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Ehre für “Helden des Alltags”

Ehre für “Helden des Alltags”
Rotes Kreuz ehrt im Mechernicher “Magu” 23 verdiente Blutspender – Vorsitzender Rolf Klöcker: “Sie sind anonyme Lebensretter” – Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick bricht eine Lanze für bürgerschaftliches Engagement und solidarische Gesellschaft
Mechernich – Vor einigen Jahren wurde bei der jährlichen Blutspenderehrung des Rotkreuz-Ortsvereines Mechernich mal ein Quintett vorgestellt, das zusammen im Laufe der Jahre 250 Liter Blut gespendet hatte. Eine stramme Leistung, die jetzt allerdings von einem Lebensretter-Trio noch in den Schatten gestellt wurde.
Drei Männer stiften zusammen
175 Liter Lebenssaft für andere
Die fünf Spender hatten jeder bei 100 Spenden 50 Liter Blut abgegeben. Jetzt wurden die Mechernicher Paul Spohr und Walter Pünder für jeweils 125 Blutspenden geehrt. Zusammen mit Wolfgang Gründler (100 Blutspenden a 0,5 Liter) bringen die drei es auf eine Spenderleistung von 175 Litern Lebenssaft. Aber auch die 75-maligen Spender Helmut Heinen, Walter Berghaus, Bernhard Zervos und Werner Zeyen können sich getrost darauf verlassen, dass sie einer ganzen Reihe von Menschen das Leben gerettet haben.
“Denn Blutspender sind Lebensretter”, betonte der Mechernicher Rotkreuz-Ortsvereinsvorsitzende Rolf Klöcker. Kreisvorsitzender Erwin Doppelfeld nannte die uneigennützigen Blutspender “Helden des Alltags”. Auch Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, selbst Blutspender und seit vielen Jahren regelmäßiger Gast bei den Blutspenderehrungen in seinem Stadtgebiet, brach einmal mehr eine Lanze fürs ehrenamtliche Bürgerengagement im Allgemeinen und fürs Blutspenden im Besonderen.
Insgesamt ehrte das Rote Kreuz im Restaurant “Magu” 23 verdiente Blutspender. Darunter für 50 Mal Blutspenden Michael Benken, Heidrun Häring, Heinz Jansen, Karl-Heinz Kolvenbach und Werner Möseler. 25 Mal zur Blutspende gingen bislang Bert Bous, Paul-Josef Bodenhausen, Jürgen Dohmen, Ignatz Heidt, Thomas Wilhelm Hey, Wilhelmine Kohls, Wilhelm Franz Lux, Andreas Nöthen, Hans Gerd Rhein, Dieter Sengersdorff und Thomas Josef Taubert.
In Mechernich kommen Jahr
für Jahr 1300 Blutspender
Rolf Klöcker, Syndikus-Anwalt und Geschäftsführer des Roten Kreuzes auf Kreisebene und Rotkreuz-Ortsvorsitzender in Mechernich, sagte, in Mechernich würden an neun Blutspendeterminen pro Jahr in Mechernich und Kommern rund 1300 Spender betreut. Entgegen dem Bundestrend sei die Zahl der Blutspender in Mechernich auf hohem Niveau konstant.
Mechernich habe kreisweit unter den Kommunen die zweithöchste Zahl an Blutspenden. Rechne man den allsommerlichen kreisweiten Blutspendemarathon in der auf Mechernicher Boden stehenden Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat dazu, sei Mechernich sogar die führende Kommune in Sachen Lebensrettung durch Blutspenden.
Bürgermeister Schick, so Rolf Klöcker, sei nicht nur selbst regelmäßiger Blutspender, ohne das an die große Glocke zu hängen, er unterstützte das Rote Kreuz auch bei seinem lebensrettenden Unterfangen, wo immer es gehe.
Die Schulen kostenfrei als Spendelokale zur Verfügung gestellt zu bekommen, sei für Sibille Sennerich, die Grand Dame des Blutspendedienstes, und ihre Mannschaft in der Stadt Mechernich eine Selbstverständlichkeit. Diese Hilfe der Stadt sei umso wichtiger, so Erwin Doppelfeld, der Kreisvorsitzende des Roten Kreuzes, da mit den bundesweit vier Million benötigten Blutspenden Tag für Tag viele Menschenleben gerettet werden.
