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Holz intelligent nutzen

Holz intelligent nutzen
Sägewerk Enders zeigt, wie man neben Holz als Material auch sein energetisches Potential nutzen kann
Eifelkreis Bitburg-Prüm – “Mit der zunehmenden Verknappung des Rohstoffes Holz wird die Konkurrenz zwischen stofflicher und energetischer Nutzung ein immer wichtigeres Thema” berichtete Otmar Banz von der Wirtschaftsförderung Eifelkreis Bitburg-Prüm jetzt der Presse. Das gelte selbst für ein waldreiches Bundesland wie Rheinland-Pfalz. Für Betriebe, die sich auf die Verarbeitung von schwachem Laubholz spezialisiert haben, könnte die Konkurrenz zum Brennholz eines Tages ein Problem werden.
Während eines gemeinsamen Termins bei der Firma Enders in St. Thomas informierten sich deshalb jetzt Hannsjörg Pohlmeyer (Holzbau-Cluster Rheinland-Pfalz), Winand Schmitz (Landesforsten, Projekt Regiowood) sowie Rainer Wirtz und Otmar Banz (Eifelkreis Bitburg-Prüm, Wirtschaftsförderung) bei Alois und Hedi Enders (Sägewerk Enders) über Nutzungsmöglichkeiten des nachwachsenden Rohstoffes.
Alois Enders stellte zunächst seinen Betrieb vor, besonders die in den vergangenen Jahren erfolgten Investitionen, um Qualitäts-Holzhackschnitzel produzieren zu können. Mit der wettbewerbsfähigen Produktion von Standardware im Bereich der Landhausdielen ist Enders bedeutender Abnehmer von Eichenholz aus den Wäldern der Eifel.
Mit der Produktion von Sägeholz auf der einen und Energieholz auf der anderen Seite wird eine wenig verbreitete Antwort auf die optimale Aufteilung zwischen stofflicher und energetischer Nutzung des Holzes gegeben. Denn aus jedem Festmeter eingesetzten Rundholzes wird neben dem Hauptprodukt noch ein Schüttkubikmeter Hackschnitzel produziert.
“Optimale Produktionsbedingungen mit nachgeschalteter Siebanlage und abschließenden Trocknung ergeben ein Qualitätsprodukt mit geringem Wassergehalt und hoher Energiedichte. Das ist ein interessanter Ansatz, um sowohl Einnahmen aus Holzverkauf und Energieholz mit hoher regionaler Wertschöpfung zu generieren”, so Banz.
Nun werden weitere Ansatzpunkte für die Region entwickelt. So soll das Holz-Mobilisierungsprojekt “Regiowood” weiter verbreitet werden. In diesem Projekt wird durch grenzübergreifende Zusammenarbeit die Forst- und Holzwirtschaft erfasst und gestärkt. Außerdem will die kreiseigene Wirtschaftsförderung prüfen, wie man in Bitburg und Prüm Holz-Hackschnitzel-Nahwärmenetze optimal ausbauen kann.
Banz: “Wegen deren Lage in Wohngebieten kommt es auf eine hohe, sprich emissionsarme Qualität des Brennstoffes und auf eine hohe Energiedichte an.” Der Eifelkreis Bitburg-Prüm ist selbst Eigentümer von 500 Hektar Waldfläche. Es soll nun geprüft werden, ob sich die Waldflächen für ein derartiges Modellprojekt eignen und weitere Waldeigentümer sich anschließen können.
“Am Ende wäre der Gewinn auf allen Seiten, beim Budget des Waldbesitzers, beim Wärmekunden, der Region und nicht zuletzt der Umwelt, die von der günstigen Kohlendioxid-Bilanz des Verfahrens profitiert”, so der Wirtschaftsförderer.

Manfred Lang

21.12.2010