Indien zum Anfassen und Schmecken
Eifeler Brunnenhilfe Indien lädt zum Gottesdienst mit anschließendem indischen Fastenessen am Sonntag, 18. März, ab 10.45 Uhr ein – Vortrag über Alltagsleben in Indien
Mechernich – Die Eifeler Brunnenhilfe Indien lädt für Sonntag, 18. März, 10.45 Uhr, zum alljährlichen Misereor-Gottesdienst in die Pfarrkirche St. Johannes Baptist ein. Begleitet wird der Gottesdienst von indischen Musikern der Anubhab-Academy, bestehend aus einem Sänger und drei Musikern an Tabla, Tanpura und indischer Geige.
Im Anschluss, etwa gegen 12 Uhr, findet im Pfarrheim Johanneshaus das traditionelle indische Fastenessen statt. Danach gibt Devin Ulavachathil, ein gebürtiger Mechernicher mit indischen Wurzeln, Einblicke in das Alltagsleben in Indien, das er regelmäßig besucht. An diesem Tag werden auch faire Produkte angeboten.
Zusätzlich wird Franz Richter von der Brunnenhilfe über seine Reise durch das Arbeitsgebiet in Jharkand berichten, das er in der ersten Januarhälfte mit der Andheri-Hilfe Bonn besucht hat. Mit der Einrichtung aus der einstigen Bundeshauptstadt betreut die Eifeler Brunnenhilfe Indien ein Projekt im Stammesgebiet der Adivasi genannten Ureinwohner in elf abgelegenen Dörfern. Die Situation der Adivasi ist von Armut, einer schlechten Gesundheitsversorgung, mangelnder Bildung und Problemen mit den Ackerflächen geprägt.
Anfang 2019 soll das 2015 durch Frauengruppen eingeleitete Projekt spätestens abgeschlossen sein. Einmal im Monat treten Dorfentwicklungskomitees zusammen. Das starke Zusammengehörigkeitsgefühl der Adivasi soll die „Hilfe zur Selbsthilfe“ fördern.
Die Ureinwohner lernten in Schulungen, wie Hausgärten angelegt und Gemüse vermarktet wird, wie Schweinezucht funktioniert und wie sie mit anderen Landwirten kooperieren können. Auch eine inzwischen gut besuchte Gesundheitsstation wurde eingerichtet, denn der Zugang zu Ärzten und Krankenhäusern fehlt in der Regel.
Weitere Schwerpunkte des Projekts sind umfangreiche Erosionsschutzmaßnahmen an Feldern durch Errichtung von Erdwällen, Neubau und Entschlammung von Teichen und der Bau von Dämmen in Erosionsrinnen, die sich bei Starkregen bilden. Alle diese Maßnahmen haben jetzt schon zu einem deutlichen Anstieg des Grundwasserspiegels geführt. Außerdem wurde der Bodenabtrag stark reduziert.
Mithilfe einer Wasserleitung können höher gelegene Felder bewässert werden. Das Wasser stammt aus einem Fluss, der auch in der Trockenzeit noch Wasser führt. Durch die Wasserleitung sind jetzt zwei, manchmal sogar drei Ernten pro Jahr möglich. Auch eine Mangoplantage wird mit dieser Leitung versorgt.
Die Arbeiten werden größtenteils durch die örtliche Bevölkerung in Handarbeit ausgeführt. Das führt zu einer Stärkung der Eigenverantwortlichkeit und gibt einen starken Anreiz, auch nach Abschluss des Projekts für den Unterhalt der Wasserleitungen, der Dämme, Teiche und Brunnen zu sorgen.
Durch das Anlegen von Saatlagern mit einer Samenbank soll die Vielfalt der einheimischen Getreidesorten geschützt und bewahrt werden. Der Staat genehmigte einem Dorf, mit Saatgut und Bio- Pflanzenschutzmitteln zu handeln. Eine weitere Einnahmequelle ist Baumharz, das an bestimmten Baumarten durch Schildlausbefall austritt und das Grundstoff von Schellack ist. Der Ertrag aller Produkte wird zum Teil wieder in die Landwirtschaft investiert.
pp/Agentur ProfiPress