Beliebte Abkürzung wird Sackgasse
Stadt baut die Zieveler Straße in Lessenich aus
Mechernich-Lessenich – Dass die Straße als vielbenutzte Abkürzung Richtung Euskirchen und zurück herhalten muss, Fußgänger gefährlich leben und Eltern um ihre Kinder bangen, gehört im städtischen Teil der Zieveler Straße bald der Vergangenheit an. Mitte August startet der Ausbau der Lessenicher Ortsdurchfahrt. Dabei wird die als Landstraße 499 ausgewiesene Zieveler Straße inklusive sämtlicher Nebenanlagen komplett erneuert. Im gleichen Zug wird auch der städtische Abzweig der Zieveler Straße ausgebaut, verkehrsberuhigt und zur Sackgasse mit Wendehammer umgebaut.
Dieser Entwurf war zu Jahresbeginn in der Anliegerversammlung zunächst auf heftigen Widerstand gestoßen. Die Bürger hatten sich geschlossen gegen den mit Anliegerbeiträgen verbundenen Ausbau gestellt. Stattdessen forderten sie, lediglich Rampen oder Schwellen an der Einmündung der L 499 aufzubringen und die Straße am Ende zu sperren. „Das wäre aber ohne den Bau eines Wendehammers nicht möglich gewesen, weil es keine Wendemöglichkeit insbesondere für die Müllabfuhr oder Anlieferverkehr gegeben hätte“, sagt der bei der Stadt Mechernich zuständige Fachbereichsleiter Helmut Schmitz.
Mittlerweile haben sich die Gemüter beruhigt. Schmitz: „Vor allem der Umbau zur Sackgasse mit Wendehammer war der überzeugende Aspekt, so dass die Mehrheit der Anlieger den Ausbau und die damit verbundenen Anliegerkosten nun akzeptiert.“ Die Anlieger der L 499 wurden in einer separaten Versammlung über den Ausbau unterrichtet.
Wie Planer Werner Regh von der MR Ingenieurgesellschaft Mechernich bei einem Ortstermin mit Helmut Schmitz, Teamleiter Mario Dittmann und dem für die verkehrsrechtlichen Anordnungen zuständigen städtischen Mitarbeiter Constantin Hochgürtel erläuterte, findet der insgesamt knapp eine Million Euro teure Ausbau in drei Bauabschnitten statt. Start soll am Montag, 14. August sein. Bis zu den Herbstferien soll das Teilstück der L 499 von Rißdorf kommend bis zur Einmündung der Kreisstraße 44/Wachendorfer Straße fertiggestellt sein. Anschließend wird die L 499 bis zum Ortsende ausgebaut. Dieser zweite Teilabschnitt wird voraussichtlich Anfang 2018 fertig. Anschließend folgen die Arbeiten im städtischen Teil der Zieveler Straße. Insgesamt geht Regh von einer einjährigen Bauzeit aus.
Wie Mario Dittmann betonte, wird für die Dauer der Arbeiten maximal der Anliegerverkehr zugelassen. Grundsätzlich gebe es eine Vollsperrung und ausschließlich für Anwohner einen halbseitigen Durchlass. Die Grundstücke sollen für die Anwohner weitestgehend erreichbar bleiben.
Umleitungsstrecken werden großräumig eingerichtet und ausgeschildert und führen großräumig über Bad Münstereifel und entlang der L 61 an den Katzensteinen vorbei in Richtung Mechernich.
Ursprünglich war seitens der Stadtwerke Mechernich lediglich die Kanalerneuerung in der Wachendorfer Straße und in Teilbereichen der Zieveler Straße geplant. Der Landesbetrieb Straßenbau NRW als zuständiger Straßenbaulastträger erklärte jedoch, im Zuge der Kanalerneuerung in der L 499 auch die Fahrbahndecke auf der gesamten Länge der Ortsdurchfahrt sowie die Nebenanlagen zu erneuern.
„Aufgrund dieser neuen Sachlage wurde dann entschieden, die Nebenanlagen ebenfalls zu erneuern, da dies die technisch sinnvollste und finanziell günstigste Lösung darstellt, was sich wiederum positiv auf die Anliegerbeiträge auswirkt“, betont Helmut Schmitz.
Die Gehwegbreite wird zwischen einem und stellenweise zweieinhalb Metern variieren. Der Gehweg wird bis zum Anwesen „Veyer Weg 2“ verlängert und der OD-Stein dorthin versetzt. Die Bushaltestellen in Höhe der Kirche werden mit erhöhten Bordsteinen, die das Ein- und Aussteigen erleichtern, versehen, die Wartehalle wird erneuert.
Im städtischen Teil der Zieveler Straße wird die Fahrbahn auf eine Breite von drei Metern reduziert sowie verschwenkt. Es sollen gepflasterte Seitenbereiche zum Parken entstehen, einzeln versetzte Baumstandorte und beidseitig Gehwege angelegt sowie Rampen im Einmündungsbereich der L499 aufgebracht werden.
Auch hier ergeben sich aufgrund des hohen Auftragvolumens für die Anlieger sowie für die Stadt finanzielle Vorteile, indem die Arbeiten direkt mit in die Planung des L-499-Ausbaus aufgenommen wurden. Bei der städtischen Straße müssen die Anlieger auch den Straßenausbau nach dem Kommunalabgabengesetz (KAG) anteilig mitfinanzieren.
pp/Agentur ProfiPres