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Ländliche Baukultur als Zukunftsträger

Ländliche Baukultur als Zukunftsträger
Fachtagung zur regionalen Baukultur in der Eifel begeisterte die Gäste – Ziel ist qualitätsvolles Bauen im historischen Kontext
Rurberg/Simmerath – Mehr als 100 Architekten, Stadtplaner, aktive Bürger und Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung kamen Mitte November zur Tagung “Es bewegt sich was! Regionale Baukultur im ländlichen Raum” im Antoniushof in Rurberg zusammen. Referenten aus verschiedenen ländlichen Regionen stellten vor, wie der Spagat zwischen weiterer Siedlungsentwicklung und Wahrung der Bautradition bewältigt wird und dabei auch noch zeitgemäße Wohnbedürfnissen berücksichtigt werden.
Die Referenten kamen aus der Eifel, aber auch aus dem benachbarten Ausland. Der Wiener Architekt Roland Gruber vom Verein “LandLuft” Wien stellte sein unkonventionelles Verfahren der Ideenwerkstatt vor und löste mit seinem mitreißenden Vortrag große Begeisterung aus.
Aktuelle Entwicklungen in Österreich präsentierte Hans Ullrich Grassmann vom Vorarlberger Büro Baumschlager Eberle. Die Region Vorarlberg setzt sich seit vielen Jahren vorbildlich für den Erhalt der regionalen Baukultur ein. Zum Thema ,,UmBauen im Dorf‘‘ berichtete Sabine Mennicken von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ostbelgien, wie in der belgischen Eifel mittels eines gleichnamigen Ratgebers Hilfestellung für Bauaufgaben in der Region erteilt wird.
Lars-Christian Uhlig informierte im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung aus Bonn über Themen, die in Zukunft eine stärkere Beachtung finden werden: Die demografischen Veränderungen und der wirtschaftliche Strukturwandel verlangten nach Ideen für eine Zukunftsentwicklung der Dörfer. Geprägt von einer gewachsenen Kulturlandschaft mit unterschiedlichen Siedlungsstrukturen und regionalen baukulturellen Besonderheiten, verdiene die Eifel eine stärkere Beachtung, so Uhlig.
Karl-Heinz Hermanns, Bürgermeister der Gemeinde Simmerath, stellte die Anstrengungen der Gemeinde Simmerath zum Thema baukultureller Entwicklungen seiner Gemeinde vor.
Die Auftaktrunde gestalteten Helmut Etschenberg, Städteregionsrat der StädteRegion Aachen, Manfred Poth, Allgemeiner Vertreter des Landrates Kreis Euskirchen und Margarete Lersch, die kurzfristig Wolfgang Spelthahn, Landrat des Kreises Düren, vertrat..
Über den aktuellen Forschungsstand des LEADER-Projektes “Planen, Bauen und Gestalten – Baukultur und Dorfgestaltung” informierte Prof. Rolf Westerheide, Projektleiter und stellvertretender Leiter des Instituts für Städtebau und Landesplanung an der RWTH Aachen vor. Er gab Einblicke in das aktuelle Baugeschehen in der Eifel und stellte die Produkte des Projekts vor, die diese Entwicklungen in Zukunft besser steuern sollen. Im Internet aufrufbar ist die Webseite
www.baukultur-eifel.de
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Prof. Dr.-Ing. Christoph Hebel von der FH Aachen sprach als aktives Mitglieder der Kommission des Wettbewerbs “Unser Dorf hat Zukunft” über die Entwicklungen der Dörfer und welchen Beitrag die Dorfwettbewerbe zur Baukultur leisten können. Der Eifeler Architekt Georg Poensgen stellte in seinem Vortrag gebaute Beispiele seines Büros vor. Diese transformieren historische Vorbilder in eine moderne Formensprache.
In der abschließenden Gesprächsrunde, die der Vorsitzende des Architektenbeirats der Stadt Aachen, Hans-Dieter Collinet, moderierte, stellten sich alle Referenten den Fragen der Zuhörer.
“Diese Tagung hat viele Akteure aus der Region zusammen geführt und neue Blickwinkel eröffnet”, resümierte Prof. Rolf Westerheide. Er sei zuversichtlich, dass sich Baukultur langfristig und nachhaltig für die Entwicklung der Region lohne. Die Region sei vorzeigbar und er hoffe, dass neben dem Naturtourismus in Zukunft auch der Baukulturtourismus der Region durch qualitätsvolles Bauen im historischen Kontext gefördert werde. Er stellte die These auf, dass Baukultur ein wesentlicher Baustein der Zukunft von Regionen sei – und dies nicht nur in gestalterischer Hinsicht. Baukulturelle Qualitäten würden soziale und kulturelle Identitäten schaffen, ermöglichten einen Mehrwert in ökonomischer und vor allem auch touristischer Hinsicht und stünden für die Einzigartigkeit der Region.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

25.11.2011