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Sattelfeste Prozession zum Georgspütz

Sattelfeste Prozession zum Georgspütz
Die traditionelle Pferdesegnung in Kallmuth lockte wieder etliche hundert Reiter und Fußpilger an – Auch Landrat Günter Rosenke nahm hoch zu Ross teil
Kallmuth – Vom tonnenschweren Kaltblut über edle Vollblüter bis hin zum kleinen Isländer und Pony waren wieder alle Pferderassen vertreten, als sich bei strahlendem Sonnenschein in Kallmuth rund 115 Reiter mit ihren herausgeputzten und teils prächtig geschmückten Tieren und etliche hundert Fußpilger zur traditionellen St. Georgs-Prozession versammelten. Bis ins Mittelalter zurückverfolgen lässt sich der Ursprung der Pferdesegnung, wie sie dort heute noch in praktiziert wird.
Angeführt wurde der feierliche Ritt in Gedenken an den seit dem Mittelalter in Kallmuth verehrten Reiterheiligen aus Kappadozien von Jakob Dahmen aus Lorbach. Er trug die Standarte und leitete die Pferde und ihre Reiter zum Georgspütz, wo unter freiem Himmel die Festmesse stattfand und zum Abschluss die Pferde gesegnet wurden. Als sattelfest erwiesen sich dabei auch erneut Landrat Günter Rosenke und seine Ehefrau Karin, die nicht zum ersten Mal vom Pferderücken aus an der Prozession teilnahmen.
Mit bunten Blumen geschmückt war der Sakramentswagen, in dem die Geistlichen zur Festwiese fuhren. Gezogen wurde dieser von den Ardenner Kaltblütern “Heidi” und “Hanna”, die seit Jahrzehnten den Besuchern des Georgsritts einen imposanten Anblick bieten.
Hauptzelebrant war Heinz Josef Katrein, Provinzialpater von Arnstein, der gemeinsam mit Pfarrer Kurt Hoberg und Diakon Michael Ruland den beeindruckenden Gottesdienst feierte. In seiner Festpredigt ging Katrein auf die heutige, oft von Termindruck geprägte Zeit ein und stellte einen Bezug zur Legende des heiligen Georg her. Auch aktuellen Themen wie Kindesmissbrauch, der Reaktor-Katastrophe in Japan, dem Kapitalismus und der Politik widmete sich der Provinzial und stellte den modernen Errungenschaften immer wieder den tieferen Sinn der Georgs-Legende gegenüber. Den Pilgern legte er Auszeiten ans Herz, in denen sie sich an Gottes schöner Natur erfreuen können.
Nach dem abschließenden Segen für Mensch und Tier ging es zu Fuß oder hoch zu Ross zurück zum Ausgangspunkt, wo die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer des Veranstaltungskomitees um Ortsvorsteher Robert Ohlert die Gäste mit Eintopf, Kaffee und Kuchen bewirteten. Die Organisatoren äußerten sich im Anschluss etwas enttäuscht darüber, dass die Teilnehmerzahl diesmal unter den Erwartungen und unter denen früherer Jahre blieb. Als Ursache vermutete man eine Terminkollision: In diesem Jahr fiel der Weiße Sonntag und damit vielerorts der Tag der Erstkommunion auf den 1. Mai.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

04.05.2011