Erfolgreicher Testlauf in Kastanienallee
Die Stadt setzte im Anschluss der Miniermottenaktion in Wachendorf einen Laubsauger und –häcksler ein – Bauhofleiter Günter Schmitz war begeistert – Dutzende Helfer wieder den ganzen Samstag im Einsatz
Mechernich-Wachendorf – Es ist nur noch kurze Zeit bis Weihnachten, Kinder allerorts füllen ihre Wunschzettel. Und nicht nur die: Ganz oben auf dem Wunschzettel von Mechernichs Bauhofleiter Günter Schmitz steht seit Kurzem ein großer Laubsauger. „Den müssen wir haben“, sagte ein völlig beeindruckter Schmitz.
Leihweise hat Schmitz den Sauger beschafft, um ihn im Anschluss der Miniermottenaktion in der Wachendorfer Kastanienallee einmal auszuprobieren. Auf dem Stück zwischen Antweiler Straße und Schloss hatten die fleißigen Helfer von Feuerwehr, Junggesellen, Alte Herren, Ortskartell und natürlich der Anwohner das Laub zusammengekratzt und auf Wunsch der Stadt aufgehäuft liegen lassen.
Zwei Tage später erfolgte der „Saugtest“ – und der war ein voller Erfolg. Der Sauger saugte das Laub in einen Häcksler und verfrachtete es ordentlich zerkleinert auf einen Anhänger, der von einem Traktor gezogen wurde. Günter Schmitz war begeistert und dachte schon daran, wo man den Sauger überall einsetzen kann. „Auf den Friedhöfen sammeln wir vor Allerheiligen auch immer Laub, das würde mit dem Gerät deutlich schneller gehen.“
Und auch die Helfer in Wachendorf würden profitieren. Am Rand des Testbereichs führt ein Graben von Antweiler Straße bis zum Schloss. Dort ist es äußerst beschwerlich, das Laub rauszukratzen. „Da kann ein Bauhofmitarbeiter mit einem Freischneider hergehen, anschließend werden Laub und Grasschnitt aufgesaugt.“ Sollte die Stadt die Maschine anschaffen, würde das für das kommende Jahr auch bedeuten, dass die Wachendorfer „nur“ noch Laub aufhäufen müssen, aber nicht mehr selbst mit Traktoren in die Container laden.
Weniger Laub als in den letzten Jahren
Denn auf den restlichen zwei Dritteln der Kastanienallee haben sie das wieder gemacht. Am letzten Samstag im November waren schon zu Beginn um 9 Uhr rund zwei Dutzend Helfer im Einsatz, im Laufe des Vormittags wurden es noch einmal mehr. Mit Harken und Rechen kratzten sie das Laub zusammen und häuften es auf. „Durch die Fäll- und Schneidearbeiten dieses Jahr sind das bestimmt 30 Prozent weniger Laub“, schätzte Ortsvorsteher Theo Wolfgarten. Weil es aber die Tage vorher geregnet hatte, war die Arbeit insgesamt etwas mühsamer.
Mit den Frontladern dreier Traktoren wurde das Laub dann aufgesammelt und in die beiden von der Stadt zur Verfügung gestellten 30-Kubikmeter-Container gebracht. „Das würde wegfallen, wenn wir das Sauggerät haben, wir müssten hier gar keine Container mehr aufstellen“, ist sich Schmitz sicher.
Zum neunten Mal waren die Wachendorfer im Kampf gegen die Miniermotte unterwegs. 2009 hatten die Eheleute Thelen, deren Garten zur Kastanienallee führt, Alarm geschlagen. Heinz Thelen erinnert sich noch ganz genau an den Besuch von Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und Fachbereichsleiter Helmut Schmitz: „Meine Frau hat mit der Hand gegen den Zaun geschlagen, da stieg hier ein Schwarm Miniermotten auf, alles und jeder war schwarz.“
Seitdem sammeln die Wachendorfer immer im Herbst das Laub auf, das die Miniermotten zum Fressen gerne haben. Der Inhalt der Container wird im Abfallwirtschaftszentrum kompostiert, den nur ein paar Millimeter großen Schädlingen wird so der Garaus gemacht. Die Aktion ist ein voller Erfolg, aber auch nur, weil jedes Jahr so viele Wachendorfer mitmachen.
Die erfreuen sich nicht nur an ihrer prächtigen Allee, sondern auch jedes Jahr an den köstlichen Reibekuchen, die Gerlinde Thelen wieder als Mittagsstärkung gezaubert hat. 20 Kilogramm Reibekuchenteig waren es diesmal, hinzu kamen noch diverse Kuchen sowie Süßigkeiten, die als schneller Energielieferant dienten. Getränke hatte die Stadt Mechernich ebenso wie Werkzeuge zur Verfügung gestellt.
pp/Agentur ProfiPress
Link zu einem kurzen Videoclip, der den Einsatz des Laubsaugers demonstriert: https://youtu.be/VdXa76DwFgA