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Mechernicher bei “Menschen des Jahres”

Bundesliga-Schiedsrichter Thomas Metzen, aufgewachsen in Weyer, wohnhaft in Kommern, und der Kapellenbauer und frühere städtische Mechernicher Hausmeister Franz-Josef Schmitz (Strempt) wurden für die Radio-Euskirchen-Sendung “Menschen des Jahres” im Kuchenheimer Industriemuseum interviewt – Radio-Euskirchen-Chefredakteur Norbert Jeub: “Wr stellen exemplarisch Menschen vor, die uns aufgefallen sind – sicher hätten es noch viele andere verdient, hier zu sein”
Mechernich/Kuchenheim – Unter den “Menschen des Jahres”, die Radio Euskirchen Jahr für Jahr auszeichnet, befanden sich auch diesmal wieder einige Mechernicher. Prominente Mechernicher, muss man sagen, nämlich Bundesliga-Schiedsrichter Thomas Metzen aus Weyer und der Strempter Franz-Josef Schmitz, der 2008 Schlagzeilen mit seinem Kapellenbau in Kampala (Uganda) machte.
Die beiden und die übrigen “Menschen des Jahres 2008” wurden jetzt in der Mottenburg des Industriemuseums in Kuchenheim interviewt. Ausgestrahlt wird die Sendung am Donnerstag, 30. Dezember, von 18 bis 20 Uhr. “Das ist kein Pokal und keine Auszeichnung. Wir wollen einfach nur die Menschen vorstellen”, sagte Radio-Euskirchen-Chefredakteur Norbert Jeub der Agentur ProfiPress. Er und seine Kollegin Steffi Lingscheidt inteviewten die “Menschen des Jahres”.
“Doppelgelb” bei Mainz-St-Pauli
war gar keine Premiere
Thomas Peters aus Golbach erzählte, wie er am 6. August im Monte-Rosa-Massiv als Mitglied einer Vierer-Bergsteiger-Seilschaft abgestürzt war. Radsport-Profi Christian Knees aus Stotzheim berichtete von der Tour de France. Wilfried Wollenweber (70) aus Kall outete sich als lebendes Olympia-Lexikon. Seit 1946 besuchte er zwölf Spiele und erlebte live den Gewinn von 300 deutschen Medaillen.
Der in Weyer aufgewachsene und in Kommern lebende Bundesliga-Schiedsrichter Thomas Metzen leitet vorzugsweise Fußballspiele der Zweiten Liga. Ein Ereignis der ganz jungen Vergangenheit machte Metzen im ganzen Land bekannt, nämlich als er im Spiel Mainz gegen St. Pauli zwei gelbe Karten auf einmal aus seinen Brusttaschen zog und zwei Spieler gleichzeitig verwarnte. “Das war spontan, ich wollte die Situation entkrampfen”, sagte Thomas Metzen jetzt im Radio-Euskirchen-Interview. Außerdem war es nicht das erste Mal, sagte er Radio Euskirchen: “In einem Freundschaftsspiel habe ich das schon mal gemacht, um die Situation zu entkrampfen.” Da habe sich kein Mensch aufgeregt . . .
Kapellenbau für die “Kleinen
Schwestern” und 500 Straßenkinder
Franz Josef Schmitz aus Strempt hat mit zwei Dürener Maurerkollegen in der ugandischen Metropole Kampala eine Kapelle gebaut. Das hatte er einer falschen Übersetzung zu verdanken, erzählte er seinen Interviewern von “Menschen des Jahres”. Schwester Mary Alma Nakanwagi vom Orden der “Kleinen Schwestern des Heiligen Franziskus” aus der ugandischen Hauptstadt Kampala war auf Deutschlandbesuch und wohnte währenddessen mit ihrer Sekretärin Misses Teddy ein paar Tage bei Familie Schmitz in Strempt.
