Mitten ins Herz
Rund 150 Kinder, Elternteile und Erzieher von drei Rotkreuz-Kitas gingen im Weilerswister Karnevalszug mit – Motto: „Mir sin dat Hätz vun Wielde“ – Bei Gewinnspiel Berliner gewonnen
Weilerswist – Um zu erkennen, zu welcher Institution die 150 in weiße Ponchos gehüllten Teilnehmer des Weilerswister Karnevalszugs gehörten, musste man kein Prophet sein. Auf der Vorderseite waren rote Herzen, die Gesichter darstellten, abgebildet. Die Pupillen in den Augen dieses herzlichen Gesichtes bestanden aus roten Kreuzen. Wem dieses Detail entgangen war, der musste nur die Rücken der jecken Gruppenmitglieder betrachten: Mitten im Herz befand sich hier ein rotes Kreuz.
Das gehört natürlich zum Deutschen Roten Kreuz, in dem Fall zu den drei Kindertagesstätten Weilerswist-Süd, Sonnenblume (ehemals Bahnhofsallee) und Spatzennest in Groß-Vernich. Die stellten mit ihrer Teilnehmerzahl die zweitgrößte Gruppe des Karnevalszuges nach der Gesamtschule.
„Mir sin dat Hätz vun Wielde“ hatten sich die Rotkreuzler als Thema ausgedacht. „Das haben wir Ende November schon entschieden“, berichtete Michaela Mevissen, Leiterin der Kita Sonnenblume. Stolz überkam sie und ihre Kollegin Conny Valerius, Leiterin des Spatzennestes, beim Anblick der zahlreichen Kinder, Eltern und Erzieherinnen, die mitmachten. „Wenn mer uns Pänz sinn, sin mer vun de Söck“ lautete das diesjährige Motto im Kölner Karneval – und das passe auch auf die Kinder ihrer Einrichtungen, finden die beiden Kita-Leiterinnen.
Pflicht ist die Teilnahme am Karnevalszug nicht. „Das geschieht freiwillig, es ist ja nicht jeder ein Jeck“, berichtete Valerius. Außerdem müssen die Eltern mitspielen. Die Kostüme, also die Ponchos mit den Herzgesichtern drauf, mussten beispielsweise selbst zu Hause selbst hergestellt werden. „Das Material haben wir aber ebenso gestellt wie Schablonen“, erzählte Mevissen.
Die Eltern mussten außerdem Kamelle kaufen. Als Sponsoren haben sich außerdem verschiedene örtliche Firmen um den Dank der Kinder verdient gemacht. Besonders beliebt waren wie eigentlich fast jedes Jahr Chips und Popcorn. Das Rote Kreuz setzte aber auch auf Gesundheit. „Wir verteilen auch Äpfel“, sagte Mevissen. Und dann gab es ja auch noch die 333 Berliner, die die „Ober-Sonnenblume“ bei einem Facebook-Gewinnspiel der Bäckerei Lennartz gewonnen hat und die selbstverständlich auch unters Volk gebracht wurden.
Natürlich gingen die drei Kindertagesstätten nicht getrennt, sondern bunt gemischt. Vorneweg fuhr ein Auto, auf dessen Dach ebenfalls ein Herz mit rotem Kreuz angebracht war. Von weitem sah das so aus, als ob dieses Herz über der Menschenmenge schweben würde.
Doch die Kitas waren nicht als einzige Rotkreuzler im Weilerswister Karnevalszug im Einsatz. Selbstverständlich standen noch zahlreiche Helfer am Wegesrand mit Einsatzwagen für den Fall der Fälle bereit.
pp/Agentur ProfiPress