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Mechernicher Bürgermeister in der Pfalz

Mechernicher Bürgermeister in der Pfalz
Bei Nachwahlen in Silz an der Südlichen Weinstraße errang der aus Strempt stammende Staatsanwalt Peter Nöthen (38) 75 Prozent der Stimmen – Pfälzer sagen über den gebürtigen Eifeler aus Strempt: “Jetzt haben wir einen Bürgermeister mit Migrationshintergrund”
Mechernich – Ein Mechernicher ist Bürgermeister von Silz, einem 1000-Einwohner-Ort an der Südlichen Weinstraße bei Landau in der Pfalz. Die Rede ist von dem 38jährigen Staatsanwalt Peter Nöthen, mittlerer von drei Söhnen des städtischen Mechernicher Schwimmmeisters Hermann Nöthen und seiner Frau Franziska.
Peter Nöthen wurde im Januar als parteiloser Bewerber überraschend deutlich mit 75 Prozent der Wählerstimmen zum Bürgermeister und Chef des zwölfköpfigen Ortsgemeinderats gewählt. Nöthen gilt im Ort nach langen Querelen im Gemeinderat als Hoffnungsträger und Integrationsfigur. Scherzhaft nannte man ihn nach seiner Wahl zum ersten Bürger von Silz einen “Bürgermeister mit Migrationshintergrund”.
Denn sowohl Peter Nöthen als auch seine Ehefrau Ariane Hochgürtel stammen aus der Stadt Mechernich und leben seit sechs Jahren mit ihren drei Kindern in Silz. In die Pfalz gingen die beiden Eifeler, weil Peter Nöthen dort im Jahr 2000 nach dem Studium sofort eine Stelle bei der Staatsanwaltschaft in Landau bekam, so Mutter Franziska.
Im Dorf integrierten sie sich rasch und gründlich, nicht nur, aber auch im Vereinsleben. Ariane kümmert sich um die Krabbelgruppe und organisiert Basare. Beide gelten als sozial eingestellt. In einem Interview mit der Tageszeitung “Die Rheinpfalz” sagte der neue Silzer Bürgermeister nach seiner überraschend deutlichen Wahl: “Ich denke, das liegt daran, dass mich die Silzer als jemanden kennengelernt haben, der seine Meinung offen artikuliert – und bereit ist, danach zu handeln.”
Seine oberstes Ziel sei es, die politische Kultur im Ort neu zu beleben, Gräben zuzuschütten und in Zukunft im Gemeinderat wieder mehr mit- als übereinander zu reden. Im Interview gab der gebürtige Strempter auch schon konkrete Maßnahmen für Dorf und Fremdenverkehr an, die jetzt angepackt werden sollen.
Franziska und Hermann Nöthen zitterten von Strempt aus am Wahlsonntag mit. Vom überwältigenden Sieg ihres Sohnes waren die Großeltern von insgesamt sechs Enkeln dann aber doch überrascht. Sie sagten der Agentur ProfiPress, Peter sei doch früher “ein ziemlich wilder Schüler am Gymnasium am Turmhof” gewesen.
Aber mit 16 habe er seinen ungläubig dreinblickenden Eltern plötzlich verkündet: “Jetzt ist Schluss mit der Renitenz, jetzt setze ich mich auf die Hinterbeine, studiere Jura und werde Staatsanwalt.” Mutter Franziska: “Was wir alle nicht für möglich gehalten hätten, damals: Peter hat das so 1:1 umgesetzt!”
Wahrscheinlich wurde damit schon am Bleiberg der Grundstein für jene Geradlinigkeit und Zielstrebigkeit gelegt, der die Silzer jetzt zugetraut haben, ihr Gemeinwesen wieder nach vorne zu bringen. Der staatlich anerkannte Erholungsort liegt im Wasgau zwischen Annweiler am Trifels und Bad Bergzabern. Bekannt sind der Wild- und Wanderpark Südliche Weinstraße sowie der Silzer Landschaftsweiher im Naherholungsgebiet Hohmühle.
Der Wild- und Wanderpark Südliche Weinstraße in Silz verfügt über 15 verschiedene Arten von größeren Tieren. Neben einem Restaurant, Kiosk und Grillhütte stehen ein Aussichtsturm, ein Streichelzoo, ein Kinder- sowie ein Abenteuerspielplatz zur Verfügung. Die Freizeiteinrichtung wird jährlich von rund 100 000 Menschen besucht.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

23.02.2010