitens der Verwaltung Voraussetzung für die Zusammenarbeit.
Außerdem will die Gastronomen-Familie Wagner selbst Musik- und Kulturveranstaltungen aufziehen. Freitags und sonntags zum Frühschoppen sollen Jazz-, Folk-, und Blues-Bands live aufspielen. Unter anderem wolle Rolly Brings mit seiner Combo im Mühlenpark musizieren, den Helmut Wagner aus seiner langjährigen Vorstandsarbeit im Förderverein der Gesamtschule Weilerswist kennt.
Vorgestellt wurde das Biergartenprojekt im Mühlenpark am vergangenen Wochenende von Familie Wagner, dem stellvertretenden Mechernicher Verwaltungschef Thomas Hambach, dem städtischen Landschafts-Ingenieur Christof Marx und dem für die Mühlenparkverwaltung zuständigen Rathausmitarbeiter Dennis Müller.
Helmut Wagners Meinung nach ist ein professionell gemachter Biergarten nach bayerischem Vorbild, der mit rheinischer Lebensart geführt wird, der Marktlückenfüller in der Region schlechthin.
„Gesucht und nichts gefunden“
Wagner: „Vorigen Sommer saß ich an einem tropisch heißen Tag mit meinem Hund »Henry« auf der Veranda und überlegte, wo ich ein Bier trinken könnte. Ich setzte mich ins Auto, fuhr bis nach Euskirchen und Zülpich und fand – nichts.“ Er habe nur eine offene Eisdiele angetroffen, in der sich Abkühlung verschaffte.
Wagner beschloss, sich fortan über einen Biergarten für Mechernich und Umgebung Gedanken zu machen. Eine Marktanalyse ergab einen Einzugsbereich von 147.000 Menschen in einem Umkreis von 20 Autominuten rund um Mechernich. Außerdem ist die Stadt zwischen Nationalpark Eifel und Antweiler Senke von Radwander-, Mountainbike- und Wanderrouten durchzogen.
Seine erste Idee als Standort sei die Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat gewesen. Aber davon habe die Stadtverwaltung ihm in der Person von Stadtplaner Thomas Schiefer abgeraten. Erster Beigeordneter Thomas Hambach: „Da gab es in der Vergangenheit wiederholt Versuche mit Biergärten und Open-Air-Events, aber das hat jedes Mal zu Beschwerden in der Nachbarschaft geführt.“
Im Mühlenpark, dem früheren Landesgartenschaugelände von 1972, hingegen habe man kaum Proteste wegen später Biergarten-Gespräche und Musik zu erwarten. Außerdem könne der Park einen attraktiven Mittelpunkt zu seiner Belebung gebrauchen. Und die vielen Veranstaltungen, die ohnehin das ganze Jahr über auf dem ehemaligen Laga-Territorium stattfänden, erführen eine erstklassige gastronomische Aufwertung, so Hambach und Müller.
pp/Agentur ProfiPress