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Kommt Kommerner Funkmast als Baum?

Kommt Kommerner Funkmast als Baum?
Landschaftsbeirat des Kreises Euskirchen berät heute Nachmittag über die Möglichkeit, eine geplante Antennenanlage “in Gehölzform” zu bauen
Mechernich – Ob ein an der Kommerner Filskaul geplanter Funkmast als Baum kaschiert werden soll, darüber entscheidet heute Nachmittag der Landschaftsbeirat des Kreises Euskirchen. Thomas Schiefer, Stadtplaner der Stadt Mechernich, sagte der Presse auf Nachfrage: “Wir müssen die Anlage prinzipiell im Rahmen der Netzgarantie genehmigen.” Die Kreisverwaltung entscheide aber über die Optik.
Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick schilderte die Rechtslage: “So ein Sendemast ist ein privilegiertes Bauvorhaben, das nicht der Zustimmung der Stadt bedarf.” Mit der Variante des Designmast genannten “Antennenbaumes” habe die Untere Landschaftsbehörde eine Variante ins Spiel gebracht, die zumindest landschafts-ästhetisch erträglich wäre. Zumal der fragliche Standort Teil des Landschaftsschutzgebietes sei – wie rund 80 Prozent des Mechernicher Stadtgebiets.
Das könne allerdings nicht die Bedenken der Bevölkerung wegen der Strahlung mindern. Thomas Schiefer: “Unser Ziel ist vor allem, dass nicht jeder Anbieter seinen eigenen Mast aufstellt, sondern dass ein Mast von mehreren Anbietern genutzt wird.” Deshalb sei bei der geplanten Anlage auch die Polizei für Richtfunk mit im Boot.
Christian Rerop, Geschäftsführer der “Design Maste Deutschland GmbH”, der Funkmaste in “Baumform” vertreibt: “Einen Designmast in ein Gewerbegebiet zu stellen, macht keinen Sinn. Aber es gibt sehr schöne Ecken, in die ein Funkmast gestellt werden soll. Warum soll dann ein Schleuderbeton- oder Stahlgerüstmast die Landschaft verschandeln?”
Im Ausland, und zwar nicht nur in den USA, sondern auch in europäischen Ländern wie Portugal, Italien, Spanien, Irland und England, ständen schon mehrere der Designmasten.
Georg Persch, Teamkoordinator der Unteren Landschaftsbehörde beim Kreis Euskirchen, will jetzt versuchen, Netzbetreiber und die Designmast-Firma an einen Tisch zu bringen. Ein solcher Mast, der einem Baum ähnelt, könnte den Eingriff in das Landschaftsbild verringern. Bisher ist für die abgedachte Anlage eine Stahlgitterkonstruktion von über 40 Meter Höhe geplant.
Der Redakteur Ronald Larmann schreibt dazu in der “Kölnischen Rundschau”: “In einer Vorlage des Landschaftsbeirats heißt es nun, dass geprüft werden müsse, ob eine Realisierung auch in Form eines Antennenträgers in »Gehölzform« möglich sei.” Der Netzbetreiber habe sich noch nicht dazu geäußert. Die Design-Funkmasten sind allerdings teurer als eine herkömmliche Konstruktion.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

23.02.2010