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Wotan und Irco ziehen den Wagen

Georgsritt in Kallmuth startet am Freitag, 1. Mai, um 10.15 Uhr – Dirk Züll fährt mit Blauschimmeln Wotan und Irco erstmals den Sakramentenwagen – Heilige Messe unter freiem Himmel am „Georgspütz“ mit Domprobst Manfred von Holtum

Mechernich-Kallmuth – Die Blauschimmel Wotan und Irco sind erfahrene Pferde, wenn es um große Veranstaltungen geht. Laute Musik und viel Publikum machen den beiden spätestens nichts mehr aus, seit sie dieses Jahr im Kölner Rosenmontagszug den Wagen der Prinzengarde durch die Straßen voller Jecken zogen. In Kallmuth werden Wotan und Irco nun zum ersten Mal den Sakramentenwagen ziehen, wenn am Freitag, 1. Mai, der traditionelle Georgsritt stattfindet.

Bis zu 200 Pferde aller Rassen, Farben und Größen in Gemeinschaft von rund 2000 Fußpilgern werden erfahrungsgemäß im Wallfahrtsort Kallmuth erwartet. Bei der farbenfrohen Reiterprozession geht es von dort aus zu Pferd oder zu Fuß in Richtung „Georgspütz“, wo unter freiem Himmel die Heilige Messe gefeiert wird.

Ziel der Wallfahrt zu Ehren des Heiligen St. Georg ist der „Georgspütz“ im Grünen Tal, wo unter freiem Himmel traditionell ein feierlicher Gottesdienst stattfindet. Archivfoto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress
Ziel der Wallfahrt zu Ehren des Heiligen St. Georg ist der „Georgspütz“ im Grünen Tal, wo unter freiem Himmel traditionell ein feierlicher Gottesdienst stattfindet. Archivfoto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress

Dirk Züll hat schon mehrere Male auf dem Rücken von Wotan an der Prozession teilgenommen. Gemeinsam mit seiner Partnerin Julia Zenner spannt er aber nun erstmals die belgischen Blauschimmel vor den Sakramentenwagen. Schwere Fracht sind die beiden Kaltblüter gewohnt: Dirk Züll ist mit ihnen als nebenberuflicher Holzrücker unter anderem im Freilichtmuseum in Kommern im Einsatz.

Das Paar aus Blumenthal übernimmt beim Mairitt die Aufgabe des verstorbenen Alois Gassen, der jahrelang die Kutsche für die Geistlichkeit lenkte. Dirk Züll war sofort bereit, aktiv bei der Prozession mitzuwirken. „So etwas macht man ja gerne, schließlich sollen solche uralten Traditionen ja erhalten bleiben“, so der 38-Jährige. Als Fußprozession hat die Wallfahrt nachweislich schon im 17. Jahrhundert stattgefunden. Der erste Mairitt in Kallmuth wurde 1953 von dem damaligen Pfarrer Egon Kranz organisiert.

Bis zu 200 Pferde aller Rassen, Farben und Größen werden zu der Reiterprozession am Freitag, 1. Mai, in Kallmuth erwartet. Archivfoto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress
Bis zu 200 Pferde aller Rassen, Farben und Größen werden zu der Reiterprozession am Freitag, 1. Mai, in Kallmuth erwartet. Archivfoto: Franz Küpper/pp/Agentur ProfiPress

Zum Georgsritt treffen sich Reiter- und Fußpilger auch in diesem Jahr wieder auf der Wiese am Ortseingang Kallmuth von Scheven aus. Um 10.15 Uhr beginnt dort die Prozession zu Ehren des Heiligen Georg. Vorbei am Sakramentenwagen und der Geistlichkeit geht es durch das festlich geschmückte Dorf zum etwa eineinhalb Kilometer entfernten „Georgspütz“ im Grünen Tal zwischen Kallmuth und Urfey. Gegen 11 Uhr soll dort der feierliche Gottesdienst mit Eucharistierfeier und Segnung stattfinden. Festprediger ist in diesem Jahr der Domprobst Manfred von Holtum. Zurück in Kallmuth findet die Prozession bei Musik und Eintopf ihren geselligen Ausklang. Eingeladen sind alle Gläubigen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Dirk Züll darf in diesem Jahr zum ersten Mal den bunt geschmückten Sakramentenwagen beim Georgsritt in Kallmuth fahren. Mit seinem belgischen Blauschimmel hat er schon mehrfach selbst an der Reiterprozession teilgenommen. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Dirk Züll darf in diesem Jahr zum ersten Mal den bunt geschmückten Sakramentenwagen beim Georgsritt in Kallmuth fahren. Mit seinem belgischen Blauschimmel hat er schon mehrfach selbst an der Reiterprozession teilgenommen. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Der Heilige Georg wird aufgrund seines unbeugsamen Charakters seit dem Mittelalter verehrt. Er war Patron der 1243 erstmals erwähnten Burgkapelle in Kallmuth und wurde auch Schutzpatron der Pfarrkirche, als die Mechernicher Ortschaft 1804 eine eigene Kirchengemeinde wurde. Als „Drachentöter“, der das Böse bekämpft, gehört St. Georg zu den 14 Nothelfern. Im Jahr 2007 erinnerte der Aachener Diözesanbischof Dr. Heinrich Mussinghoff an die Botschaft für die Menschen des 21. Jahrhunderts: „Der heilige Georg erinnert uns an unsere ethische Aufgabe, das Böse zu bekämpfen und das Gute zu tun.“

pp/Agentur ProfiPress