Feinste historische Holzkohle
Bis Donnerstag, 30. Mai, geht es in Düttling um den Meiler – Walter „Waldi“ Lehnertz, bekannt aus „Bares für Rares“, darf an Pfingstsamstag, 18. Mai, den Meiler entzünden – Zu den drei „Meilerfesten“ gibt es das Doppelbockbier „Schwazze Kerl“, traditionellen Köhlerbraten und weitere Attraktionen
Mechernich/Düttling – Nicht mehr lange, dann wird der historische Holzkohlemeiler in Düttling wieder entzündet – und damit eine über 40-jährige Tradition fortgeführt. Bis Donnerstag, 30. Mai, steht im Nationalpark-Dorf die Historie der Köhler, die die Meiler noch Mitte der 80iger Jahre aktiv betrieben, im Fokus. Den Holzkohlemeiler entzünden wird kein Geringerer als Krekels Antiquitätenhändler Walter Lehnertz, besser bekannt als „Waldi“ aus der ZDF-Sendung „Bares für Rares“.

Walter Lehnertz und „Chefköhler“ Gerd Linden, ohne den die Tradition rund um den Holzkohlemeiler wohl längst nicht mehr so aktiv betrieben würde, wollen den Meiler an Pfingstsamstag, 18. Mai, um 14 Uhr anzünden. Unter genauer Aufsicht der „Meilerbuben“ wird der Meiler anschließend von Pfingstsonntag, 19. Mai, bis spätestens Montag, 27. Mai, verkohlen. Rund um die Uhr werden in diesem Zeitraum die Rauch- und Zuglöcher am Meiler von zwei Köhlern neugesetzt.
Auch Meiler-Öffnen will gelernt sein
Geöffnet wird der Meiler dann von Montag, 27. Mai, bis Donnerstag, 30. Mai. Aus der Holzkohle wird hochwertige Grillkohle, die in einem heißen und staubigen Prozess „geerntet“ wird. Die perfekte Gelegenheit, den „Köhlerbuben“ und „Köhlerlieseln“ bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen.

Im Rahmen der Meilerfeste gibt es am Pfingstsonntag, 19. Mai, traditionellen Köhlerbraten und das 7,1-prozentige Düttlinger Meilerbier „Schwazze Kerl“ – zumindest solange der Vorrat reicht. Als Attraktionen winken zudem kostenlose Führungen am Meiler, eine Flugschau der Greifvogelstation Hellenthal und ein kleiner Handwerkermarkt. Man kann auch Kaltblutpferde im Einsatz beobachten. Doch bevor es zu all diesen Festlichkeiten kommen kann, wird der Meiler zunächst von Montag, 13. Mai, bis Freitag, 17. Mai, aufgebaut.
Einst gab es im Kermeter weit über 1400 Meilerplätze, auf denen in großem Umfang Holz zu Holzkohle verarbeitet wurde. „Der Köhler war damals nicht wählerisch“, berichtet „Chefköhler“ Gerd Linden: „Jede Holzart, die ihm vor die Axt kam, wurde verwendet.“ Mittlerweile stünde eher Qualität als Quantität im Vordergrund. „Bei uns wird aus reinem Buchenholz hochwertige Grillkohle hergestellt, die mit konventioneller Retortenholzkohle nicht vergleichbar ist. Die Buchenholzkohle zeichnet sich durch eine sehr gute Hitzeentwicklung sowie Brenndauer aus. Das Grillgut erhält einen hervorragenden Geschmack“, schwärmt Gerd Linden.
Zu guter Letzt
Nach getaner Arbeit steht am Donnerstag, 30. Mai, der „Tag der schwarzen Köhlerbuben und Köhlermädels“ auf dem Plan. Auch hier winken kostenlose Führungen, eine Flugschau der Greifvogelstation, Kaltblüter und das Besenbinden, Holzarbeiten und auch kreative Brandmalerei.

Wer jetzt Lust hat, eine kleine „Zeitreise“ zurück in die Zeit der Köhler und Meiler zu unternehmen, sollte sich die Veranstaltungen im Nationalpark-Dorf in Düttling nicht entgehen lassen. Schon gar nicht wenn mit „Waldi“ ein echter „Eifeler Promi“ den Holzkohlemeiler entzünden darf.
Jeremias Slenczka/pp/Agentur ProfiPress