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„Ihr seid die Besten!“

Hilfsgruppe Eifel und Mechernicher Kälteanlagenbaumeister beschaffen Ersatz für einen um seine Playstation betrogenen 18jährigen Leukämie-Patienten in Bonn

Mechernich/Kall – Ein Happyend vor Weihnachten fand der Betrug an einem an Leukämie erkrankten jungen Mann aus Bonn dank der Hilfsgruppe Eifel. Der 18jährige, der zur Zeit in der Bonner Uni-Klinik stationär therapiert wird, hatte sich zu Weihnachten die aktuelle Playstation 5 gewünscht, die aber wegen großen Nachfrage so gut wie nirgendwo zu bekommen war.

René Kautz brachte die Spielkonsole persönlich in die Uni-Klinik Bonn, wo er sie Meike Rüsing (l.), der Geschäftsführerin des Förderkreises Bonn, und der Psychoonkologin Brigitte Gräfin von Schweinitz übergab. Foto: Förderkreis Bonn/pp/Agentur ProfiPress

Dann entdeckte seine Mutter ein Angebot im Internet. Sie bestellte und bezahlte, aber die Konsole wurde nicht geliefert. Schnell wurde der Familie bewusst, dass sie einem gemeinen Betrüger aufgesessen war. Das Geld war futsch und keine Playstation da…

Das rief die Hilfsgruppe Eifel für tumor- und leukämiekranke Kinder sowie den Mechernicher Kälteanlagenbau-Meister René Kautz und mehrere Sponsoren des FC Fortuna Köln auf den Plan. Dieses Konsortium half dem 18-jährigen, der in der Bonner Uniklinik zum zweiten Mal gegen eine Leukämie ankämpft.

Der frühere Fußballprofi Hans Sarpei war als Teilhaber einer Orthopädiefirma ebenfalls einer der Fortuna-Köln-Sponsoren, die an der Beschaffung der Spielkonsole für einen 18jährigen Leukämiepatienten mitwirkten. Foto: Kautz/pp/Agentur ProfiPress

Nach Aufrufen der Bonner Förderkreis-Geschäftsführerin Meike Rüsing und des Kaller Hilfsgruppen-Schatzmeisters Helmut Lanio meldete sich im sozialen Netzwerk rasch der Besitzer einer derartigen fast neuen Playstation, die er vor vier Monaten bestellt hatte. Der Mann verzichtete zugunsten des 18-jährigen Patienten. Das Geld als Entschädigung hatte der 35-jährige René Kautz, der erst im Sommer in Schwerfen eine Firma für Kälte- und Klimatechnik gegründet hat, schnell zusammen.

Nationalspieler unterschrieb

Als Kautz mittwochs das Fußballspiel der Fortuna gegen die Mannschaft des FC Köln II (Ergebnis 1:1) besuchte, konnte er die Play-Station 5 auf der Sportanlage bereits entgegennehmen. Die Sponsoren hatten zudem eine Weihnachtskarte unterschrieben, einen Schal der Fortuna beigelegt und auch das brandneue PS-Spiel „Fifa 22“ als Geschenk eingepackt. Kautz: „Damit der junge Mann Heiligabend direkt loslegen kann“.

Ein von den Spielern von Fortuna Köln unterschriebenes Trikot in seinem Schwerfener Büro zeugt von der Verbundenheit von René Kautz zu dem Kölner Traditionsklub, mit dessen Hilfe der Weihnachtswunsch eines an Leukämie erkrankten jungen Mannes erfüllt wurde. Foto: Reiner Züll/pp/Agentur ProfiPress

Den Karton mit der neuen Playstation signierte der 45-jährige ehemalige Bundesliga-Spieler Hans Sarpei, der in Köln-Chorweiler aufwuchs und unter anderem für den MSV Duisburg, für Schalke 04, den VfL Wolfsburg, Bayer 04 Leverkusen und für die Kölner Fortuna gekickt hat und der von 2000 bis 2010 in seinem Heimatland Ghana 36 Mal in der Nationalmannschaft spielte.

Donnerstags machte sich René Kautz am frühen Morgen auf den Weg nach Bonn, wo er die Geschenke im neuen, von der Hilfsgruppe Eifel mit eingerichteten Familienhaus an die Geschäftsführerin des Förderkreises, Meike Rüsing, und die Psychoonkologin Brigitte Gräfin von Schweinitz übergab. Beide waren überwältigt: „Uns fehlen die Worte, Ihr seid die Besten!“

Die an der Aktion beteiligten Sposoren der Kölner Fortuna unterschrieben die Weihnachtskarte, die der junge Bonner Leukämie-Patient Heiligabend mit der Spielkonsole geschenkt bekommt. Foto: Kautz/pp/Agentur ProfiPress

Der Mechernicher René Kautz hatte nach der Flutkatastrophe im Juli selbst um seine wirtschaftliche Existenz kämpfen müssen – und trotzdem drei Wochen lang ehrenamtlich in den Flutgebieten an Ahr, Urft und Olef mit angepackt. 14 Tage vor dem schlimmen Hochwasser hatte sich Kautz als Meister in Kälte- und Klimatechnik selbstständig gemacht und in Schwerfen einen Betrieb eröffnet.

Durch die Flut seien durch die großen Zerstörungen in den betroffenen Gebieten 80 Prozent der gebuchten Kunden-Aufträge weggefallen, neue Aufträge in seinem Metier aber nicht in Sicht gewesen. „Jetzt geht es langsam wieder los“, schaut der Jungunternehmer hoffnungsvoll in die Zukunft.

pp/Agentur ProfiPress