Goldener Oktober im Museum
„Tag des Apfels“, Makramee, Herbstferienprogramm für Kinder und neuer Landwirtschaftsblog
Mechernich-Kommern – Wenn die Wälder rund um Kommern in warmen Farben leuchten, lädt das LVR-Freilichtmuseum zu einem herbstlich-bunten Veranstaltungsreigen ein. Ab dem kommenden Wochenende, 10 -12. Oktober, steht das weitläufige Gelände im Zeichen von Tradition, Handwerk und regionalem Genuss.

Nach dem erfolgreichen Saisonhöhepunkt „Nach der Ernte“ erwartet die Besucherinnen und Besucher nun ein abwechslungsreiches Herbstprogramm – vom „Apfeltag“ am Sonntag, 12. Oktober, über kreative Handwerksvorführungen bis hin zu offenen Führungen und „tierischen“ Begegnungen.
Der Apfel im Mittelpunkt
Am Sonntag, 12. Oktober, steht die beliebteste Frucht des Herbstes im Rampenlicht: Beim „Tag des Apfels“ verwandelt sich das Museumsgelände in ein Paradies für Genießer und Naturfreunde. Eine große Apfelsortenausstellung im historischen Tanzsaal aus Pingsdorf lädt zum Staunen ein. Wer selbst Apfelsorten aus dem eigenen Garten mitbringt, kann sie von einer Pomologin bestimmen lassen.

Dazu locken regionale Köstlichkeiten wie Viez, Apfelpfannkuchen und Apfelflammkuchen, Führungen über die Streuobstwiese und Mitmachaktionen für Groß und Klein. Traditionelles Handwerk wird lebendig, wenn Stellmacher und Schmied heiße Eisen schmieden und Wagenräder mit Reifen beschlagen. Das Theater „SternKundt“ sorgt mit Kasperle und Krokodil für verlässliches Vergnügen.
Knüpfen, schauen, staunen
Eine Zeitreise in die 1970er-Jahre bietet das darauffolgende Wochenende, Samstag, 18., und Sonntag, 19. Oktober, wenn im Bungalow aus Kahlenbusch („Marktplatz Rheinland“) bei einem Event namens „Fest verknüpft!“ Makrameeknoten gezeigt werden. Unter kundiger Anleitung entstehen Wandbehänge und Blumenampeln – liebevolle Erinnerungen an die Ära von Schlaghose, Blumenkindern und Selbstgemachtem.

Zeitgleich können Tierliebhaber am Sonntag, 19. Oktober, von 11 bis 14 Uhr die Museumstiere im Einsatz erleben: Ob Museumsziege, Pferd oder Ochse – alle zeigen, wie Tierkraft früher zur bäuerlichen Arbeit gehörte.
Herbstferien mit Hand und Herz
Auch die jüngsten Gäste kommen im Oktober auf ihre Kosten: Im Herbstferienprogramm vom Montag, 13. Oktober, bis Samstag, 25. Oktober, wird geflochten, geknetet und gebastelt. Kinder können Seife formen, Glückspüppchen herstellen oder kleine Korb- und Drahtarbeiten anfertigen. Eine Anmeldung ist nicht nötig – nur Neugier, Fantasie und 2,50 Euro Unkostenbeitrag sollten im Gepäck sein.

Ein besonderer Blickfang erwartet Besucherinnen und Besucher bereits auf dem Parkplatz: Dort wurde im September die Rot-Eiche, Baum des Jahres 2025, feierlich gepflanzt – gemeinsam von Museumsleiter Dr. Carsten Vorwig, Vertreterinnen und Vertretern des LVR und des Umweltausschusses. Die nordamerikanische Baumart gilt als Symbol für Anpassungsfähigkeit und Widerstandskraft – ein Sinnbild für die wandelnden Zeiten, die auch das Museum in seinen Themen widerspiegelt.
Landwirtschaft im Wandel
Passend zur Herbstsaison hat das Museumsteam gleich mehrere neue Beiträge im Online-Blog veröffentlicht. Sie erzählen von der Entwicklung der Landwirtschaft – von Flächenzusammenlegungen und Meliorationen im 19. Jahrhundert über die Rolle der Forschung bis hin zu ideologischer Vereinnahmung in der NS-Zeit. Ein dritter Beitrag widmet sich den Nützlingen und Schädlingen in der bäuerlichen Arbeit – eine kulturhistorische Reise durch Feld, Stall und Scheune.
Ob bei Butterherstellung im Haus aus Kessenich, beim Apfelfest oder in stillen Momenten unter der leuchtend roten Krone der jungen Rot-Eiche – das LVR-Freilichtmuseum Kommern zeigt im Oktober, wie nah Gegenwart und Vergangenheit beieinanderliegen. „Dort wird Geschichte nicht nur ausgestellt, sondern gelebt – mit allen Sinnen, Handwerk, Humor und Herzblut“, so Museumssprecher Daniel Manner.
pp/Agentur ProfiPress