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Infopunkt zum Leben der Bergarbeiter

Einsegnung des Infopunkts Bergheim – Soziologie und Ökonomie des Bergbaus – NRW-Stiftung fördert Projekt mit 80.000 Euro – Prof. Wolfgang Schumacher: „Wichtiger Ort für die Heimatgeschichte in der Region“

Unter Anteilnahme vieler Bergleute wurde der Infopunkt Bergbau eingesegnet. Foto: David Dreimüller/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich-Bergheim – „Geschichte und Tradition, Glaube und Leben – hier bilden sie eine Einheit“, sagte Regionaldekan Erik Pühringer anlässlich der Einweihung des Infopunktes Bergbau in Bergheim. Dort finden Bergbau-Interessierte nun alles Wissenswerte zum Bergbau im Stadtgebiet Mechernich. Seinen Platz gefunden hat der Infopunkt in der Alten Schule im Ortskern, direkt neben der Barbara-Kapelle. „Früher war das die Lehrerwohnung“, erklärte Bernd Moorkamp, Vorstandmitglied des Fördervereins Alte Dorfschule St. Barbara Kapelle – Bergheim. Nun stehen im ehemaligen Lehrerdomizil zwei Touchscreens, die den Besuchern aufbereitete Informationen zeigen.

Mit dem Infopunkt möchte der Förderverein die Soziologie und Ökonomie des Bergbaus darstellen. „Eine der Karten zeigt, von woher die Menschen nach Mechernich zum Bergbau kamen“, so Moorkamp. Bis zu 4500 Arbeiter verdienten sich in der Hochzeit des Mechernicher Bergbaus in den Minen ihren Lebensunterhalt. Sie kamen aus den umliegenden Dörfern des Mechernicher Stadtgebiets und darüber hinaus. Mit den Arbeitern kam auch ein prägendes soziales Umfeld, etwa in Form von Theatervereinen. Die Fahnen dieser längst aufgelösten Vereine sind ebenfalls im Infopunkt zu bewundern.

Dort finden sich auch Exemplare der im Stadtgebiet vorkommenden Gesteinsarten. Diese können zudem auf dem so genannten Seilbahnwanderweg erkundet werden. Dabei handelt es sich um einen Rundweg, den der Förderverein ebenfalls initiiert hat, und der zu den Stätten des Mechernicher Bleierzabbaus führt.

„Der Infopunkt ist ein wichtiger Ort für die Heimatgeschichte in der Region“, sagte Prof. Dr. Wolfgang Schumacher, der für die NRW-Stiftung der Einsegnung beiwohnte. Die Stiftung hatte die Renovierung der Barbara-Kapelle sowie den Infopunkt mit insgesamt 80.000 Euro gefördert. „Der Umbau ist sehr gut gelungen“, freute sich Schumacher über das Ergebnis. „Es ist ein gelungenes Projekt. Kapelle und frühere Dorfschule ergeben eine touristische Einheit“, zeigte sich auch Peter Wassong, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Mechernich, begeistert. „Mit dem heute eröffneten Infopunkt Bergbau wird unsere kulturelle Vielfalt zu Recht ins Licht der Öffentlichkeit gerückt“, ergänzte Wassong.

Unter großer Anteilnahme der Ortsbevölkerung segneten Regionaldekan Erik Pühringer, der Lückerather Diakon Manfred Lang und Pfarrer Wolfgang Voigt den Infopunkt ein und übergaben ihn seiner Bestimmung. „Hier erfahren die Menschen: Was waren das für Leute hier, und wie haben sie gelebt?“, ging Diakon Lang in seiner Ansprache auf eines der Themen des Infopunkts ein. Begleitet wurde die Einsegnung von der Bergwerkskapelle Mechernich.

2008 hatte der Förderverein, der derzeit 140 Mitglieder zählt, mit der Renovierung der alten Schule und der Barbarakapelle begonnen. Am 4. Dezember 2011 konnte die renovierte Kapelle von Weihbischof Dr. Johannes Bündgens feierlich eingeweiht werden. Anschließend kümmerten sich die Mitglieder in ehrenamtlicher Arbeit um den Infopunkt, für den rund 50 Quadratmeter Fläche zur Verfügung standen. Der neue Infopunkt ist täglich von 9 bis 18.30 Uhr geöffnet.

pp/Agentur ProfiPress