Gedenktafel für Elvira und Gustav Kauffmann
Pogromgedenken in Kommern: Die Töchter Eva und Lilly entkamen nach London – „Kaddisch“ am früheren Wohnhaus der Schwiegereltern angestimmt
Mechernich-Kommern – Knapp hundert Menschen, darunter viele junge Leute, nahmen am Pogromgedenkgang in Kommern teil. Marienschülerinnen von Elke Höver aus Kommern lasen an den früheren Häusern jüdischer Familien deren Schicksal vor. Robert Stone aus London sang am Elternhaus seiner Schwiegermutter Emmy Kaufmann das jüdische Totengebet „Kaddisch“.
Gisela Freier, die sich um die Erinnerung an die Juden von Mechernich und Kommern seit Jahrzehnten verdient gemacht hat, hatte den Gedenkgang federführend mit Rainer Schulz und einer Arbeitsgruppe vorbereitet.
Mit dabei waren auch zahlreiche Honoratioren, allen voran Christine Hiller, die mit ihren Erinnerungen maßgeblich zur heute vorliegenden Chronik jüdischer Familien aus Kommern beitrug, Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, Kämmerer Ralf Claßen und Ortsvorsteher Rolf Jaeck.
Der Gedenkgang endete am ehemaligen Wohnhaus von Gustav und Elvira Kaufmann in der Gielsgasse, die im KZ Lodz umgebracht wurden. Ihre Töchter Eva und Lilly entkamen nach London, wo Eva 1994 starb und Lilly 2015 im Alter von 105 Jahren. Rainer Schulz enthüllte dort eine Gedenktafel.
pp/Agentur ProfiPress