Blutbedarf dank medizinischen
Fortschritts verdoppelt
Doppelfeld: “Wissen Sie, warum ich so gerne zu Blutspenderehrungen gehe? Weil ich da mit Menschen am Tisch sitze, die mit Sicherheit schon anderen Menschen zu einem zweiten Leben verholfen haben und die damit bewiesen haben, dass Nächstenliebe in ihrem Leben eine Priorität besitzt.”
Im Gegensatz zu früher, als Unfallopfer an erster Stelle standen, werden die meisten Spenden laut Rolf Klöcker heute für Krebs-, Herz-Kreislauf- und Magen-Darm-Erkrankungen verwendet. Klöcker appellierte “an die alten Hasen”, im Bekannten-, Freundes- und Kollegenkreis neue Blutspender zu werben. “Nehmen Sie ihnen die Angst”, sagte auch Bürgermeister Schick, “denn sie ist wirklich unbegründet.”
Rolf Klöcker begrüßte neben den verdienten Blutspendern und dem ersten Bürger auch seine Vorstandskollegen Sibille Sennerich, Johann Beul, Manfred Lang und Bereitschaftsarzt Dr. Franz Reintke sowie den Rotkreuz-Kreisvorsitzenden Erwin Doppelfeld und die Blutspende-Beauftragte Edeltraud Engelen. Er sagte: “Was selbst viele Mehrfachspender nicht wissen: Mit einer Spende kann man vielen Menschen helfen, weil jeder Empfänger einer Transfusion nur die Bestandteile des Blutes empfängt, die er benötigt. Zu diesen Zwecken ist eine große Menge an Blut- und Plasmaspenden notwendig. Eine Spende kann also gleichzeitig Leben retten und die Gesundheit vieler Patientinnen und Patienten erhalten oder wiederherstellen.”
Der Bedarf an Blutspenden sei steigend. Wurden Anfang der 80er Jahre in NRW etwa 500 000 Blutspenden benötigt wurden, so sind es heutzutage fast doppelt so viele. Klöcker: “Ein Grund dafür ist der medizinische Fortschritt.”
Menschen motivieren,
Spender zu werden
Es sei unerlässlich, “dass wir die Menschen motivieren, Blut zu spenden, um damit Anderen in der Not zu helfen”, sagte der Kreisgeschäftsführer und Ortsvereinsvorsitzende. Leider sinke aber die Zahl der Blutspender bundesweit. Mechernich und seine engagierten und solidarischen Menschen hingegen besetzten selbst im blutspende-starken Kreis Euskirchen die Spitzenposition.
Klöcker: “Besonders wegen der langjährigen Blutspender können wir als Rotes Kreuz in Mechernich auf einen beständigen Stamm an Spendern, nämlich auf Sie, stolz sein. Sie sind ein positives Beispiel für viele andere. Blutspender sind Lebensretter, die anonym bleiben – und gerade in Mechernich gibt es viele davon!”
Zum Schluss nannte Klöcker den Blutspendern und Funktionären als Motivationshilfe für Noch-Nicht-Blutspendern “fünf gute Gründe, Blut zu spenden”:
1. Jeder könnte selbst einmal eine Blutübertragung benötigen.
2. Viele benötigen dringend Blutkonserven, es darf aber nicht jeder Blut spenden.
3. Durch die Untersuchung erhält man Sicherheit über die Gesundheit seines Blutes.
4. Man erhält einen Unfallhilfe- und Blutspenderpass, der im Notfall lebensrettend sein kann.
5. Jeder kann ca. eine Stunde Zeit für eine gute Sache erübrigen.
Auszeichnungen, Präsente
und ein Mundart-Vortrag
Neben Rotkreuz-Wein, Frühstückskörben, Urkunden und Ehrennadeln servierte der Rotkreuz-Ortsverein Mechernich seinen verdienten Blutspendern Getränke und ein leckeres Abendessen. Als Dessert trat Vize-Vorsitzender Manfred Lang in Aktion und unterhielt die Gesellschaft mit Kostenproben aus seinen neuesten Büchern “Platt öss prima” und “Eifel-Winter”.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

14.12.2010