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Grenzüberschreitend gegen gefährliche Keime

Fünf Krankenhäuser in Trägerschaft der Caritas und die Simmerather Eifelklinik St. Brigida erhalten euregionales Siegel für ausgezeichnetes Hygiene-Management – 24 deutsche, belgische und niederländische Kliniken sind am Euregio-Netzwerk beteiligt

 

(Von links) Dr. Karl-Heinz Feldhoff (Projektleiter EurSafety Health-net EMR), Dr. med. Martin Müller-Gorges (Chefarzt der Anästhesie), Dr. med. Klaus Ullmann (Gesundheitsamt Kreis Euskirchen), Theo Korth (Kfm. Direktor), Dr. med. Gerald Vey (Chefarzt der Inneren Medizin und Ärztlicher Direktor), Pflegedirektorin Irene Preehl und Prof. Dr. Wolfgang Dott (Uniklinik Aachen) nach der Verleihung des Siegels an das St. Antonius-Krankenhaus Schleiden. Foto: Kaya Erdem/pp/Agentur ProfiPress

 Eifel – Das St. Marien-Hospital in Düren-Birkesdorf, das St. Augustinus Krankenhaus in Düren-Lendersdorf, das St. Elisabeth-Krankenhaus Jülich, das St. Josef-Krankenhaus Linnich, das St. Antonius-Krankenhaus Schleiden und die Eifelklinik St. Brigida in Simmerath haben für ihr Hygiene-Management das „Qualitätssiegel euPrevent MRSA“ erhalten. Sie sind damit Teil eines grenzüberschreitenden Netzwerks, das durch Aufklärung, Zusammenarbeit und Ursachenanalyse vermeidbare Krankenhausinfektionen reduziert und den Umgang mit multiresistenten Erregern in den Kliniken der Euregio Maas-Rhein harmonisieren will. Insgesamt 24 Kliniken aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden sind beteiligt.

Seit Jahren geistert das Schreckgespenst MRSA – multiresistente Keime, gegen die kein Mittel mehr wirkt – durch die Krankenhauswelt.  Krankenhauskeime und die oft dramatischen Folgen für Patienten sorgten zuletzt häufig für negative Schlagzeilen. Anstatt nach einer Behandlung im Krankenhaus gesund zu werden, geht es manchen Patienten nach der Operation schlechter als vorher. Etwa 500.000 Menschen infizieren sich jährlich in Kliniken mit Keimen.

Die Sicherheit der Patienten haben die Verantwortlichen des euregionalen Projektes daher im Blick. Prof. Dr. Sebastian Lemmen vom Klinikum Aachen, einer der federführenden Mediziner bei „euPrevent MRSA“, verdeutlichte während der Siegelverleihung in Aachen, dass Kliniken, die ein Qualitätsmanagement zur Eindämmung der multiresistenten Erreger eingeführt haben, bei den Infektionen Rückgänge von rund 30 Prozent, bei einzelnen Bakterientypen sogar bis 60 Prozent, erreicht haben.

Dass sie ein solches Management bereits installiert haben, konnten auch die Krankenhäuser der Caritas Trägergesellschaft West nachweisen. Zehn Kriterien wurden dabei überprüft, darunter der standardisierte Umgang mit infizierten Patienten, die permanente Fortbildung des Personals in Hygienemaßnahmen und die Untersuchung aller Patienten auf mögliche Keime. Von herausragender Bedeutung ist unter allen Maßnahmen die Händehygiene.

Brigitte Schweiggl, Hygienefachkraft an der zur Artemed-Gruppe gehörenden Eifelklinik  St. Brigida, veranstaltet beispielsweise den „Tag der Hände“, der jährlich in der Eifelklinik stattfindet und Besucher, Patienten und Mitarbeiter über die richtige Handhygiene informiert

Dass ein Krankenhaus noch so große Anstrengungen unternehmen und dennoch alleine nicht erfolgreich sein kann, verdeutlichte Prof. Dr. Alexander Friedrich vom Universitätskrankenhaus Groningen anhand von Simulationen, die die rasante Ausbreitung von Keimen in Kliniken einer Region und darüber hinaus vorführten. Deshalb sei es so wichtig, in einem Netzwerk den gefährlichen Keimen gemeinsam den Kampf anzusagen.

Die zunehmende Zahl an Operationen bei gleichzeitig steigendem Alter und höherer Anfälligkeit der Krankenhauspatienten nannte Dr. med. Muhamad Badreddin, hygienebeauftrager Arzt der Eifelklinik, als Ursachen für die zunehmenden Krankenhausinfektionen in den letzten Jahren.

pp/Agentur ProfiPress