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Alt-Landrat Linden ist tot

Der Vollblutpolitiker aus Obergartzem starb heute im Alter von 90 Jahren

Mechernich – Die Stadt Mechernich trauert um Josef Linden. Der Alt-Landrat starb am heutigen Donnerstag, 6. Juli 2017 im Alter von 90 Jahren.

Der am 26. September 1926 in Obergartzem geborene Josef Linden wurde 1976 zum ersten Mann im Kreis Euskirchen gewählt. Die Landratswürde verteidigte der Vollblutpolitiker bei den Kreistagswahlen 1979, 1984 und 1989 jeweils erfolgreich. 1994 wurde Günter Rosenke zu seinem Nachfolger gewählt. Bereits 1981 ist Josef Linden mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt worden.

Seinen 90.Geburtstag feierte der Alt-Landrat und frühere Mechernicher Vize-Bürgermeister vor knapp einem Jahr im Kreis seiner Familie – zwei Kindern, sieben Enkelkindern und fünf Urenkeln. Seine Ehefrau Helene verstarb 2015, Sohn Willi verunglückte 1991 tödlich mit dem Auto. Schwer mitgenommen hatte auch der Tod ihrer Urenkeltochter Julie 2012 die Eheleute Helene und Josef Linden.

In einem Berger Seniorenheim besuchte Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick (Mitte) im Vorfeld von dessen 90. Geburtstag Alt-Landrat Josef Linden, hier mit Enkeltochter Sandra. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

In einem Gespräch mit Manfred Lang, Inhaber der Agentur ProfiPress, anlässlich des 90. Geburtstages im vergangenen Jahr, relativierte Lindens Sohn Karl-Josef Linden das Bild vom „allzeit strahlenden Landrat“: „Der Vater hatte ein ganz schönes schweres Leben. In jeder Generation hat er einen nahen Verwandten verloren, das fing schon mit seiner Mutter Elisabeth Linden an, die 1959, uns Enkelkinder an der Hand, beim Autohaus Krings von einem Moped angefahren und getötet wurde.“

Wandern war das Hobby von Josef Linden. Noch mit 88 ging er mit dem Wanderverein Obergartzem/Firmenich zu Fuß auf Heimbach-Wallfahrt. Seine Wanderfreunde aus Politikertagen, vor allem Alt-Oberkreisdirektor Dr. Karl-Heinz Decker, hielten stets den Kontakt. Decker besuche ihn hin und wieder, der frühere Wanderkollege und Kölner Regierungspräsident Dr. Franz-Josef Antwerpes telefonierte regelmäßig mit ihm.

Der frühere Verbandswasserwerksgeschäftsführer und Vollblutpolitiker Josef Linden starb im Alter von 90 Jahren. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Seine politische Laufbahn hatte 1969 begonnen, als der Obergartzemer in den Veytaler Gemeinderat einzog und auch direkt zum Bürgermeister gewählt wurde. Dem Gemeinde- und späteren Stadtrat Mechernich gehörte Josef Linden von 1972 bis 1989 an, von 1972 bis 1978 war Linden Erster stellvertretender Bürgermeister. Ebenfalls 1972 zog der Christdemokrat in den Euskirchener Kreistag ein.

Am 13. Juli 1986 wurde er in Mechernichs südfranzösischer Partnerstadt Nyons gemeinsam mit Bürgermeister Karl-Heinz Gehrke in den Ritterstand des Olivenordens erhoben.

Als besondere politische Erfolge werden Josef Linden unter anderem die Umgehung Firmenich/Obergartzem, der Weiterbau der A 1 von Wisskirchen bis Blankenheim und die Weichenstellung für Neubau und Neuausrichtung des Kreiskrankenhauses Mechernich zugeschrieben.

pp/Agentur ProfiPress