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Tafel jetzt mit Tiefkühlkost

Mechernich – “Das sind ganz normale Pizzen, da ist nur vielleicht etwas zu viel Oregano drauf oder zu wenig Zwiebeln”, sagt Wolfgang Weilerswist, Vorsitzender der Mechernicher Tafel, und zeigt am Ausgabetag auf die Kartons im neuen Kühlhaus. Wenn bei der Tiefkühlkost-Produktion die Sorten gewechselt werden, laufen schon mal 1000 Pizzen vom Band, bis die Rezepte grammgenau stimmen, erklärt der Mechernicher Ratsherr. “Diese ansonsten einwandfreien Gerichte wurden früher entsorgt, jetzt können wir Pizzen und andere Tiefkühlkost an Bedürftige verteilen”, freut sich Weilerswist.
Denn die Tafeln im Kreis Euskirchen sind nun mit Kühlwagen ausgestattet. Die Mechernicher Tafel als zentraler Anlaufpunkt hat sogar ein Tiefkühlfahrzeug, mit der die gefrorenen Lebensmittel, etwa bei der Lebensmittelbank in Aachen, bei der vorgeschriebenen Temperatur abgeholt werden können. “Denn aus rechtlichen Gründen geben die Hersteller und Supermärkte nur dann die Lebensmittel ab, wenn die Kühlkette eingehalten wird”, erklärt Wolfgang Weilerswist und präsentiert das dazugehörige Kühlhaus, welches gleich neben der Mechernicher Tafel entstanden ist.
Der Vorsitzende: “Das ist eine tolle Mechernicher Sache: Die Stadt hat die Garage für das Kühlhaus zur Verfügung gestellt, die Mechernicher Firmen Klimatechnik Stahl und Elektro Braun sind uns sehr mit dem Preis entgegengekommen und nun sind wir eine der wenigen Tafeln überhaupt, die Tiefkühlkost anbieten können und verteilen sie im Kreis.” Um das Tiefkühlfahrzeug vorkühlen zu können, war noch ein Drehstromanschluss nötig: Dafür hat die Mechernich-Stiftung 1000 Euro zugeschossen.
“Trotzdem sind unsere Kassen jetzt ziemlich leer”, so Weilerswist, vertraut aber weiterhin auf die Spendenbereitschaft der Mechernicher. Denn Wolfgang Weilerswist möchte die Tafelräumlichkeiten umbauen: “Wir kommen einfach so nicht mehr zurecht, von Woche zu Woche kommen mehr Bedürftige. Wir wollen die Ausgabe auf die lange Seite des Raumes bringen.” Dadurch wäre Platz für neun statt für vier Meter breite Regalreihen, auch die Ausgabestelle könnte dementsprechend verbreitert werden. Die Renovierung wollen die freiwilligen Helfer selbst übernehmen. “Das ist dann auch unsere letzte große Aktion”, sagt Weilerswist.
Etwa 25 Personen stünden regelmäßig für die Ausgabetage bereit, holten Lebensmittel ab, verteilten sie an die Bedürftigen, kochten Kaffee und hätten Zeit für ein paar Worte, die auch wichtig sind– schließlich will auch die Seele genährt werden. Insgesamt gebe es etwa 35 Helfer. Und die bereiten auch das Sommerfest der Tafel vor: “Am Donnerstag, 20. August, wollen wir ab 15 Uhr gemeinsam feiern und uns bei unseren Sponsoren und Helfern bedanken”, informierte Weilerswist.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

14.08.2009