Ein neues Herz für Mechernichs City
Fläche des ehemaligen „Takko“- und Getränkemarktes wird zu Wohn- und Verkaufskomplex – Bauprojekt wurde im Ausschuss für Planung, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz von Architekt Achim Scheuten vorgestellt
Mechernich – „Wenn die Baugenehmigung noch dieses Jahr durchgeht, können wir im Frühjahr schon mit dem Bau beginnen“, betonte Achim Scheuten, Architekt der Firma „aci“, vor dem Ausschuss für Planung, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz (AfPVUK ) der Stadt Mechernich.
Und das könnte tatsächlich recht schnell gehen, denn das durchdachte Konzept, das er zuvor Vertretern der politischen Fraktionen präsentiert hatte, wurde einstimmig für gut befunden.
48 Wohnungen entstehen
Der Entwurf des in Würselen beheimateten Architektur-Büros sieht einen L-förmigen Gebäudekomplex vor, der in vier verschiedene „Wohnhäuser“ aufgeteilt wird. In zwei dieser Gebäude entstehen 25 Sozialwohnungen. Der Rest ist für den privaten Sektor gedacht. Insgesamt entstehen so 48 Wohnungen, die größtenteils über zwei oder drei Zimmer verfügen werden.
Das Erdgeschoss soll dabei vor allem als Marktfläche dienen und mit großer, einladender Glasfront überzeugen. Drei Interessenten gibt es bereits. Zudem ist Platz für zwei Gastronomien.

Der vorgestellte Plan sieht dabei vor allem eine „bessere Anbindung des Brunnenplatzes“ vor. Scheuten und der Stadtverwaltung war es dabei vorrangig wichtig, den Mechernicher Stadtkern erreichbarer und zusammenhängender zu gestalten. Auch die Straßenführung würde so entzerrt werden. Parkplätze für die Bewohner sind im Rahmen einer großen Tiefgarage eingeplant. „Wir können bis zu 57 Parkplätze zur Verfügung stellen“, so Scheuten.
Insgesamt zeigten sich die Politiker angetan von dem durchdachten Konzept.
Hier und da gab es kleinere Fragezeichen, die aber schnell geklärt werden konnten. Nathalie Konias vom „Bündnis 90/Die Grünen“ wollte etwa wissen, ob es noch Chancen für Fördermittel des Landes gebe. „Ich bin optimistisch, dass wir noch in die aktuelle Runde der Städtebauförderung rutschen und wir nicht extra einen neuen Antrag stellen müssen“, antwortete Bürgermeister Dr. Hand-Peter Schick.
Neue Ivestoren
Zuvor war bereits unter Investor Elma Scholzen ein ähnliches Projekt geplant worden. Durch seinen recht plötzlichen Tod musste in Mechernich neu gedacht werden.

Mit Landwirt Albert Kühl und seinem Geschäftspartner Clemens Ploenes konnten nun neue Investoren gefunden werden. „Ich habe ein Stückchen Land an die Firma Microsoft verkauft, die bei uns in Bedburg und Bergheim zwei KI-Rechenzentren bauen will“, so Kühl, der ebenso wie Clemens Pleones in Bad Münstereifel zur Schule gegangen ist laut eigener Aussage in Jugendtagen viel ihrer Freizeit in Mechernich verbracht haben. „Wir sind mit der Region verwachsen“, so Ploenes.
Dr. Schick betonte mehrfach, man habe bei Gesprächen „stets die gleiche Sprache gesprochen“ und damit Geldgeber gefunden, denen die „Zukunft von Mechernich am Herzen“ liegt. „Wir bauen nichts auf, um es dann gleich wieder zu verkaufen“, versicherte Albert Kühl. Insgesamt sollen rund 17,5 Millionen Euro investiert werden. Ein Leuchtturmprojekt, das Mechernichs Innenstadt neuen Glanz verleihen soll.
Jakob Seibel/pp/Agentur ProfiPress