Mit Freunden gefeiert
Löschgruppe Obergartzem hatte 90. Geburtstag – Besuch aus Bayern – Kirmes mit vollem Programm – Festkommers samt Ehrungen und gegenseitiger Wertschätzung
Firmenich-Obergartzem – Insgesamt 90 Jahre, seit 1933, setzt sich die Feuerwehr-Löschgruppe Obergartzem nun schon mit Leib und Leben für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Mechernich ein. Ihre freiwilligen Mitglieder löschen Brände, retten Menschen oder Tiere und sind rund um die Uhr im Einsatz. All das tun sie unter ihren Symbolen „Hilfsbereitschaft, Freiwilligkeit und Kameradschaft“.
Um diese lange Zeit im Dienste der Mechernicher gebührend zu würdigen, feierte man nun seine Löschgruppe – verbunden mit der Kirmes in Firmenich-Obergartzem. Die großen Vereine im Ort wechseln sich mit der Ausrichtung der Kirmes stets ab, dieses Jahr war passenderweise die Löschgruppe an der Reihe.
Mit alter Spritze den Sieg geholt
Gekommen waren auch alte Freunde aus dem bayerischen Ostallgäu. Die Feuerwehr Kaufbeuren war samt ihrer Musikkapelle, den „Blechklappen“, und der Löschgruppe Hirschzell zu insgesamt 45 Mann angereist. Die Musiker waren besonders motiviert – und spielten ohne Probleme auch mal von mittags bis abends durch.
Sie beurkundeten den Obergartzemern feierlich über 30 Jahre Feuerwehrfreundschaft, seit 1991. Die Meisten der damaligen Initiatoren sind zwar schon verstorben, doch Thomas Wolff, Löschgruppenführer und stellvertretender Leiter der städtischen Feuerwehr, erinnerte sich noch.
Er erzählte, wie der damalige Löschgruppenführer Konrad Hamacher über den aus Kaufbeuren stammenden ehemaligen Mechernicher Stadtdirektor Bernhard Wachter von einem historischen Spritzenwettbewerb der Allgäuer erfahren habe. Prompt meldete er seine Truppe an, die sich samt alter Spritze auf den Weg in den Süden machte. „Das war ein voller Erfolg, denn wir haben den ersten Platz abgeräumt“, freute sich Wolff: „Gewonnen haben wir 300 Liter Bier, mit dem wir noch im selben Jahr das erste Obergartzemer Oktoberfest veranstaltet haben. Eine Tradition, die mittlerweile ebenfalls über 30 Jahre besteht.“
„Kirmes-Olympiade“ und viel Programm
Festauftakt für die Kirmes im Doppeldorf war das Richtfest an der Baustelle des Dorfgemeinschaftshauses „Dodo-Treff“, über das die Agentur ProfiPress bereits berichtete. Geboten wurden hier unter anderem ein Kirmesumzug durch den Doppelort, Messen, Frühschoppen und ein Kirmes- und ein Hahnenkönigsball. Aber auch die Kids kamen mit Kinderschminken, Hüpfburg, einem 22-Meter-Hubsteiger der Firma „Salgert“ oder einem Kinderkarussell auf ihre Kosten.
Eine kleine Ausstellung zu Feuerwehrtechnik im Wandel der Zeit konnten Groß und Klein ebenso anschauen wie eine „Kirmes-Olympiade“, bei der sechs Teams gegeneinander antraten. Gewonnen haben die Kaufbeurener. Für eine Schauübung der Jugendfeuerwehr hatte man außerdem eigens ein kleines Holzhäuschen gebaut, damit die jungen Feuerwehrleute auch etwas zu Löschen hatten.
Konrad Hamacher geehrt
Beim Festkommers „90 Jahre Löschgruppe Obergartzem“ waren auch Vertreter aus der Politik mit von der Partie. Thomas Hambach war für die Mechernicher Stadtverwaltung vor Ort, Leo Wolter vertrat Landrat Markus Ramers im Namen des Kreises Euskirchen. Auch die Ortsbürgermeister Franz Josef Keus (Obergartzem) und Tobias Heidemann (Firmenich) sowie der Leiter der Feuerwehr, Jens Peter Schreiber, wohnten dem Festakt bei.
Thomas Wolff erzählte den Anwesenden aus der langen Historie der Löschgruppe, es wurden offizielle Urkunden und Gastgeschenke ausgetauscht. So übergab man den bayerischen Kollegen beispielsweise eine Feuerwehraxt aus dem Jahre 1953. „Neu lackiert und an einem Brett befestigt macht die nämlich auch heute noch einiges her“, so Wolff.
Doch einer stand an diesem Tag besonders im Fokus: der 75-jährige Konrad Hamacher. Als „Wegbereiter“ der guten und langanhaltenden Freundschaft zwischen Obergartzem und Kaufbeuren wurden ihm eine besondere Ehrung und der Dank aller Anwesenden zuteil.
Thomas Wolff betonte in seiner Ansprache: „Lieber Konrad, vielen Dank für deine langjährige Treue und Dienste als Löschgruppenführer. Du hast mit deinem Wirken die wesentlichen Teile der Jahre in denen wir Um- und Angebaut haben, mitgeprägt. Dadurch wurde das Fundament gelegt und gepflegt, für das, was die Löschgruppe heute ist!“
pp/Agentur ProfiPress