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“Alle waren freundlich und glücklich”

“Alle waren freundlich und glücklich”
Mechernicher Weltjugendtagspilger kehren begeistert aus Sydney zurück – Ein Bericht der KirchenZeitung für das Bistum Aachen
Mechernich – “Es war einfach ein tolles Erlebnis, sehr, sehr schön”, sagt Pfarrer Erik Pühringer gegenüber der KirchenZeitung, gerade vom Weltjugendtag in Australien zurückgekehrt. Der Mechernicher Priester war der Delegationsleiter der Pilger aus dem Bistum Aachen.
Zusammen mit 24 Mechernichern und zwei Gästen aus Paris war Pastor Pühringer zum Weltjugendtag (WJT) gereist. “Unsere Freunde aus Paris haben wir beim Weltjugendtag in Köln kennen gelernt, sie waren voll in unserer Gruppe integriert”, berichtet der Pfarrer und künftige Eifeldekan. Die vielen Begegnungen zwischen den Menschen verschiedenster Nationalitäten haben den Geistlichen besonders beeindruckt.
“Und ich habe trotz der riesigen Menschenmenge manche immer wieder getroffen: Etwa zwei Priester, die ich in Melbourne kennen gelernt habe, traf ich zweimal in Sydney wieder”, sagt Erik Pühringer beeindruckt. Einen Pfarrer aus Limburg habe er sogar auf dem Pilgerweg, der neun Stunden dauerte und für den die “Harbour Bridge” die gesamte Zeit gesperrt war, wiedergesehen. “Und das bei diesem unglaublichen Pilgerstrom, man kann sich das kaum vorstellen, wenn man nicht selbst dabei war!”, so der Mechernicher Gottesmann.
Marina Peters (17) war eine der Mechernicher Pilgerinnen und berichtet: “All die vielen Menschen aus aller Herren Länder haben den Weltjugendtag zusammen erlebt, alle waren wegen der gleichen Sache da, alle waren freundlich und glücklich!” Die einzelnen Gruppen seien sich oft begegnet, um gemeinsam zu singen, die Fahnen ihrer Länder und Städte zu schwingen, sich auszutauschen und gemeinsam ihren Glauben zu leben.
Die Mechernicher Gruppe war ganz nah dran am Papst Benedict XVI., als er am Samstagabend zur Virgil im Stadion ankam. “Alle zückten ihre Fotoapparate”, berichtet Agnes Peters, die als Betreuerin zusammen mit den Jugendlichen in die australische Metropole gereist war.
Nach der zweistündigen Abendmesse war für viele nicht an Schlaf zu denken, trotz des neuen Kilometer langen Pilgermarsches, den die Weltjugentagsbegeisterten in das Stadion geführt hatte: Denn 500 000 Pilger campierten, eingehüllt in Schlafsäcke, unter freiem Himmel im Stadion, an vielen Stellen wurde gemeinsam gesungen und gefeiert. “Ein wunderbares Erlebnis, ich lag die ganze Nacht wach und habe das sehr genossen”, sagt Agnes Peters.
Die Abschlussmesse am darauf folgendem Tag war für viele, aber nicht für alle ein besonderes Erlebnis. “Den ein oder anderen hat einfach der Schlaf übermannt”, wie Pfarrer Pühringer schmunzelnd erzählt. Er selbst konzelebrierte bei der Messe, wie er berichtet: “Allerdings war das etwas anders als in unseren Kirchen: Ich stand nicht am Altar, sondern mit tausenden Priestern vor der Altarinsel und war so auch nicht näher am Papst als viele andere Gläubige.”
Dafür war “Püh”, wie der Mechernicher Priester liebevoll von “seinen” Jugendlichen genannt wird, ganz nah an Erzbischof Reinhard Marx bei der Katechese – nicht nur physisch, sondern auch inhaltlich: “Er traf genau die Stimmung der Jugendlichen und ermutigte sie, die Freude im Glauben zu suchen – und wenn das in ihrer Gemeinde nicht möglich sei, müsse man sich notfalls eine andere suchen.” Jesus habe nicht gesagt, bewahrt den Status Quo, sondern: “Macht Euch auf den Weg”. Genau das sei, was den Glauben ausmache: sich auf den Weg zu machen.
Wenig Positives konnten die Mechernicher Pilger hingegen über die Katechese von Joachim Kardinal Meisner berichtet, es sei denn, dass sein Vortrag “viel Zündstoff zur Diskusion geliefert” habe, wie Agnes Peters sagt. Mehrere Pilger haben während der Ausführungen Meisners sogar den Raum verlassen, unter ihnen auch Marina Peters: “Er hat gesagt, wenn wir nicht ganz glaubten, seien wir keine richtigen Christen!” Auch die Aussagen Meisners über die Missionierung von Moslems missfiel Marina Peters. Erik Pühringer ergänzt: “Damit hat Kardinal Meisner sicher nicht den Geist des Weltjugendtages getroffen.”
Der bei der Jugend sehr beliebte Pfarrer Pühringer hat überhaupt ein paar Verbesserungsvorschläge für die Katechese: “Es wäre schön, wenn es weniger ein Vortrag wäre, sondern die Jugendlichen mehr in einen Dialog einbezogen würden.” Nicht sehr glücklich ausgewählt fand der Priester auch das ein oder andere Lied bei der Abschlussmesse: “Musste es Gregorianik sein? Das ist nicht unbedingt etwas für Jugendliche. Ich hätte mir eine mitreißendere Musik gewünscht.”
Dadurch wird die Begeisterung Pühringers für den Weltjugendtag aber nicht geschmälert: “Der Weltjugendtag zeigt die wunderbare Vielfalt in der Kirche, eingebettet in verschiedenste Nationalitäten.” Abgesehen von kleineren Zwischenfällen wie kurzzeitig verschwundene Koffer oder eine Nacht ohne Schlafsäcke gab es keine ernsten Probleme, sondern durchweg positive Rückmeldungen der Pilger. Für Pfarrer Erik Pühriger steht fest: “In drei Jahren in Madrid treffen wir uns wieder!”
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

03.09.2008