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Ein Tag an der Sekundarschule

Eine Reportage von ProfiPress-Reporter Felix Lang – Sein Fazit: Lehren und Lernen mit Computer-Unterstützung, Multimediales „Whiteboard“ statt Tafel und Kreide und partnerschaftliche Methoden

Im Textilgestaltungsunterricht mit Schulleiterin Dagmar Wertenbruch arbeiten die Schüler am Thema „von der Wolle bis zum Faden“. Foto: Felix Lang/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich – Bereits zum Start im laufenden Schuljahr 2013/2014 haben sich spontan 170 Schüler für die neue Sekundarschule Mechernich-Kall angemeldet. Die von Dagmar Wertenbruch geleitete Schule bildet einen optimalen Schnitt aus den früheren Real- und Hauptschulen und soll und allen Kindern alle Bildungschancen und Schulabschlüsse eröffnen.

Felix Lang, der selbst gerade am Mechernicher Turmhof-Gymnasium sein Abitur gemacht hat, hat einen ganz normalen Schultag an der Sekundarschule miterlebt. Er hat dabei unter anderem das neuartige Unterrichtssystem kennengelernt, bei dem nicht die Lehrer die Räume, sondern die Schüler von Hörsaal zu Fachunterrichtsraum wechseln. Und zwar, um ihre spezielle Fächerkombination und ihren erforderlichen Lernstoff zu lernen.

Wie sieht der Schultag in der Sekundarschule aus? Reporter Lang notiert: „Ich bin bei der 5a, einer der sechs Eingangsklassen der Sekundarschule Mechernich-Kall in Mechernich, die gerade von Sheryl Bauchwitz unterrichtet wird.“ Es ist die Inklusionsklasse aus Schülern mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf. Lang beschreibt den Klassenraum: „An der einen Seite stehen Schränke mit Büchern, an der anderen hängen Landkarten und Pin-Wände. Aber da, wo sonst die Schultafeln hängen, was ist das? Eine weiße Wand mit zwei Lautsprechern links und rechts, und einem Kasten, der über der Mitte der Tafel heraus ragt. Und von Kreide keine Spur.“

Felix Lang berichtet weiter: „Sheryl Bauchwitz startet den Computer auf ihrem Schreibtisch und schaltet die weiße Multi-Media-Wand ein, die an Stelle der Tafel die Stirnseite der Klasse ausmacht.“ Das System nennt sich „Easiteach“, das heißt  „leichtes Unterrichten“. „Das ist unsere Kreide“ zitiert Lang die Lehrerin und reportiert weiter: „Sie hält einen weißen überdurchschnittlich großen Stift mit Tasten an jeder Seite hoch. Sie klickt an der weißen Tafel, auf der ein projizierter Bildschirm erscheint. Ein neues Programm geht auf, die Lehrerin beginnt zu schreiben.“

Der Reporter berichtet weiter: „Nach dem Technikunterricht bei Sheryl Bauchwitz unterrichtet Katharina Gutorski in der 5c Englisch. Die Schüler haben unter anderem  die  Aufgabe, einen englischen Text über den Schulalltag durchzuarbeiten.“ Um 9.05 Uhr packen die Kinder zusammen, Zeit den Raum zu wechseln für die nächste Stunde.

Auf dem Flur erklärt Dagmar Wertenbruch die  Besonderheiten der langen Unterrichtstage Montag, Mittwoch und Donnerstag: „Jetzt in der dritten Stunde gibt es das so genannte Lernbüro. Dort können die Schüler in stiller Arbeit ihre Hausaufgaben und Wochenpläne abarbeiten, damit sie dann auch wirklich nach der achten Stunde Schluss haben.“ Richard Kröber, Deutsch- und Sportlehrer, betreut eins der Lernbüros und gibt fächerübergreifend Hilfestellung.

Von 9.55 bis 10.20 Uhr ist große Pause. Auf dem Pausenhof spielen sich typische Szenen ab: In einer Ecke wird Fußball gespielt. In der Mitte des Schulhofs spielen größere Gruppen Nachlaufen und Fangen. Aber es gibt auch ruhigere Ecken, wo zwei sich unterhalten oder Karten spielen. Der Gong trennt sie alle und ruft sie in die Unterrichtsräume zurück.

Felix Lang: „Katharina Gutorski und Schulleiterin Dagmar Wertenbruch versammeln ihre Schützlinge in einem Klassenraum, in dem die eine Hälfte mit Wolle und Kleister an die Arbeit geht, und sich die andere auf den Weg in Richtung Computerraum macht. „Nach der fünften Stunde ist an den langen Tagen bis 13.05 Uhr Mittagspause, in der die Schüler in der Kantine ein warmes Mittagessen erhalten. Danach gibt es ein „Mittagsangebot“, die Schüler können etwa an einem Spaziergang im Wald oder einem Spiel auf dem schuleigenen Soccer-Court teilnehmen.

Im Sportunterricht der 5a mit Richard Kröber steht anschließend Basketball auf dem Plan. Auch Sonderpädagogin Marita Santema, mit voller Stundenzahl von der Satzveyer Förderschule am Veybach zur Sekundarschule abgeordnet, ist mit im Unterricht. Zwei ihrer besonderen Schützlinge, Leonie und Pascal, sind auch dabei. Besonders, weil die zwei mit sehr unterschiedlichem sonderpaedagogischem Förderbedarf auf die Sekundarschule gekommen sind. „Es ist super, mit anzusehen, wie sich die Schüler gegenseitig unterstützen.“ Das sei das genaue Gegenteil von dem, was einige Kritiker befürchtet hatten, nämlich, dass die Schwachen „auf der Strecke bleiben“ würden, so Santema.

Felix Lang/pp/Agentur ProfiPress