Waldkindergarten steht hoch im Kurs
Mechernicher Ausschuss besichtigte den „Zwergenwald“ im Freilichtmuseum – Stadt Mechernich übernimmt den Trägeranteil
Mechernich-Kommern – Ungebrochen groß ist das Interesse der Eltern im Stadtgebiet Mechernich und auch weit darüber hinaus, einen Platz im Waldkindergarten „Zwergenwald“ im LVR-Freilichtmuseum Kommern zu ergattern. „Wir hatten tatsächlich schon einen Anruf von einer Kölner Familie, die nach einem Platz gefragt hat, noch bevor sie den Hauskauf hier im Stadtgebiet abgeschlossen hatte“, berichtete Manuela Bornkessel vom gemeinnützigen Träger Füngeling Kita Router gGmbH. Der Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales der Stadt Mechernich hatte darum gebeten, sich die Einrichtung einmal ansehen zu dürfen.
Zu Beginn des Jahres hatten die Kommunalpolitiker einstimmig beschlossen, dass die Stadt Mechernich den Trägeranteil übernimmt, und zwar anteilig entsprechend der Anzahl der Kinder aus dem Stadtgebiet Mechernich. Das sind zirka 14.000 Euro jährlich für aktuell 23 Mechernicher Kinder von insgesamt 30 Kindern. Vier Kinder werden sogar täglich von Euskirchen in den Waldkindergarten nach Kommern gebracht, der seit seiner Eröffnung kreisweit die einzige Einrichtung dieser Art ist. Im August wird in Zülpich ein weiterer Waldkindergarten eröffnen.
„Die Nachfrage ist so groß, dass wir sofort eine zweite Gruppe mit 20 Kindern einrichten könnten, aber wir können natürlich auf dem Museumsgelände nicht x-beliebig erweitern“, sagte Manuela Bornkessel. Mit 30 Kindern sei man an der „absoluten Obergrenze“ angekommen. Den Besuch der Mechernicher Politiker in Begleitung des zuständigen Fachbereichsleiters Holger Schmitz und des Teamleiters Willi Göbbel nutzte die Geschäftsführerin von „Füngeling Kita Router“, sich bei den Verantwortlichen nach einem möglichen zweiten Standort im Stadtgebiet Mechernich zu erkundigen. „Die meisten Anfragen erhalten wir aus Kommern“, fügte sie hinzu.
Die Ausschussmitglieder erhielten Einblick in den Alltag der „Waldzwerge“. Den Wechsel der Jahreszeiten und den Rhythmus der Natur erleben die Zwei- bis Sechsjährigen hautnah mit. Von morgens acht Uhr bis nachmittags halb vier halten die Kinder sich im Freien auf. Nur für den Mittagsschlaf der Kleinen oder wenn das Wetter so kalt ist, dass die Zwischenmahlzeiten nicht draußen eingenommen werden können, stehen zwei gemütlich eingerichtete Bauwagen zur Verfügung. Ihr Mittagessen erhalten die Kinder täglich außer montags in der Museumsgastwirtschaft.
Wie Dr. Michael H. Faber, stellvertretender Leiter des Freilichtmuseums, bei der Begrüßung der Ausschussmitglieder erklärte, ist der Waldkindergarten fester Bestandteil des waldpädagogischen Gesamtkonzeptes. „Die Kombination mit der Historie hier im Museum ist natürlich ein einzigartiger Vorteil im Vergleich zu anderen Waldkindergärten“, ergänzte Manuela Bornkessel.
Dabei handele es sich keineswegs um eine elitäre Einrichtung, betonte sie ausdrücklich. „Die Kinder kommen aus allen sozialen Schichten, das ist auch so gewollt.“
pp/Agentur ProfiPress