Die dortige Pfarre St. Rochus unterstützt nämlich seit sieben Jahren ein Straßenkinderprojekt der “Kleinen Schwestern” in der ugandischen Hauptstadt Kampala. Über 20 000 Euro haben die Strempter bislang nach Uganda überwiesen.
Nun, während des Besuchs der Schwester aus Uganda unternahmen Änni und Franz-Josef Schmitz mit ihren Gästen und der befreundeten früheren Gymnasiallehrerin Roswitha Deutsch auch einige Ausflüge zu den geistlichen Zentren der Eifel, unter anderem nach Mariawald, Heimbach und Steinfeld. Es war im Kreuzgang der früheren Prämonstratenser-Abtei, als Schwester Alma, von der Schönheit mittelalterlicher Sakralbaukunst gepackt, den Deutschen ihr Leid über die architektonischen Unzulänglichkeiten in der Heimat klagte.
Roswitha Deutsch übersetzte: “Wenn ich daran denke, dass wir in Kampala das Allerheiligste in einen ausrangierten Container stellen müssen . . .” Franz-Josef Schmitz war erschüttert: Das Herz jeder Kirche, in dem die unmittelbare Gegenwart Gottes verehrt wird, in einem alten Container . . . !!! “Wenn ich unten bei Ihnen in Kampala wäre”, so habe er gesagt, “würde ich Ihnen eine Kapelle bauen. Ich bin nämlich Maurer.” Um es kurz zu machen – Schwester Alma hat im Ergebnis etwas völlig anderes aus Franz-Josef “Smiths” Antwort herausgehört. Und das war: “Ich komme zu Ihnen nach Kampala und baue Ihnen eine Kapelle.”
“Aus der Nummer kam
ich nicht mehr raus”
“Watt wellste maache?” konstatierte Franz-Josef Schmitz schlicht und ergreifend: “Aus der Nummer kam ich nicht mehr raus.” Im Sommer diesen Jahres löste der Strempter – früher einmal Hausmeister in Diensten der Stadt Mechernich – sein “Versprechen” gemeinsam mit seinen Kumpels Adolf Birekoven, Heinrich Hempsch und Hartmut Schlepütz ein. Das inzwischen fertig gestellte und eingerichtete Gotteshaus dient den “Kleinen Schwestern” und 500 von ihnen betreuten Straßenkindern für Gebetszeiten und Gottesdienste.
“Dabei gewann der Maurer vollkommen neue Erkenntnisse über sein Handwerk”, schreibt Thomas Schmitz im “Kölner Stadt-Anzeiger” . Seine Bilanz: “Ich bin sehr froh, diesen Auftrag vom Herrgott bekommen zu haben.”
Alice Gempfer von der “Kölnischen Rundschau” zitiert Norbert Jeub: “Es gibt deutschlandweit 80 000 Schiedsrichter, 40 davon sind in den Profibereich der Ersten und Zweiten Bundesliga aufgestiegen. Aber nur einer wurde in den vergangenen Wochen weltbekannt.” Die Rede war von dem Mechernicher Thomas Metzen, der mit seinem “Doppelgelb” in die Schlagzeilen geraten war.
Alice Gempfer berichtet weiter von der Aufzeichnung für “Menschen des Jahres” vor 75 Gästen in der Mottenburg der Kuchenheimer Tuchfabrik: “Den wohl charmantesten Auftritt lieferte der Strempter Franz-Josef Schmitz. Wie mehrfach berichtet, hatte er mit Freunden eine Kirche in Uganda gebaut. Rückblickend sagte er: »Alles hat sich so verrückt gefügt, dass ich überzeugt bin, der liebe Gott hat das so gewollt. Ich bin sehr froh, dass ich seinen Auftrag erfüllen durfte.«
Hans Bösch, der Vorsitzende des Museumsfördervereins und ehemalige Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Euskirchen, freute sich bereits auf weitere Lebensgeschichten bei Radio Euskirchen: “Nächstes Jahr findet die Aufzeichnung am 3. Dezember statt – kommen Sie alle!”
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

08.12.2008