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Möhren-Zwiebacktorte zum ersten Geburtstag

Möhren-Zwiebacktorte zum ersten Geburtstag
Patin Simone Lenz hat Bullenkalb “Henry” im LVR-Freilichtmuseum Kommern ein Jahr lang verwöhnt
Kommern. Eine besondere Geburtstagsfeier gab es am Donnerstagnachmittag im LVR-Freilichtmuseum Kommern: Im “Haus aus Rhinschenschmidthausen” in der Baugruppe Bergisches Land übergab Simone Lenz ihrem “Henry” eine Torte aus Möhren und Zwieback. Die verschlang das Vieh zufrieden muhend innerhalb von Sekunden – denn “Henry” ist ein einjähriges Glan-Donnersberger-Bullenkalb, Simone Lenz seine Patin.
Museumsdirektor Dr. Josef Mangold: “Simone Lenz hat unseren Henry ein Jahr lang besucht; dass er von seinen 40 Kilogramm Geburtsgewicht zu einer viertel Tonne herangewachsen ist, liegt sicher auch an den Leckereien, die sie ihm jedes Mal mitgebracht hat!”. Die Verbindung zwischen der Siegerin des Namenswettbewerbs, den das Freilichtmuseum zur Geburt von “Henry” ausgerufen hatte, und dem Kalb sei sehr intensiv. Dem konnte Simone Lenz nur zustimmen: “Mein Wohnzimmer hängt voll von Henry-Fotos in allen Lebensphasen!”
Die Patenschaft habe ihr viel Freude bereitet. Das Bullenkalb war nicht nur das Museumstier des Jahres 2009, sondern wurde sogar zum Seelentröster in der Wirtschaftskrise, wie Simone Lenz berichtete: “In einer Frauenzeitschrift gab es eine Umfrage, was in dieser Zeit ein Lichtblick für die Leser wäre. Ich habe über meine Begegnungen mit Henry erzählt und Bilder eingesandt – und Henry wurde zum Lichtblick 2009 gewählt!”
Dabei hätte es das Glanvieh-Kälbchen “Henry” fast nicht geben können, denn die Rasse war vom Aussterben bedroht. In den 80-er Jahren gab es nur noch 25 dieser robusten Rinder. Das Freilichtmuseum Kommern beteiligte sich dann mit Erfolg an dem Erhalt der Rasse: Heute gibt es wieder mehrere tausend Tiere. Museums-Landwirtschaftsmeister Gerd Linden: “Da hat das Freilichtmuseum eine Initialzündung gegeben.” Auch bei der Rückzüchtung des Deutschen Weideschweines war und ist das Kommerner Freilichtmuseum maßgeblich beteiligt. Linden: “Wir können als Museum keine riesige Menge an Tieren halten, deshalb suchen wir weitere Bauern, die sich an der Züchtung beteiligen.”
Auch über weitere Paten für die vielen Tiere des Museums von Huhn und Kaninchen über Ziegen, Schweine und Kühe bis zum Esel und Kaltblutpferd freut sich das Museumsteam. Der Pate übernimmt dabei für ein Jahr das Futtergeld. “Auch Teilpatenschaften sind möglich”, sagte Museumsdirektor Mangold. Durch die alten Tierrassen könne das Museum die ländliche Welt unserer Vorfahren authentischer und “ganzheitlicher” zeigen, durch die Patenschaften entstehe eine enge Bindung zu den Tieren, wie man bei Simone Lenz sehen könne.
Die bekam für ihre treue Pflege von Dr. Mangold gleich eine Dauerkarte für die gesamte Familie geschenkt, damit sie die nächsten Entwicklungen ihres “Henry” weiter beobachten kann: Der junge Bulle soll nämlich im Frühjahr ans Geschirr gewöhnt und auf den Museumsäckern als Zugtier angelernt werden. Museumslandwirt Karl-Heinz Hucklenbroich: “Dafür muss er allerdings vom Bullen zum Ochsen gemacht werden, einen ausgewachsenen Bullen im Museum zu halten, wäre zu gefährlich!”
Winteröffnungszeit des LVR-Freilichtmuseums Kommern:
täglich 10–16 Uhr (24. u. 31.12.: 10-14 Uhr; 25.12. u. 1.1.: 11-16 Uhr).
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre haben freien Eintritt.
Museumsprogramm unter
www.kommern.lvr.de

Manfred Lang

15.01.2010