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Geselligkeit hoch drei

Junggesellen, Junggesellinnen und Altgesellen in Eicks setzen sich für Dorfkultur und Vereinsleben ein – Vereine unterstützen sich gegenseitig

Mechernich-Eicks – Wenn in Eicks am dritten Septemberwoche wieder Kirmes ist, dann helfen sie alle mit: die Junggesellen, die Junggesellinnen und die Altgesellen. Drei Vereine, bei denen man mitmachen kann, ohne besondere Fähigkeiten zu besitzen. Nur eines braucht man: Gemeinschaftsgefühl.

Das war schon immer so: Seit ihrer Entstehung haben sich die Junggesellenvereine (früher Burschenschaften) der Tradition und Geselligkeit verschrieben. Diese Tradition pflegt der Junggesellenverein Einigkeit 1799 Eicks schon lange. „Er wurde vor 223 Jahren gegründet und gehört zu den ältesten Vereinen dieser Art in unserer Region“, so Schriftführer Tim Böpple.

Vertreter der Junggesellen, Junggesellinnen und Altgesellen in Eicks (v.r.): Arne Petry, Sabrina Brohm und Tim Böpple. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Vertreter der Junggesellen, Junggesellinnen und Altgesellen in Eicks (v.r.): Arne Petry, Sabrina Brohm und Tim Böpple. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Dorfkirmes im September

Heute wie damals ist die Ausrichtung der Dorfkirmes die wichtigste Aufgabe der Junggesellen. Mitte September war es in Eicks wieder soweit: Mit Hahnenball, Hahneköppen, Live-DJ, Frühschoppen mit dem Eickser Musikverein gab es ein umfangreiches Programm – und für die Junggesellen im Vorfeld viel zu tun, von der Planung des Ablaufs über die Organisation von Anträgen, Essen, Getränken und Mitwirkenden bis zum Auf- und Abbau der Kirmes.

Bei der Durchführung wurden sie allerdings tatkräftig von anderen Vereinen unterstützt. Seit 2017 bilden die „Eickser Schwesterherzen“ als Junggesellinnenverein „das Pendant zu den Jungs“, so die zweite Vorsitzende Sabrina Brohm. Seitdem bringen sie eine weibliche Note in die Dorfkirmes – in Form einer Cocktailbar. Dieses Jahr organisieren die „Schwesterherzen“ außerdem das Kinderschminken und eine süße Candy Bar für die Kleinen.

Indessen unterstützen die Altgesellen am Zapfhahn hinter der Theke. Sie sind der jüngste der drei Vereine, die offizielle Gründung liegt erst vier Monate zurück. „Die Idee, einen Altgesellen-Verein zu gründen hatten wir von eineinhalb Jahren, als wir gemeinsam den Dorfweihnachtsbaum aufstellten. Das bleibt jetzt unser Job“, erzählt der erste Vorsitzende Arne Petry.

Die Eickser Junggesellen zum Auftakt der Kirmes im vergangenen Jahr. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Die Eickser Junggesellen zum Auftakt der Kirmes im vergangenen Jahr. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Alle können mitmachen

Er ist selbst vor zwei Jahren wieder in sein Heimatdorf zurückgezogen und wollte sich gerne wieder in einem Verein engagieren. „In einem Altgesellen-Verein muss man keine bestimmten Fähigkeiten mitbringen. So können alle bei uns mitmachen und sich in die Dorfgemeinschaft einbringen“, erklärt er das Ziel des Vereins.

Alle drei Vorstandsmitglieder der Junggesellen, Jungesellinnen und Altgesellen sind sich einig: sie möchten das Vereinsleben und die Dorfkultur am Leben erhalten. „Ich habe viele Werte und Erziehung aus den Vereinen mitgenommen“, erinnert sich Arne Petry und Sabrina Brohm ergänzt: „Wir haben die »Schwesterherzen« gegründet, um neue Leute kennenzulernen und gemeinsam etwas zu unternehmen.“

Zwar sei es in allen drei Vereinen schwierig, regelmäßige Treffen der fast allesamt berufstätigen Mitglieder zu organisieren, aber trotz lockerer Struktur treffe man sich immer wieder zu gemeinsamen Aktivitäten – sei es die Vereinsfahrt der Junggesellen, ein Grillfest der Altgesellen zum Beitritt neuer Mitglieder oder Ausflüge der Junggesellinnen zum Bowling oder ins Krewelshofer Maislabyrinth.

Die „Eickser Schwesterherzen“ haben in diesem Jahr mit dem Frühlingsbasar ihre erste eigene Veranstaltung auf die Beine gestellt. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Die „Eickser Schwesterherzen“ haben in diesem Jahr mit dem Frühlingsbasar ihre erste eigene Veranstaltung auf die Beine gestellt. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Einsatz für die Dorfgemeinschaft

Neben der reinen Geselligkeit setzen sich aber auch alle drei Vereine aktiv für die Dorfgemeinschaft ein. Die Junggesellen richten das Fest zur Mainacht aus und sind an St. Martin für das Martinsfeuer zuständig. Die Altgesellen kümmern sich an St. Martin um die Zugsicherung und haben zusammen mit der IG Eickser Karneval in Coronazeiten einen Karnevalszug für die Kinder organisiert. „Wir haben Wagen und Traktoren geschmückt und sind ganz langsam an der Kita vorbeigefahren. Die Kinder sind dort buchstäblich in Kamelle geschwommen“, erinnert sich Arne Petry.

Die Junggesellinnen haben mit einem Frühlingsbasar im Eickser Bürgerhaus dieses Jahr ihr erstes eigenes Fest auf die Beine gestellt. Den Basar, auf dem die Besucher Handgemachtes erstehen konnten, möchten sie jetzt etablieren. Auch die Altgesellen haben Pläne für die Zukunft. Arne Petry: „Wir möchten nächstes Jahr das Dorffest wieder aufleben lassen.“ Und die Junggesellen? Die möchten das traditionelle Fahnenschwenken wieder einstudieren.

Die Idee, einen Altgesellen-Verein in Eicks zu gründen, entstand beim Aufstellen des Dorfweihnachtsbaums. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Die Idee, einen Altgesellen-Verein in Eicks zu gründen, entstand beim Aufstellen des Dorfweihnachtsbaums. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Eigene Homepage

Ganz gleich was ansteht, in Eicks können sie sich darauf verlassen, dass sich alle Vereine gegenseitig helfen. Um noch mehr Menschen aus dem Ort in das Vereinsleben zu integrieren, wurde die Homepage www.dorf-eicks.de aufgebaut. Dort finden sich nicht nur Neuigkeiten aus dem Ort, sondern auch eine Auflistung aller Vereine und Ansprechpartner sowie Termine rund ums Dorfleben. Arne Petry: „Wir wollen uns den Leuten zeigen, damit sie aktiv mitmachen können.“

Er hat eine klare Einstellung, wenn es darum geht, die Dorfkultur und das Vereinsleben zu erhalten: „Man kann motzen oder die Dinge selbst in die Hand nehmen.“ Dass sich der Einsatz auszahlt, zeigte sich auch an der Kirmes im vergangenen Jahr, die buchstäblich aus allen Nähten platzte. „Ich habe hier noch nie so viele Leute gesehen“, erzählt Tim Böpple. Er plädiert für das Gemeinschaftsgefühl: „Der Spaß kommt erst, wenn man sich mit Leuten trifft, die die gleichen Ziele verfolgen.“

pp/Agentur ProfiPress