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Winfried Simons ist tot

Winfried Simons ist tot
Der UWV-Politiker saß 37 Jahre lang im Rat der Stadt Mechernich und gilt als echtes “kommunalpolitisches Urgestein” – Er gilt unter anderem als geistiger Vater des “Durchstichs Bahnhofsbergs”
Mechernich – Winfried Simons ist tot. Der 69-jährige UWV-Politiker, der seit 1972 im Mechernicher Rat saß, verstarb am Donnerstagmittag an den Folgen einer schweren Krankheit. Aus gesundheitlichen Gründen legte er sein Amt bereits Anfang 2009 nieder, blieb aber weiterhin Stadtverbandsvorsitzender der UWV.
Sein Name war von Anfang an mit der “neuen” Gemeinde Mechernich verbunden: Seit 1972, dem Jahr der zweiten kommunalen Neugliederung mit der Vereinigung von Mechernich und Veytal, mischte Winfried Simons aktiv und erfolgreich in der Kommunalpolitik am Bleiberg mit.
Meistens vom harten Oppositionsbänkchen aus, eine Legislaturperiode auch in “Regierungsverantwortung” zusammen mit Bürgermeister Peter Schüller und der SPD, und in der Ära Schaper sogar als einer von zwei stellvertretenden Bürgermeistern der Stadt Mechernich.
Bürgermeister Schick würdigte Winfried Simons, den früheren Hauptschullehrer, langjährigen UWV-, Partei-, Kreispartei- und Fraktionsvorsitzenden sowie NRW-Landesvorsitzenden der Unabhängigen Wählergemeinschaften, anlässlich seines Ausscheidens aus dem Rat als “kommunalpolitisches Urgestein”. Er habe die Wege der jungen Großgemeinde Mechernich, die wenig später die Stadtrechte verliehen bekam, vom ersten Tag an mit begangen und geprägt.
Simons, der sich in 37 Jahren aktiver Kommunalpolitik nicht nur Freunde gemacht hat, gilt unter anderem als geistiger Vater des “Durchstichs Bahnhofsberg”, also der in den nächsten Jahren zum Bau anstehenden Untertunnelung der Bahnlinie Köln-Trier. Mit ihr werden in Mechernich mehrere Bahnübergänge überflüssig, die heute den Verkehrsfluss auf der Hauptdurchgangsstraße B 477 empfindlich lähmen.
“Der Erfolg hat immer viele Väter”, konstatierten die Ratsherren Winfried Simons und Heinrich Schmitz noch im letzten Jahr bei einem Kamingespräch mit der Agentur ProfiPress, zu dem Willi Kremer aus Anlass des Mandatsverzichts des gesundheitlich angeschlagenen Freundes in die alte Schule von Voißel eingeladen hatte. Bergbaumuseum, Sozialstation und Mechernicher Wochenmarkt waren solche erfolgreichen Neuerungen, bei deren Einführung Winfried Simons die Finger ganz entscheidend mit im Spiel hatte.
“Ich habe immer dafür gekämpft und die Leute aktiv unterstützt, dass die Bürger ihre Dinge selbst in die Hand nehmen sollen”, sagte Winfried Simons damals, der in den frühen achtziger Jahren unter anderem die Bürgerinitiativen gegen die Roggendorfer Ortsumgehung (B 266n) und die Umfahrung des Schleidener Tales über die K 27n (B 265 E) im Raum Bleibuir kräftig unterstützt hatte.
Er solidarisierte sich mit Menschen in der Stadt Mechernich, die Probleme mit offiziellen Stellen bekamen und ihre Interessen verteidigen wollten. Angst um das eigene berufliche Fortkommen machte sich der Pädagoge dabei nicht. Zehn Jahre lang war er auch Vertrauenslehrer an der Hauptschule Mechernich.
Simons: “Ich habe mir und dann auch relativ schnell der politischen Öffentlichkeit klar gemacht, dass ich keinen Wert darauf lege, auf dem Buckel parteipolitischer Erwägungen meine persönliche Laufbahn aufzubauen”, sagte er während des Gesprächs.
Winfried Simons war Ur-Mechernicher, sein Vater Johannes war Schlosser und Schweißer bei der Gewerkschaft Mechernicher Werke, seine Mutter Elisabeth Schneidermeisterin. Seine Lehrerkarriere begann er vom Seminar in Düren aus als Volksschullehrer in Hürtgen und Düren-Lendersdorf, ehe er an die Hauptschule seiner Heimatgemeinde Mechernich kam.
In dem Voißeler Kamingespräch äußerte sich der Vater zweier Kinder im letzten Jahr versöhnt mit den heutigen politischen Verhältnissen am Bleiberg. Maßgeblichen Anteil an der “Klimaverbesserung” habe Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Alle Fraktionen seien heute, jedenfalls meistens, an der Sache und am Bürger orientiert. Insofern sei das Wirklichkeit geworden, für das er 37 Jahre im Rat gekämpft habe.
Die Exequien finden am Freitag, 29. Januar, 14 Uhr, in St. Johannes Baptist in Mechernich statt, anschließend ist die Beisetzung auf dem Mechernicher Friedhof.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

27.01.2010