Den Ähzebär durch Kommern getrieben
KG Greesberger pflegt alte Tradition – Mit dem Strohbär symbolisch den Winterdämon verjagt
Mechernich-Kommern – Am Veilchendienstag steht bei den Karnevalisten der KG Greesberger der Umzug mit dem Ähzebär auf dem Programm. Der Ähzebär (auch Äerzebär oder Strohbär) ist eine der ältesten bekannten Karnevalsmasken und stellt symbolisch den Winter dar.
In diesem Jahr war es Carsten Cönen, den vier Mitglieder des Gartenbau- und Verschönerungsvereins Kommern in das Kostüm aus Erbsenstroh einwickelten. „Wir haben das Erbsenstroh in diesem Jahr von Landwirt Theo Schmitz aus Hostel bekommen, da wir selber keine Straucherbsen mehr anbauen“, erklärte Landwirt Peter Hein, in dessen Scheune die Verwandlung des jungen Mannes zum brummigen Winterdämon stattfand.
Eine Dreiviertelstunde dauerte die Prozedur, ehe Carsten Cönen rund 22 Kilogramm an Gewicht zugelegt hatte. „Es ist recht warm“, stellte er anschließend fest, „und trotz des Gewichtes ist die Bewegungsfreiheit besser, als ich gedacht habe.“
Den anstrengenden Part hatte der junge Mann da noch vor sich: Über einen gut zwei Stunden dauernden Weg mit Musikzug und Gefolge, in dem auch das Prinzenpaar Thomas I. und Nicole I (Bank) nicht fehlte, wurde er durch den Ort getrieben. Dabei wurde überall eingekehrt und ein Ständchen gespielt. Am Ende des Umzuges folgte dann die traditionelle Austreibung des Winters: Der Ähzebär wurde von seinem Kostüm befreit und das Erbsenstroh nach uraltem Brauch verbrannt.
pp/Agentur ProfiPress