Weiterer Schritt zum Mühlensee-Umbau
Kreis Euskirchen erteilt Genehmigung – Erftverband ist nun zuständig für den Umbau zum Kommerner Hochwasserrückhaltebecken – Entleerung beginnt bereits in diesen Tagen
Mechernich-Kommern – Schon im Januar dieses Jahres hatte die Stadt Mechernich die Umgestaltung des Mühlensees beantragt und im Zuge dessen bereits vorbereitende Fällarbeiten vollzogen. Seit der kürzlich erteilten Genehmigung ist das Projekt nun Sache des Erftverbands, der in diesen Tagen mit der Entleerung beginnt, „sodass das Sediment im See trocknen kann und so bearbeitbar wird“, informiert der Erftverband in einer Pressemitteilung.
Das Ablassen des Wassers wird dabei „sehr langsam und kaum sichtbar“ passieren und „an die Witterungsverhältnisse und den entstehenden Sedimenttransport angepasst.“ Der Fischpächter des Mühlensees ist laut Erftverband informiert und wird sich um die Entnahme des Fischbestandes kümmern.
Was wird umgebaut?
Für die Transformation in ein Hochwasserrückhaltebecken wird das Sediment abgetragen und die Sohle vertieft. Auch der Sandfang, anliegend am Mühlenpark, soll abgesenkt und Teil des Ganzen werden. Der Bleibach wird künftig in einem unbefestigten Bachlauf durch das Becken geführt, in dem er sich eigendynamisch entwickeln kann.

„An das Durchlassbauwerk schließt das neu zu schaffende kombinierte Drossel- und Hochwasserentlastungsbauwerk an. Über die Drossel wird nur so viel Wasser in Richtung der Ortslage Kommern weitergeleitet, wie der Bleibach hier schadlos abführen kann. Die Hochwasserentlastung sorgt dafür, dass das Dammbauwerk auch dann noch standsicher ist, wenn bei seltenen Hochwasserereignissen mehr Wasser in das Becken fließt, als dieses aufnehmen und ableiten kann“, informiert der Erftverband weiter.
Rücksicht auf Amphibien und Fische
Für die im Wasser lebenden Freunde ist die Umgestaltung eher Segen als Fluch. Der Erftverband teilt mit: „In dem bestehenden Staudamm des Mühlensees ist ein nach oben offenes Trogbauwerk integriert, durch das der Bleibach fließt. Das neue Trogbauwerk ist ökologisch durchgängig, stellt also – anders als der Mühlensee bisher – kein Wanderhindernis für Fische dar.“
Und auch im neuen Becken sind Unterschlupf und Lebensraum gesichert: „Es werden ein Teich und mehrere temporäre Kleingewässer angelegt, in denen verschiedene Amphibien laichen können. Durch das Becken führen Spazierwege, die die Beobachtung der Auenentwicklungen ermöglichen.“
Mit dem Bau des Beckens entsteht ein weiterer Baustein für den Hochwasserschutz der Menschen in Kommern und darüber hinaus – und auch für die Bewohner im Wasser wird das neue Rückhaltebecken einige Vorteile mit sich bringen.
Jakob Seibel/pp/Agentur ProfiPress