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Plädoyer für die Laien

Plädoyer für die Laien
Früherer Diözesan-Jugendseelsorger in der Eifel im “Unruhestand”
Pfarrer Gregor Stepkes (82) im Gespräch mit der “KirchenZeitung” für das Bistum Aachen
Blankenheim – Der Mann war Pfarrer und Dechant in Viersen, CAJ-Seelsorger und Diözesan-Jugendseelsorger. Er gehört der Priestergemeinschaft “Unio Jesus Caritas” an und steht der Communio in Christo nahe.
Seit 18 Jahren verbringt er seinen “Aktiv-Ruhestand” in der Eifel – und bricht im KirchenZeitungs-Interview eine Lanze für die kleinen Eifelgemeinden und ihre “Laien”.
16 Jahre lang diente er vom Alendorfer Pfarrhaus aus, seit zwei Jahren lebt er im Seniorenpflegeheim “Haus Effata” der ihm nahestehenden Communio in Christo. Lange Jahre half er dem Ripsdorfer Pfarrer Josef Kraus vor allem in der wegen ihrer Wacholderberge bekannten Eifelecke rings um Ripsdorf, Alendorf und Dollendorf.
“Obwohl ich Ruheständler war, habe ich hier in der Eifel wieder in der Kommunionkatechese angefangen und Schulunterricht gegeben”, berichtet Gregor Stepkes der Aachener “KirchenZeitung”. Ein Jungbrunnen. Und heute? Ist er noch immer “auf Jöck”, wie die Eifeler sagen. Nicht weniger als eine Heilige Messe am Tag “liest” der Ruheständer im bergigen Ahrquellgebiet.
“In einem so schneereichen Winter wie diesem lasse ich mich schon mal abholen”, gesteht der 82-Jährige. Aber sobald es die Straßenverhältnisse zulassen, fährt er selbst in den täglichen Einsatz. Sein Revier ist riesig, es umfasst die Gemeinschaft der Gemeinden “Heiliger Matthias” und damit das Gebiet der Zivilgemeinde Blankenheim.
Obwohl er schon 82 ist und man ihn zu seinem 80. Geburtstag dezent wissen ließ, dass er nun nicht einmal mehr “Subsidiar” (Hilfspfarrer) sei, findet Gregor Stepkes die Erfüllung seiner priesterlichen Berufung und seiner Leitungsfunktion am Altar.
Und zwar “ausschließlich am Altar”, ergänzt der frühere Jugendseelsorger, der große Stücke auf die nicht zu besonderen Aufgaben geweihten Christen in der Kirche hält: “Ich habe in der Eifel mein Gemeindebild bestätigt gefunden, dass die Gemeinde etwas selbständiges ist, über deren Selbständigkeit und soziale Würde man nicht einfach hinweggehen darf.”
Stepkes hatte nach seiner Versetzung in den Ruhestand in der Personalabteilung des Bistums gefragt, wo der Bischof ihn am besten brauchen könne. Im Generalvikariat beschied man ihm und seiner Schwester Maria: “In der Eifel. Da will sowieso keiner hin!”
Die gebürtigen Krefelder haben es bis heute nicht bereut: “Gerade jetzt, wo es immer weniger Priester hier gibt, erlebe ich selbständige Gemeinden, in denen die Seelsorge lebt. Ich erlebe Laien, unabhängig einer Wahl, die sich engagieren, die Verantwortung in der Kirche übernehmen.”
Dazu zählt Gregor Stepkes auch die Kranken: “Sie haben auch eine wichtige Aufgabe in und für die Gemeinden.” Ihr Leiden sei Teilhabe am Leiden Christi und ihr Gebet sei wichtig für alle Glieder seiner Kirche. Das zu entdecken, habe ihm das außerordentliche Charisma der Communio-Gründerin Mutter Marie Therese geholfen. (ml)

Manfred Lang

16.02.2011