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Mit Eiern Zinsen bezahlt

Gründonnerstag und Karfreitag werden im Freilichtmuseum Ostereier gefärbt

Mechernich-Kommern – Zusammen mit den Museumsbäuerinnen Ostereier färben kann man am 24. und 25. März im Eifeler Freilichtmuseum Mechernich in Kommern. Gründonnerstag und Karfreitag jeweils von 11 bis 17 Uhr zeigen die Frauen, wie früher natürliche Produkte zum Ostereierfärben genutzt wurden.

Zwiebelschalen, Rot-, Blau- und Gelbholz sowie Walnuss-Schalen verleihen den Eiern Farben, wie sie heute von den Oster- und „Party“-Eiern gänzlich unbekannt sind. Kleine und große Museumsgäste sind eingeladen, dabei mitzuwirken. Sie können mit den Bäuerinnen aber auch kleine Transportbehälter für die Eier basteln.

Löwenzahnblätter und andere Kräuter werden vor dem Färben um die Eier gebunden und hinterlassen so ihr Muster auf den Schalen. Foto: GS/LVR
Löwenzahnblätter und andere Kräuter werden vor dem Färben um die Eier gebunden und hinterlassen so ihr Muster auf den Schalen. Foto: GS/LVR

Museumspädagoge Dr. Michael H. Faber: „Die Bezeichnung »Osterei« taucht erstmals im 17. Jahrhundert auf. Der Brauch des Ostereierschenkens geht auf die zum Ostertermin fälligen Naturalzinsen zurück, die die Bauern als Abgaben an die Herrschaft oder auch als »Kirchensteuer« an Klöster und Pfarrer zu leisten hatten. Diese verwendeten aber nicht immer alle »Zinseier« selbst, sondern verschenkten sie an Kinder.“

In der Eifel bekam jeder, der zu Ostern ein Haus betrat, ein Ei überreicht. Kinder wurden von ihren Eltern und Paten mit Ostereiern beschert. Die Klapperjungen erhielten für das Karklappern, der Küster für seinen Dienst und der Pfarrer für die Abnahme der Beichte Eier zum Osterfest.

Im Haus aus Viersen lehren (von rechts) Margarethe Traber, Monika Blaeser und Johanna Richartz Karfreitag und Gründonnerstag im Freilichtmuseum das Ostereierfärben nach alten Methoden. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Im Haus aus Viersen lehren (von rechts) Margarethe Traber, Monika Blaeser und Johanna Richartz Karfreitag und Gründonnerstag im Freilichtmuseum das Ostereierfärben nach alten Methoden. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Der heute noch in Südosteuropa verbreitete Brauch, aus dem Ei ein kleines Kunstwerk mit filigranen Motiven zu schaffen, war im Rheinland unbekannt, so Faber: „Hier erhielten die Eier durch Naturfarben lediglich ein buntes Aussehen.“

Eine Anmeldung zur Teilnahme am Ostereierfärben ist nicht erforderlich, eine Gebühr von einem Euro wird nur für Bastelmaterial erhoben. Faber: „Bitte keine Eier zum »Färben lassen« mitbringen! Infos unter www.kommern.lvr.de oder Tel. (0 24 43) 9980-0

pp/Agentur ProfiPress