Gesund mit dem Bambus-Prinzip
Die DLG Eifel bot im Rahmen ihres Projektes „Gesunde Region“ bei den ersten Gesundheitstagen in Euskirchen, Kall und Mechernich wertvolle Workshops und wichtige Check-Ups rund um die Gesundheit von Arbeitnehmern – Mit sehr guter Resonanz – Die Qualität der Angebote überzeugte
Euskirchen – Der Bambus hat eine gute Strategie für stürmische Zeiten, wie Dr. Katharina Hoß bei den ersten Gesundheitstagen der Dienstleistungsgenossenschaft (DLG) Eifel im Rotkreuzzentrum Euskirchen erläuterte. Flexibel sein, anstatt zu brechen, und zugleich tief verwurzelt, um stabil und standhaft zu sein. Eine wertvolle Taktik, nach denen Menschen Krisen, Probleme und Belastungen im Alltag und Arbeitsleben bewältigen können, so die Beraterin im Gesundheitsmanagement.
Die DLG hatte die Mitarbeiter ihrer Mitgliedsunternehmen zum ersten Mal in Euskirchen, Kall und Mechernich zu den „Gesundheitstagen“ eingeladen. Workshops und ein Check-Up rund um die Gesundheit wurden den Teilnehmern, die aus allen Hierarchieebenen der Unternehmen kamen, geboten. „Ein breit gefächertes Angebot war uns wichtig, um viele Beschäftigte anzusprechen. Gleichzeitig haben wir Wert auf hohe Qualität gelegt“, stellt Projektleiterin Agnes Voerste heraus. Die Teilnehmer bekamen wertvolle Tipps und Experten-Wissen an die Hand, um ihre Gesundheit, ihre innere Stärke und somit auch ihr Leistungsvermögen zu verbessern.
Abfedern lautet die Devise
Häufig reagierten Menschen getreu dem Motto „Sei wie ein Fels in der Brandung“ auf Stress, und damit mit einer großen inneren Anspannung, erklärte Dr. Hoß. Eine Versteifung der Muskulatur sei die Folge, die Atmung gerate ins Stocken, kreative Lösungsideen werden blockiert, Reaktionen werden starr und laufen nach einem bestimmten Muster ab. Abfedern, locker bleiben, ruhig auch mal anders als sonst zu reagieren, rät die Expertin für einen solchen Moment, der den Körper in Alarmbereitschaft versetze.
Gesundheit gehe weit über das Thema Ernährung und Bewegung hinaus. Dem Körper und dem Geist etwas Gutes tun, lachen und genießen sei ebenso wichtig, um glücklich und somit gesund zu leben. „Was brauchen Sie, damit sie sich wohlfühlen? Fragen Sie sich das ruhig und gestalten Sie bewusst ihren Alltag danach“, so Dr. Hoß.
Muskeln entspannen
„Viele stärken ihre Muskeln, vergessen aber, dass Entspannung der Muskeln wichtig ist“, erklärte Diplom-Sportlehrer Reiner Nottelmann, von der Sportwelt Schäfer, im Rücken-Workshop in Euskirchen und Mechernich.
Mit ihm absolvierten die Teilnehmer wirksame Übungen – mal mit mal ohne Ball. Dabei standen auch Faszien, Bänder und Wirbelsäule im Fokus. Begeisterung machte sich breit. „Ich konnte nach kurzer Zeit schon viel besser und angenehmer liegen“, stellte eine Teilnehmerin überrascht und zufrieden fest.
Mit Irrtümern bei Rückenproblemen räumte Mario Davidi, Sportwissenschaftler beim Aktivpark Hennes in Kall, auf. Rückenschmerzen seien nicht altersbedingt, sondern auf Bewegungsmangel zurückzuführen. Auch der vorschnelle Austausch einer Hüfte gegen eine künstliche habe meist eher monetäre Gründe, bekämpfe aber nicht die Ursachen. „Durch die neue Hüfte verlagern sie die Schmerzen in den meisten Fällen nur.“ Besonders wichtig: Nicht die Kräftigung der Rückenmuskulatur sei bei Rückenproblemen notwendig, sondern die Entspannung der Muskeln.
Um das zu veranschaulichen, ließ er einen Teilnehmer an einem Thera-Band ziehen. „Das ist ihr Muskel. Wenn sie nun noch mehr Kraft aufwenden, wird die Kraft auf das Gelenk noch größer – und das wird irgendwann verlieren. Deshalb sollte es das Ziel sein, die Spannung zu verringern“, so Davidi, der auch schon bei den Fußballvereinen Hertha BSC Berlin, Eintracht Braunschweig und 1. FC Köln tätig war.
Erste-Hilfe-Kenntnisse, die meistens zuletzt mit dem Führerschein erworben wurden, konnten die Teilnehmer im Workshop auffrischen, der in Kooperation mit dem Roten Kreuz im Kreis Euskirchen stattfand. „Üben, üben, üben“, riet die Ersthelferin Uta Michaelis und Michael Kundt den Männern und Frauen, die den Anleitungen aufmerksam zuhörten.
Viele Fragen wurden gestellt. „Wo muss ich drücken?“ oder „Wie fest muss ich drücken?“. Dann ging es für die Teilnehmer an die Übungspuppen. Es tat sichtlich gut unter Anleitung mal auszuprobieren und damit gefestigt für den Ernstfall zu sein.
Auf 30-mal Drücken des Brustkorbs folgt zweimal die Zufuhr von Sauerstoff. Während die Puppe über ein Licht signalisiert, ob die Reanimation richtig durchgeführt wird, ist das im echten Leben deutlich anstrengender, als bei der Übung, wie Michael Kundt vom Roten Kreuz mitteilte.
Stress messen
Beim Balancecheck der Barmer-Krankenkasse erhielten die Anwesenden neue Erkenntnisse über den eigenen Stress-Level erhalten. „Ich messe hier nicht, wie viel Stress die Leute haben, das wissen sie meist selber. Ich schaue vielmehr, wie der Körper mit dem Stress zu Recht kommt“, erklärte die BGM-Fachkraft Petra Vossen. Immer nur den Powergang auf Kosten des Körpers einzulegen, sei nicht gesundheitsförderlich. Man müsse sich regelmäßig Zeit für die „Körperpflege“ nehmen.
Das Angebot der DLG wurde gut angenommen. Mit der Resonanz sind die Organisatoren zufrieden. Die Teilnehmer gaben ein positives Feedback. Für die drei Gesundheitstage in Euskirchen, Kall und Mechernich haben sich im Vorfeld insgesamt rund 70 Teilnehmer angemeldet. Als nächstes stehe eine Kongressmesse auf dem Plan. Zudem sind in 2019 weitere Gesundheitstage vorgesehen. Zurzeit profitieren 55 Unternehmen von der Mitgliedschaft in dem Verbund.
pp/Agentur ProfiPress