„Von Fahrrad zu Fahrrad“
Radsportverein Kall unterstützt Fahrradausbildung an den Grundschulen Kall und Sistig – Gemeinnützigkeit rückt in den Vordergrund – Neu sind regelmäßige Radtouren am Dienstag
Kall-Sistig – Wer kennt sich in Kall wohl besser mit dem Radfahren aus als die Mitglieder des Radsportvereins? Einige der Mitglieder legen jedes Jahr mehr Kilometer auf dem Fahrrad zurück, als so mancher Kaller in seinem Auto. Die Expertise, die die Radsportler mitbringen, wollen sie jetzt weitergeben, und zwar an den Nachwuchs. Zum ersten Mal unterstützt der Verein die Fahrradausbildung der Grundschulen.
„Wir hatten im März Vorstandswahlen. Dabei haben wir auch Manöverkritik gehalten: Was stört die Mitglieder, was muss besser werden, welche Ideen habt ihr?“, erklärt der neue Vorsitzende Gerd-Dieter Schmitz. Klar war schnell, dass der Verein sich neben seinem Kerngeschäft neu ausrichten und auch gemeinnützigen Dingen widmen will.
Unter dem Motto „Von Fahrrad zu Fahrrad“ beschloss der RSV Kall, bei der Fahrradausbildung an den beiden Grundschulen in Kall und Sistig zu helfen. Dafür werden immer Freiwillige gesucht, meist handelt es sich um Eltern, die an markanten Positionen als Streckenposten dienen und aufpassen, dass den Kindern nichts passiert. „Oft sind aber beide Elternteile berufstätig und die Schulen haben Probleme, Freiwillige zu finden. Bei uns sind einige Rentner und Pensionäre, die dann gerne einspringen“, erklärt Schmitz. Am Übungs- und am Prüfungstag unterstützte der RSV Kall die Grundschule mit bis zu sechs Personen.
Er selbst stand am „Pseudokreisverkehr“ in Höhe der Alten Schule, also am Abzweig Kaller Straße/Blankenheimer Straße. Dort führte ein Teil der Route her, die die Kinder im Fahrradunterricht, der von der Polizei durchgeführt wird, befahren mussten. 16 Grundschüler absolvierten die Prüfung, die aus einem Theoriebogen und eben dem praktischen Teil besteht. Zwei Tage hat der Unterricht gedauert, am ersten Tag wurde nur geübt, der zweite Tag beinhaltete zwei Aufwärmrunden und die Prüfungsrunde. Wer bestanden hat, erhielt einen Fahrradpass und einen Aufkleber für das Fahrrad.
Der Abzweig Kaller Straße/Blankenheimer Straße ist für die Kinder definitiv die gefährlichste während der Ausbildung. Aus Richtung Kirche kommend müssen sie hinter dem aufgemalten Kreisel nach links in die Blankenheimer Straße abbiegen. Zum einen ist die Kaller Straße als Durchgangsstraße stark befahren, unter anderem auch von vielen Lastwagen. Dann geht es für die Kinder permanent leicht bergauf. Schon vor dem Zebrastreifen müssen sie auf ihrer Fahrtspur anzeigen, dass sie links abbiegen wollen und sich auch schon auf der linken Seite der Fahrspur einordnen, gleichzeitig aber auch im Auge behalten, ob Fußgänger den Zebrastreifen überqueren wollen.
Hinter dem Zebrastreifen muss dann erneut der linke Arm rausgehen, um den anderen Verkehrsteilnehmern anzuzeigen, dass man abbiegen will. Gleichzeitig muss aber der Gegenverkehr aus Richtung Bundesstraße 258 vorgelassen werden.
Gerd-Dieter Schmitz und seine Vereinskollegen hatten den besten Blick auf die Kinder, die direkt vor ihm abbogen, und erkannte bei wenigen, dass ihre Fahrräder falsch eingestellt waren oder die falsche Rahmenhöhe für die Größe hatten. Als Faustregel für Eltern gilt: Die Knie müssen auf der sich unten befindlichen Pedale fast durchgestreckt sein bzw. die Kinder müssen mit den Zehenspitzen beider Füße auf den Boden kommen.
Der RSV Kall ist übrigens auf der Suche nach Mitstreitern, die sonntags mit „auf Tour“ gehen. Startpunkt ist in der Regel um 10 Uhr der Aktivpark, die Uhrzeit kann je nach Tour aber variieren. Neu ist jetzt der Dienstagstreff für Hobbyfahrer. Immer um 10 Uhr beginnt eine Ausfahrt, zu der jeder willkommen ist. Die Schulen sollen insgesamt in das Programm des RSV auch integriert werden. So ist eine Schnuppertour am Tag der offenen Tür denkbar.
pp/Agentur ProfiPress