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“Bewegung ist besser als eine Schmerztablette”

“Bewegung ist besser als eine Schmerztablette”
Jede Menge Gratulanten gaben sich beim 80. Geburtstag der aktiven Rotkreuz-Gymnastik- und Schwimmlehrerin Anneliese Conrads die Klinke in die Hand – Ihre Kursteilnehmer sind oft jünger als sie selbst
Mechernich – “Man sieht es ihr nicht an, aber man muss wohl dem Eintrag in der Geburtsurkunde glauben”, bemerkte Pfarrer Karl-Heinz Haus, Generalsuperior der Communio in Christo, über den 80. Geburtstag von Anneliese Conrads. Die Mechernicherin leitet seit rund 20 Jahren für das Familienbildungswerk des Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen Gymnastikkurse in Mechernich. Stolz berichtete sie: “Der Sport hält mich fit, ich bin für viele Frauen in der Gymnastikkursen ein Vorbild” – dabei sind die meisten Teilnehmer jünger als die agile Kursleiterin.
Bei dem Empfang am Mittwochmorgen in ihrem Haus klingelte es ständig an der Haustür. Nicht nur ihre zahlreichen Schützlingen aus Stuhlgymnastik, Wassergymnastik und Osteoporose-Gruppe gaben sich die Klinke in die Hand. Besonders herzlich begrüßte das Geburtstagskind Thomas Hambach, Gebäudemanager der Stadt Mechernich, und dessen Kollegen Hans-Peter Siebum: “Sie sind die besten Mitstreiter in der Stadtverwaltung”, lobte sie.
Denn ihrem Engagement ist es zum großen Teil zu verdanken, dass das Lehrschwimmbecken in Satzvey fortbesteht. Die Rotkreuz-Schwimm- und Gymnastiklehrerin Anneliese Conrads hat dabei auch Mechernicher Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick als tatkräftigen Unterstützer gewonnen, so dass in den vergangenen Jahren nicht nur das 1967 für die angrenzende Schule gebaute Hallenbad erhalten blieb, sondern auch einen neuen Hubboden, eine neue Einstiegstreppe und kürzlich eine neue Be- und Entlüftungsanlage bekam.
Ihr Ehemann Günther Conrads (87) sagte über sie schmunzelnd: “Ich bin ja froh, dass meine Frau so fit ist. Ich bin Jungfrau, sie ist Steinbock und gibt mir öfter mal einen ordentlichen Stoß, wie Steinböcke halt so sind!” Eine besondere Beziehung hat Anneliese Conrads auch zu ihrer Chefin Ilona Raabe, Leiterin der Rotkreuz-Familienbildung im Kreis Euskirchen. Und das nicht nur wegen der immer hervorragenden Zusammenarbeit, wie die Jubilarin betonte.
Denn als es ihr eines Abends schlecht ging, der Arzt sie aber beruhigt habe und nach Hause gegangen sei, war Ilona Raabe gerade auf dem Weg zu einem Termin im Mechernicher Familienzentrum. “Irgendwie drängte es mich, bei Frau Conrads vorbeizuschauen. Ich war noch nie einfach so abends und dazu noch unangemeldet bei ihr – heute sage ich, das war ein Engelsruf.”
Denn die sonst so dynamische Kursleiterin saß nun kränklich in der Ecke. Ilona Raabe brachte sie ins Krankenhaus – die Ärzte berichteten von einer Thrombose, ohne ärztliche Hilfe hätte sie die Nacht wahrscheinlich nicht überstanden. Ilona Raabe: “Wir haben eine ganz besondere Verbindung!”
In den Reigen der Gratulanten reihten sich auch die Mechernicher Ratsherren Heinz Schmitz und Wulf-Dietrich Simon ein. Besonders lobten sie nicht nur ihren Gemeinsinn, sondern auch ihre tatkräftige Unerschrockenheit. Das bestätigte auch Ilona Raabe: “Sie ist sehr zielorientiert, wenn sie von etwas überzeugt ist, setzt sie sich stark dafür ein und nimmt dabei auch in Kauf, sich dabei unbeliebt zu machen – für sie zählt einfach die gute Sache.”
So wie bei der Entlüftung für das Satzveyer Schwimmbecken, wie die 80-Jährige sagte: “Ich bin sehr froh, dass das geklappt hat – für die Bürger, nicht für mich.” Denn vor einem halben Jahr hat Anneliese Conrads die Wassergymnastik in jüngere Hände weitergegeben – Rotkreuzler Patrick Dost hat die Kurse zusammen mit Andrea Vlatten übernommen. Ihre Devise lautet aber nach wie vor: “Jede Bewegung ist besser als eine Schmerztablette.”
Nach ihrer Ausbildung im Bereich des Behindertensports ging Anneliese Conrads 1978 zum Roten Kreuz, wo sie zunächst im Pflegedienst tätig war. Seit 1991 bietet sie Kurse in Wirbelsäulengymnastik an. Wenig später begann sie mit dem Aufbau der Schwimmkurse in Satzvey.
Weitere Informationen über die Rotkreuz-Kurse gibt es im Internet unter
www.drk-eu.de
oder telefonisch beim Familienbildungswerk des Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen unter Telefon 0 22 51/ 79 11 0.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

04.01.2011