Erbsensuppe für die heilige Familie
Was anders gewesen wäre, wenn Jesus in Vussem geboren worden wäre: Nicht nur diese Frage wurde bei einem bunten karnevalistischen Adventsaltentag des Ortskartells beantwortet
Mechernich-Vussem – Einen beschwingten Adventsnachmittag mit karnevalistischen Einlagen, Kaffee, Kuchen und Tombola präsentierte der Bürgerverein Vussem (Ortskartell) unter der Leitung von Ortsbürgermeister Carsten Vogel den über 65-Jährigen des Dorfes am zweiten Adventssamstag.
Mit Prinz Tamara I. (Empt), Jungfrau Jana (Empt) und Bauer Elena (Empt) stellten sich sogar karnevalistisch gekrönte Häupter ein, um den Senioren ihre Aufwartung zu machen. Ebenso der Musikverein unter der Leitung von Hans-Hubert Schmidt, der ein Medley mit Weihnachtsliedern und alpine Melodien für Blasorchester intonierte.
Durch das Programm führten Franz-Josef Schmidt und Mischa Kreuser als Moderatoren, die eins ums andere Mal auch selbst als Akteure in die Bütt gingen. So erläuterte Mischa Kreuser dem entzückten Publikum, was alles anders gewesen wäre, wenn Jesus nicht in Betlehem, sondern in Wahrheit im Feytal geboren worden wäre.
Statt Königen kam das Dreigestirn
Statt Hirten hätten sich Bauern und Handwerker eingefunden und der heilige Josef hätte aus dem mitgebrachten Gemüse eine gute Erbsensuppe für die Familie kochen können. Die Vussemer hätten auch einen gewissen in der Eifel gänzlich machtlosen „Herrn Rodes“ abblitzen lassen – und das Christkind hätte vielleicht Augen gemacht, wenn sich im Stall zu Vussem am 6. Januar nicht die heiligen Drei Könige eingefunden hätten, sondern Prinz, Bauer und Jungfrau.
Heftigen Applaus gab es für das neue Dreigestirn, allesamt leibliche Schwestern und Töchter von Marika und Peter Empt, früheren Tollitäten von Vussem. Auch im Gefolge „Famelijekrohm“ mit den Adjutanten Sabrina Empt, Katja Löbel und Marika Empt. KV-Vorsitzender Wolfgang Schneider, Präsident Ralf Schumann und Ex-Prinz Frank Gummelt sowie Solomariechen Liv Lingscheidt waren auch mit von der Partie.
Der Männergesangverein von 1892 unter der Leitung von Heinz Sistig intonierte mehrere Lieder, der Dirigent Heinz Sistig ging höchstpersönlich auch als heftig bejubelter Redner in die Bütt, ebenso wie Mischa Kreuser, Manni Lang und Franz-Josef Schmidt, der auch das Bühnenprogramm zusammengestellt hatte.
Tanzgarde und Bambini des Karnevalsvereins Vussem von 1977 erfreuten die Senioren ebenso wie Marietta Schneider. Ein eingespieltes Anti-Kriegs-Lied der Kastelruther Spatzen stimmte nachdenklich und war den bislang 238.000 Kriegs- und Konflikttoten des Jahres 2023 gewidmet. Der Junggesellenverein organisierte die Bewirtung, „Vussem aktiv“ und Karnevalsverein 1977 regelten Auf- und Abbau sowie die Küche mit Broteschmieren und Kaffeekochen. Resümee: Ein ganzes Dorf bewirtet und unterhält seine Senioren.
pp/Agentur ProfiPress