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Neue Nachbarn werden alte Freunde

Das Begegnungscafé der Flüchtlingshilfe Kall feierte zweijähriges Bestehen – Zahlreiche internationale Speisen mitgebracht – Großes Lob von Bürgermeister-Vertreter Heller

Kall – Michael Heller brachte es auf den Punkt: „Was hier in zwei Jahren passiert ist, ist ein ganz großer Erfolg.“ Was Kalls allgemeinen Vertreter des Bürgermeisters zu diesem Lob bewogen hat, war im Kaller Pfarrheim St. Nikolaus nicht schwer zu erahnen. Man musste sich nur umschauen und konnte erkennen: Das Begegnungscafé der Flüchtlingshilfe Kall ist zu einem Ort geworden, der Menschen verbindet – und nach zwei Jahren darf man auch mit Fug und Recht behaupten: Aus den „neuen Nachbarn“ sind „alte Freunde“ geworden.

Wieder einmal waren rund 200 Menschen ins Kaller Pfarrheim zum Begegnungscafé der Flüchtlingshilfe Kall gekommen. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Und diese hatten – organisiert von Miguelina Draht – diesmal auch zum großen Teil das Buffet gestellt, das wieder einmal rund 200 Menschen satt machte. Es gab Falafel mit Hummus, kleine Fladenbrote, die mit Satar (einer Gewürzmischung), Käse oder einer scharfen Paprika-Tomaten-Mischung belegt waren, Fol (aus Tomate, Zitrone, Öl und Knoblauch), Eintopf und Fatair (mit Käse gefüllte Blätterteig-Schiffchen). Wer eher Süßes mag, für den war etwa Kuchen mit Nüssen etwas. „In Syrien frühstücken wir aber gerne herzhaft“, verrät Ahmad Almohamad, der in Kall lebt.

Seltenes Bild beim Begegnungscafé – die fleißigen Helferinnen Gertrud Schütten (v.l.), Waltraud Tümmler, Marianne Berners und Maria Schmitz finden Zeit, um selbst zu frühstücken. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Michael Heller würdigte in seiner Ansprache die ursprünglichen Initiatoren Dorothea Muysers und Hartmut Kieven. Heller dankte auch Pfarrer Hajo Hellwig dafür, dass die Kirche das Pfarrheim zur Verfügung stellt. „Blickt man in die Gesichter der Kinder, dann sieht man, was hier in den letzten zwei Jahren zustande gekommen ist. Sie haben Türen geöffnet“, lobte Heller. „Wir sind stolz auf euch und unsere neuen Nachbarn“, ergriff dann auch Dorothea Muysers das Wort. Mit dem Begegnungscafé sei ein Podium für den Austausch geschaffen worden. Weiter dankte Heller Wegbegleitern wie dem KoBiz des Kreises Euskirchen und den Wohlfahrtsverbänden, hier insbesondere dem Caritasverband für die Region Eifel e.V.

Michael Heller (r.), allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, würdigte die Initiatoren des Begegnungscafés, Dorothea Muysers und Hartmut Kieven. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

 

Ein reichhaltiges Buffet hatten die „neuen Nachbarn“ mitgebracht. Es bestand aus süßen wie herzhaften Spezialitäten. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Die Kaller Integrationsbeauftragte Alice Gempfer wandte sich an alle Gäste, alteingesessene und neue Kaller, Geflüchtete aus dem Nachbarkommunen, Flüchtlingshelfer und viele weitere Wegbegleiter: „Ohne euren und Ihren Mut, unsere Angebote wahrzunehmen, gäbe es kein Begegnungscafé.“ Gemeinsam mit Miguelina Draht verteilte sie 24 Rosen an Besucher, darunter auch Kalls ehemaliger Bürgermeister Herbert Radermacher. Jede Rose symbolisiert eines der vergangenen 24 Begegnungscafés.

Miguelina Draht (l.) und die Integrationsbeauftragte der Gemeinde, Alice Gempfer, verteilten insgesamt 24 Rosen. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Untermalt war die Veranstaltung vom internationalen Kaller Musikprojekt Kalimba um den Musikpädagogen Reiner Klein. „Sie sind eine wichtige Begleitung der Begegnungscafés und man möchte gerne, dass sie immer weiter trommeln“, erzählte Heller. Die jungen Mitstreiter des Musikprojekts, das seit Kurzem vom Land NRW gefördert wird, zeigten eindrucksvoll, was sie bislang gelernt haben. Es waren rhythmisch durchaus anspruchsvolle Stücke, die sie mit Bravour meisterten. Viel Applaus erhielt auch der Auftritt von Mädchen, die am Ferienangebot des Bistums Aachen in Kall teilnahmen. „Wir hatten sowieso ein Tanzangebot vor und haben dann gefragt, ob die Mädchen nicht beim Begegnungscafé auftreten wollen“, erzählte Helmut Woelk, Jugendbeauftragter des Bistums Aachen in der Eifel.

Das internationale – und mittlerweile vom Land geförderte – Musikprojekt Kalimba untermalte die Veranstaltung mit mitreißenden Rhythmen. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Und dann war da ja noch das Helfer-Team, dem Heller dankte:Waltraud Tümmler, Marianne Berners, Maria Schmitz, Gertrud Schütten, Waltraud Forner, Annemie Söns und Helga Weckmann. Schon früh morgens wuseln sie durch die Küche, bereiten alles vor und kommen selbst nicht dazu, einen Happen zu essen. Das war diesmal anders. Die Damen haben tatsächlich Platz genommen, eine Tasse Kaffee getrunken und etwas gegessen. Doch schon nach kurzer Zeit sah man die fleißigen Bienen wieder im Küchenbereich arbeiten. „Wir können eben nicht anders“, sagte Waltraud Tümmler dazu.

pp/Agentur ProfiPress