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“Lespwa” heißt Hoffnung

“Lespwa” heißt Hoffnung
Ein Hilfsverein unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Olaf Bubenzer aus Mechernich-Katzvey unterstützt eine deutsche Ärztin, die sich um Kinder und Jugendliche in Haiti kümmert
Mechernich – Aufgrund des schweren Erdbebens vor der Küste Haitis und den schlimmen Zuständen im Land und der Hauptstadt Port-au-Prince ist der Karibikstaat derzeit dauerhaft in den Medien vertreten. Doch schon lange vor der aktuellen Katastrophe und dem Einsatz internationaler Hilfsgruppen vor Ort kümmern sich die Mitglieder des Vereins “Lespwa” um Haiti.
Der Vorsitzende des Hilfsvereins, Prof. Dr. Olaf Bubenzer, und seine Frau Birgit kommen aus Mechernich, genauer gesagt aus Katzvey. Gemeinsam mit weiteren Mitgliedern vornehmlich aus dem Köln/Bonner Raum unterstützen sie eine deutsche Ärztin, die sich bereits seit über zehn Jahren besonders um die Kinder und Jugendlichen in Haiti kümmert.
“Die Ärztin Dr. Barbara Höfler entschloss sich nach ihrer Pensionierung und einem ersten Haiti-Besuch im Jahr 1997 dazu, Deutschland den Rücken zu kehren und fortan für die Straßenkinder in Haiti zu arbeiten. Nach einjähriger Vorbereitung wurde sie 1998 tätig, und zwar mit einem Straßenkinderprojekt der Salesianerpatres Don Bosco”, berichtet jetzt Bernhard Romanowski im “Kölner Stadt-Anzeiger”.
Vor der Erdbeben-Katastrophe sei Höfler dreimal die Woche mit einer kleinen Ambulanz und einem haitianischen Team durch die Straßen gefahren, um kranke und verletzte Jugendliche kostenlos zu behandeln, die sich einen Besuch beim Arzt oder Medikamente nicht leisten konnten. “Viele der jungen Menschen besitzen kaum mehr als die zumeist lumpigen Kleider, die sie am Leibe tragen. Es fehlt an Wasser zum Trinken und Waschen, als Schlafplatz bleibt ihnen nichts als die schmutzige, meist völlig zugemüllte Straße”, so der “Kölner Stadt-Anzeiger”.
Der Verein “Lespwa” unterstützt außerdem das “Werk der kleinen Schulen des Pater Bohnen”. Dieses Hilfswerk ist im größten Elendsviertel “Site Soley” (Stadt der Sonne) der Hauptstadt Haitis beheimatet. Rund 20 000 Kinder aus den Slums werden dort von den Don-Bosco-Salesianern unter der Leitung von Pater Zucchi Olibrice in 150 Kleinschulen, vier Zentralschulen und zwei Berufsschulen mit Werkstätten betreut.
Notfalls beginnt alles von vorn
Birgit Bubenzer erläuterte gegenüber dem “Kölner Stadt-Anzeiger”, dass die Schulbildung den Kindern die einzige Chance biete, aus eigener Kraft dem Elend der Slums zu entkommen.
Der Name “Lespwa” kommt aus dem Kreolischen und bedeutet soviel wie “Hoffnung”. Und die ist derzeit bitter nötig, denn auch die Projekte von “Lespwa” sind von dem Erdbeben betroffen. “Die Schulen und Kindergärten sind zerstört, mehrere Lagercontainer wurden geplündert, und ein Container mit gespendeten Kindergartenmöbeln hängt wegen logistischer Probleme auf Jamaika fest”, so Romanowski.
“Lespwa” ist ein kleiner Verein und möchte auch klein bleiben. Dennoch ist der Rückschlag schwer. Doch Birgit Bubenzer kündigt an, nicht aufgeben, sondern notfalls wieder ganz von vorne anfangen zu wollen.
Unterstützung erhält “Lespwa” seit fünf Jahren auch durch die Grundschule Satzvey, wie Schulleiter Michael Kaiser berichtete: “Die Spenden stammen zum größten Teil vom Taschengeld der Kinder. Die Summen sind zwar nicht groß, aber das Geld kommt wirklich von Herzen.”
Drei Wochen vor dem Erdbeben in Haiti hatte Kaiser den Inhalt des “Nikolaus-Schiffes” an “Lespwa” überwiesen, das Schüler und Lehrer im Dezember gefüllt hatten. Zu St. Martin packen die Kinder als symbolische Mantelteilung Geld in Taschentücher. “Dr. Barbara Höfler war auch schon an unserer Schule und hat Eltern und Kindern von ihrer Arbeit berichtet. Die Schüler waren so betroffen, dass sie daraufhin eine Straßensammlung in Satzvey organisiert haben.”
Wer sich für die Arbeit von “Lespwa” und die Hilfsprojekte in Haiti interessiert oder den Verein durch eine Spende unterstützen möchte, erhält ausführliche Informationen bei Birgit Bubenzer unter 0 22 56 / 74 45.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

23.02.2010