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Schüler erinnerten an Gewaltopfer

Schüler erinnerten an Gewaltopfer
Bei der Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Mechernich wurde der Begriff der Kriegsopfer deutlich ausgeweitet
Mechernich – Der Volkstrauertag, nach dem ersten Weltkrieg ins Leben gerufen zum Gedenken an die Opfer des Weltkriegs, in der Nazi-Zeit pervertiert zum “Heldengedenktag”, wurde am vergangenen Sonntag in Mechernich auf besondere Weise begangen: Denn beim jüngsten Volkstrauertag wurde der Begriff der Kriegsopfer deutlich ausgeweitet. Mechernichs Ortsvorsteher Günter Schulz: “Es wurden keinen großen Reden geschwungen, sondern Schüler der Hauptschule Mechernich, die viele Aktionen gegen das Vergessen der jüdischen Mitbürger ins Leben gerufen haben, legten nach dem Gottesdienst Steine am Ehrenmal nieder.”
Dazu verlasen sie, wem ihr Gedenken galt. Dazu gehörten nicht nur die gefallenen, vermissten und in Gefangenschaft gestorbenen Soldaten aller Nationalitäten der Weltkriege, sondern auch die Menschen, die durch Tod und Vertreibung zu Tode gekommen sind. “Wir trauern um die jüdischen Opfer, die deportiert und ermordet wurden. Dieser Stein soll als bleibendes Zeichen an sie erinnern”, wurde verkündet. Auch an ermordete Zwangsarbeiter, an die in Mechernich seit kurzem ein Gedenkstein mahnt, erinnerten die Schüler, ebenso wie an den Mechernicher Märtyrer Andreas Girkens, der als “Judenfreund” von den Nazis gemordet wurde. Der Opfer von Bombenangriffen gedachten sie wie der gefallenen Soldaten in Afghanistan oder der Menschen, die durch Alltagskriminalität oder Terror ihr Leben ließen.
Viele Mechernicher Vereine nahmen an der Gedenkfeier teil, ebenso wie Dr. Hans-Peter Schick, Bürgermeister der Stadt Mechernich, Soldaten der Mechernicher Bundeswehr und eine Abordnung des Roten Kreuzes.
Besonders ergreifend waren die letzten Sätze der Schüler: “Wir wollen die Erinnerung wachhalten, damit wir nicht abstumpfen und damit wir den Mut haben, gegen Gewalt, Unfreiheit und Ungerechtigkeit zu kämpfen. Legen wir einen Hoffnungsstein nieder, auf dem unsere größten Wünsche stehen: Frieden – Gerechtigkeit – Menschenwürde.”
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

24.11.2009