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Jawort unter Tage

Horst (80) und Antonie Painer (66) kennen sich seit Jahrzehnten und heirateten jetzt im Besucherbergwerk Günnersdorf – Fördervereinsvorsitzender Günter Nießen: „Zur Nachahmung empfohlen“

Mechernich – Mundschutz tragen ist normal, aber bei einer standesamtlichen Hochzeit einen Bauhelm anzuziehen, ist auch im Jahre zwei Corona noch die Ausmaße. Helmpflicht besteht bei Trauungen unter Tage im Besucherbergwerk der Grube Günnersdorf an der Glück-auf-Halle in Mechernich.

Da machte auch die Hochzeit von Antonie (66) geb. Fuchs und Horst Painer (80) vergangenes Wochenende keine Ausnahme. Die beiden sagten sich mehre Dutzend Meter unter der Erdoberfläche im früheren Bleibergwerk vor der städtischen Standesbeamtin Tanja Schulz ihr Jawort.

„In einem Schloss oder auf einer Burg zu heiraten, kann jeder“, scherzte der Bräutigam im Gespräch mit dem Reporter des Mechernicher „Bürgerbriefs“: „Wir wollten beide etwas Außergewöhnlicheres!“

Bergwerks-Fördervereinsvorsitzender Günter Nießen gratuliert den Eheleuten Antonie (66) und Horst Painer (80) nach ihrer Trauung unter Tage in Mechernich. Foto: Cedric Arndt/pp/Agentur ProfiPress

„Wir sind sehr geschichts- und traditionsinteressiert“, sagte das Brautpaar übereinstimmend im Interview: „Als wir von der Möglichkeit erfuhren, unter Tage heiraten zu können, waren wir schnell einig!“ Das stimmungsvolle Ambiente des Bergwerksstollens habe bei einem Vorab-Besichtigungstermin nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Die beiden Verlobten entschlossen sich, ihr Ehegelübde untertage abzulegen.

Mit Mantel statt Brautkleid schritt die 66-jährige Antonie Fuchs freudestrahlend an der Seite ihres Bräutigams Horst Painer durch das Spalier der Hochzeitsgäste, die ebenfalls mit Bauhelmen ausgestattet rund um das improvisierte Standesamt im Stollen Aufstellung genommen hatten.

„Für mich stand von vorneherein fest, dass ich nicht in einem Kleid heiraten wollte. Das hätte in meinem Alter eher albern gewirkt“, erklärte Antonie Painer, die sich für ihren Einzug ins improvisierte Standesamt zudem Dudelsackmusik statt Hochzeitsmarsch gewünscht hatte. „Für ein solches Erlebnis, unter Tage heiraten zu können, ziehen wir uns trotz des »Goldenen Oktoberwetters« draußen gerne wärmer an.“

„Statt Haube unteren Helm gebracht“

Auch die Familien und Freunde des Brautpaares genossen das nicht alltägliche Ambiente – und gaben Kostproben improvisierten Humors: „Da haben wir euch zwar nicht unter die Haube, aber endlich unter die Helme gebracht…“

„Knapp 20mal im Jahr geben sich Eheleute hier im Bergwerk das Ja-Wort“, erklärte Günter Nießen, der Vorsitzende des Fördervereins Bergbaumuseum Mechernich. „Die einmalige Stimmung, die der Stollen ausstrahlt, wirkt nicht nur bei unseren regelmäßigen Führungen für Kinder und Erwachsene, sondern ist auch hervorragend als außergewöhnlicher Trauungsort wie geschaffen.“

Derartige Feierlichkeiten lassen sich auf das Außengelände des Bergbaumuseums ausdehnen, wie in diesem Falle auch, wo nach der Stollentrauung an der Grillhütte weitergefeiert wurde. Horst Painer kennt und schätzt seine Frau bereits seit vier Jahrzehnten.

Auf einen Hochzeitstanz habe man sich im Vorfeld nicht einigen können: „Während sich meine Frau den Blumenwalzer von Tschaikowsky gewünscht hat, wollte ich lieber einen heißen Tango mit Rose im Mund.“

Anfragen für eine Führung durch den Bergwerksstollen sowie für eine Hochzeit unter Tage unter (0 24 43) 48 69 7, per Fax unter (0 24 43) 82 04 oder per E-Mail bergbaumuseum-mechernich@t-online.de www.bergbaumuseum-mechernich.de

pp/Agentur ProfiPress