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Von Schrecken und Schnecken

Von Schrecken und Schnecken
Auf Initiative des Biologielehrers Andreas Maikranz ist am Mechernicher Turmhof-Gymnasium eine Tierforscher-AG ins Leben geworfen worden – Mit ihren tropischen Insekten machten sich die jungen Tierforscher des Gymnasiums nun auf den Weg zur Kommerner Grundschule, um deren Viertklässlern ihren “Krabbelzoo” vorzustellen.
Kommern/Mechernich – Einen Vorgeschmack darauf, wie interessant der Biologie-Unterricht an den weiterführenden Schulen sein kann, bekamen die Kommerner Grundschüler nun von der Tierforscher-AG des Mechernicher Gymnasiums “Am Turmhof” präsentiert. Gemeinsam mit ihrem Biologielehrer Andreas Maikranz stellten Mechernicher Gymnasiasten den Kommerner Viertklässlern ihren spannenden Schulzoo vor.
“Andreas Maikranz ist ein Biologielehrer, wie man sich ihn als Schüler wünscht”, berichtet der Journalist Dr. Michael Thalken in der heutigen Ausgabe des “Kölner Stadt-Anzeigers”. Er sei, so Thalken, “ein passionierter Tierfreund, der keinesfalls nur mit grauer Theorie nervt, sondern stets versuche, die Natur selbst nahe zu bringen”. Mit seinem Credo “Biologieunterricht ohne Tiere ist wie Mathematikunterricht ohne Zahlen” nimmt es der 28-Jährige, der seit zwei Jahren als Referendar für die Fächer Biologie und Sozialwissenschaften am Gymnasium Am Turmhof unterrichtet, denn auch sehr ernst.
An der Mechernicher Schule gründete er unlängst die Tierforscher-AG, in der die Gymnasiasten sich derzeit vor allem mit tropischen Insekten beschäftigen. Junge Leute aus allen Jahrgangsstufen kümmern sich dort um die Pflege und Fütterung so außergewöhnlicher Geschöpfe wie beispielsweise der Australischen Gespensterschrecke, der Indischen Stabschrecke, der Dornschrecke oder des Wandelnden Blatts. Neuerdings wird auch die Große Achatschnecke betreut, die mit einer Körperlänge von 30 Zentimetern zu den größten Landschnecken der Welt gehört.
Experimente mit den
krabbelnden Freunden
Außerdem richten die Schüler die Terrarien der Tiere ein und führen kleinere Forschungsexperimente mit ihren Insekten durch. Dabei werden beispielsweise Eier und Häute mikroskopiert oder Tiere gewogen und vermessen. Oder es werden Essig und Öl an ein Wandelndes Blatt herangeführt, freilich nicht, um daraus einen schmackhaften Salat zuzubereiten, sondern um zu testen, ob die Schrecke auch riechen kann. Besonders lecker finden die Schrecken übrigens Brombeerranken, von denen es im Mechernicher Raum glücklicherweise auch im Winter reichlich gibt.
Das Leben der Insekten ist so spannend, dass die Tierforscher-AG Teile ihres ungewöhnlichen Krabbelzoos mittlerweile auch an Grundschulen vorstellt. So machten die Mechernicher Tierforscher sich in dieser Woche auf den Weg in die Kommerner Grundschule, um den dortigen Viertklässlern ihre Tiere zu präsentieren. Einige der Kinder bekamen beim Anblick der Schrecken zwar zunächst einen Schrecken. Doch Leonie Modler, Angelina Maier, Büsra Aldag und Michelle Kautz aus der 5d zeigten eindrucksvoll, wie harmlos selbst eine 14 Zentimeter lange Gespensterschrecke ist. Während die jungen Mädels sich die Tiere mutig über ihre Hände und Arme laufen ließen oder sie sich wie eine schmucke Anstecknadel einfach an den Pullover steckten, schauten die Jungs eher recht blass aus der Wäsche.
Doch die anfängliche Scheu verlor sich rasch. “Erst hatte ich Angst vor den Viechern, doch jetzt nicht mehr”, sagte einer der Grundschüler, der sich getraut hatte, einen “trockenen Ast mit Augen”, eine Stabschrecke, in die Hand zu nehmen.
“Man braucht übrigens keine Angst zu haben, dass die Insekten weg springen”, erklärte Andreas Maikranz. Denn anders als Heuschrecken besäßen tropische Schrecken keine Sprungbeine. Der Referendar bekommt die Tiere aus dem Kölner Zoo, dort arbeitet er schon seit über zehn Jahren als Pädagoge in der Zooschule mit und ist auch bei außerordentlichen Events wie der langen Zoonacht stets mit von der Partie.
Doch nicht nur Insekten haben am Turmhof-Gymnasium mittlerweile Einzug gehalten. In mehreren Aquarien werden auch südamerikanische Buntbarsche gehalten. Weiterhin gibt es einen Ameisenstaat. “Vielleicht wird es auch einmal möglich sein, Bartagamen, Schlangen und Echsen zu halten”, schwärmte Maikranz. Diesbezügliche Gespräche habe er bereits mit Schulleiter Joseph van de Gey geführt.
Als “Special Guest” hatte Maikranz beim Besuch an der Kommerner Grundschule noch seinen Schüler Mike Jansen aus der zehnten Klasse mitgebracht. Der junge Mann liebt Spinnen über alles und hatte eine Vogelspinne dabei. Er beantwortete alle Fragen der jungen Leute mit seinem enormen Fachwissen, das er darüber hinaus auch noch pädagogisch an die Kinder zu vermitteln wusste.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

08.12.2008