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Runde Zahlen, tolle Stimmung

Großer Abschlussabend der „Gala Tolbiac Schleiden 2010 – 2013“ im Gemünder Kursaal – Jetzt ist bis 2016 die Gemeinde Blankenheim Patin der Behindertenhilfe im Kreis Euskirchen

Heftig umjubelt wurde der Auftritt der knapp 30köpfigen Bigband der Musikschule Schleiden unter der Leitung von Engelbert Schneider. Foto: Matthias Gaul/pp/Agentur rofiPress

Gemünd – Im Rahmen einer fetzigen Abendgala mit großem Kulturprogramm übergab die Stadt Schleiden jetzt nach drei Jahren die Patenschaft über die „Gala Tolbiac“ – und damit über die Behindertenhilfe im Kreis Euskirchen – an die Gemeinde Blankenheim.

Deren Bürgermeister Rolf Hartmann versprach sogleich, jedem der rund 20 000 erwarteten Teilnehmer der „Tour de Ahrtal“ demnächst je einen Euro für die Unterstützung der Nordeifelwerkstätten (NEW) und des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) „Lebenshilfe“ abzuknöpfen. „Und das ist nur der Anfang“, versprach Hartmann, der alle Vereine und zur Gemeinde gehörenden Ortschaften zum Mitmachen animieren will.

„Ich wünsche Ihnen, dass Sie 50 000 Euro zusammen bekommen in den kommenden drei Jahren“, sagte Schleidens Bürgermeister Udo Meister und überreichte seinem Kollegen nicht nur die von dem Euskirchener Bildhauer Stephan Plack geschaffene Symbol-Skulptur der Gala Tolbiac. Meister gab Hartmann auch den umgedrehten Scheck der VR-Bank Nordeifel mit den in großen Lettern darauf gemalten Ziffern „700.000“.

Was hatte das zu bedeuten? Es sollte an 499 Euro nicht scheitern, dass die im Jahre 2010 angetretene Patenschaft der Stadt Schleiden  mit einer ordentlichen geraden Zahl zu Ende ging. Als nach der ultimativ letzten Saalsammlung am Samstagabend die addierte Summe der seit 1975 für die Gala Tolbiac eingesammelten Gelder exakt 699.501 Euro betrug, griff  Wolfgang Merten vom Vorstand der VR-Bank Nordeifel kurz entschlossen noch einmal zum Stift, strich die „4000“ auf seinem symbolischen Wertpapier durch – und machte „4499“ daraus.

Damit erhöhten Merten und die VR-Bank auf die runde Summe von 700.000 Euro. Bereits zuvor hatte Helmut Habscheid von der Kreissparkasse Euskirchen, der auch im Aufsichtsrat des HPZ Lebenshilfe mitwirkt, einen Scheck über 10.000 Euro an Rolf Emmerich, den Vorsitzenden des Gala-Tolbiac-Ausschusses,  übergeben.

Nicht nur bei den gutgelaunt von Rolf Emmerich, Bürgermeister Udo Meister und Manfred Lang moderierten Scheckübergaben und der Weitergabe der Patenschaft an Blankenheim für die Jahre bis 2016 herrschte ausgelassene Stimmung im Gemünder Kursaal.

Bereits zu Beginn der Veranstaltung ließ das Heilpädagogische Eingliederungszentrum aus Bürvenich (HPZ) mit seiner hauseigenen „HPZ-Live-Show“ die Post abgehen. Conny Zilken, Danny Lawrenz und Daniel Stenmanns schmetterten als „Troublemakers“ angesagte Songs wie „Nossa“ oder „An Tagen wie diesen“. Dazu tanzte das  ebenfalls von gehandicapten und nicht behinderten Akteuren gebildete Ensemble „Let’s Dance“.

Ebenfalls im Programm standen Mundart-Attacken von Moderator Manni Lang auf die Lachmuskulatur der rund 350 Galagäste, die heftig bejubelte Bigband der Musikschule Schleiden unter der Leitung von Engelbert Schneider und als krönender Abschluss die wunderbare Musik von „Ulla Haesen und Band“, zu der außer der Sängerin und Gitarristin aus Keldenich auch der Gitarrist und Percussionist João Luis Nogueira aus Minas Gerais und der Bassist Wilhelm Geschwind aus Kall gehörten.

Die Einnahmen der „Gala Tolbiac“ gehen je zur Hälfte an die Lebenshilfe HPZ mit ihren Häusern in Bürvenich, Schleiden und Schmidtheim und an die NEW-Nordeifelwerkstätten in Ülpenich, Kuchenheim, Zingsheim und Kall. Die Bürvenicher Tanzgruppe bedankte sich stellvertretend für alle Häuser mit lautem Gekreische für die vielen Spenden. Mit den Erlösen der „Gala Tolbiac“ können die Behinderten an Ferienmaßnahmen teilnehmen, die sonst für sie nicht finanzierbar wären.

Auf einer Leinwand waren unter der Überschrift „Danke für tolle Ausflüge und Ferienfreizeiten“ Fotos vergangener Ausflüge und Aufenthalte zu sehen. Es sei besonders schön, dass in der Gala Tolbiac Menschen mit und ohne Behinderung zusammen kommen, Lobby schaffen und etwas auf die Beine stellen, sagte Bürgermeister Udo Meister. So durchmischt wie im Alltag der Behindertenarbeit im Kreis Euskirchen war aus das Galapublikum am Samstagabend.

Rolf Emmerich freute sich über alle Maßen, und zwar nicht nur über das Geld, das die beiden Bankleute Wolfgang Merten und Helmut Habscheid mitgebracht hatten, sondern auch über die inhaltliche Unterstützung und solidarische Haltung der Institute beziehungsweise ihrer Stiftungen. „Werte müssen im Wirtschaftsleben keine Fremdwörter sein“, sagte Wolfgang Merten: „Wir leben diese Werte im Genossenschaftswesen der Eifel als Hilfe zur Selbsthilfe seit Generationen: Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele“.

Helmut Habscheid unterstrich, die Kreissparkasse Euskirchen unterstütze die „Gala“, seit es sie gibt. Und zwar jährlich mit einem fünfstelligen Betrag, wie Rolf Emmerich herausstellte. Es könne schon sein, so ein bescheidener Helmut Habscheid, dass dabei bis heute über 100.000 Euro zusammen gekommen sind.

pp/Agentur ProfiPress