Michael Faber verlässt Museum
Landesmuseumsdirektor und stellvertretender Chef des Mechernicher Freilichtmuseums Kommern geht Ende August in Ruhestand – Bahnbrechende Museumspädagogik mit zielgruppenorientierten Projekten und von kostümierten Darstellern gespielter Geschichte – Faber erfand „Jahrmarkt anno dazumal“, „Tag nach der Ernte“ und „ZeitBlende“
Mechernich-Kommern – Dr. Michael Faber, der stellvertretende Leiter des Rheinischen Freilichtmuseums Kommern, geht Ende kommender Woche nach 35 Jahren auf dem Kahlenbusch in den Ruhestand. Das teilte der Pressesprecher und Landesmuseumsdirektor des Landschaftsverbandes Rheinland jetzt in einer E-Mail seinen Pressekollegen mit, mit denen er Jahrzehnte lang erfreulich gut zusammengearbeitet habe.
Nach dem Studium der Kulturwissenschaften (Volkskunde, Kunstgeschichte und Völkerkunde) und mehrjähriger Tätigkeit als Wissenschaftlicher Angestellter am Volkskundlichen Seminar der Universität Bonn kam Faber 1983 als Museumspädagoge nach Kommern.
„Schüler wohnen im Museum“
Mit damals in der Museumslandschaft neuartigen Projekten wie „Schüler wohnen im Museum“ und „Museumsmobil“, einem Ausstellungs- und Aktionsbus, der im Rheinland für das Freilichtmuseum warb, zielgruppenorientierten Projekten und Workshops sowie „Living History“, so genannter „gespielter Geschichte“ mit verkleideten Zeitzeugen aus unterschiedlichen Zeiten, setzte der Bonner innovative museumspädagogische Akzente.
Mitte der 1990er-Jahre verlagerte sich Fabers Aufgabenfeld zunehmend auf den Ausbau des Veranstaltungsprogramms. Mit vielen Veranstaltungen sollte das Freilichtmuseum Kommern für die Museumsszene richtungsweisend werden. Der 1995 ins Leben gerufene „Jahrmarkt anno dazumal“, damals der erste seiner Art in Deutschland, ist bis heute ein Renner.
So auch das Wochenende „Nach der Ernte“ oder die vor zehn Jahren entwickelte „ZeitBlende“ mit ihrem Rückblick auf Lebensverhältnisse, Lifestyle und Ereignisse vor 50 Jahren. Mit rund 90 größeren und kleineren Veranstaltungen im Jahr zählt das Freilichtmuseum Kommern heute zu den besonders lebendigen Freilichtmuseen in Deutschland.
Dr. Faber in seiner Abschiedsmail an die Kollegen: „Inhaltlich und programmatisch war es mir ein Anliegen, zur Entwicklung des LVR-Freilichtmuseums Kommern von einem »Häusermuseum« zu einem »Menschenmuseum« beizutragen.“
pp/Agentur ProfiPress