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Ampel oder Kreisverkehr: Diskussion dauert an

Uneinigkeit bei der besten Lösung für die Deponie-Kreuzung – Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick warnt vor negativen Konsequenzen für die Ortsumgehung Roggendorf

Mechernich-Strempt – Ampelanlage oder Kreisverkehr: An dieser Fragen scheiden sich seit dem Sommer die Geister, wenn es um die beste Lösung für den Kreuzungsbereich auf der Bundesstraße 266 in Höhe des Kreisabfallwirtschaftszentrums in Strempt. Bekannt sind die Pläne hingegen schon viel länger.

Bereits im Januar hatte die Agentur ProfiPress im Zusammenhang mit der Berichterstattung über den Neubau der Firma Schönmackers Umweltdienste in Nachbarschaft zum Kreisabfallwirtschaftszentrums in Strempt über die Pläne des Landesbetriebs Straßen NRW berichtet, dort eine Ampelanlage zu errichten. Wie Jürgen Paffrath vom Landesbetrieb seinerzeit erklärt hatte, soll es auf der Bundesstraße 266 aus beiden Richtungen kommend eine Linksabbiegerspur geben. Aus den Richtungen AWZ und Lückerath sei eine separate Linksabbiegerspur aber wegen der Straßenbreite nicht möglich. Die Äste von Lückerath und der Deponie kommend werden nicht gleichzeitig grün haben, sondern eine jeweils eigene Grünphase erhalten.

Laut Straßen NRW kann dort kein Kreisverkehr gebaut werden, weil dafür zwingend erforderlich sei, dass jeder Arm mindestens 20 Prozent des Verkehrsaufkommens haben muss. Das sei aber in Richtung Deponie und nach Lückerath eben nicht der Fall.

Eine Ampelanlage wäre aus Sicht von Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick die richtige Lösung für die Deponiekreuzung. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Bei der Bevölkerung stoßen die Pläne auf großes Unverständnis. Befürchtet wird, dass es wegen des hohen Verkehrsaufkommens durch eine Ampel zu langen Rückstaus kommt. Wie die Rheinische Redaktionsgemeinschaft Euskirchen im „Kölner Stadt-Anzeiger“ und in der „Kölnischen Rundschau“ berichtete, sei selbst Bauleiter Andreas Groß skeptisch geworden, als die Kritik an der Ampelanlage immer größer wurde. Daraufhin sei das Vorhaben noch einmal überprüft und für richtig befunden worden.

Auch die Bundestagsabgeordneten Markus Herbrand aus Gemünd und Detlef Seif aus Weilerswist haben sich in die Diskussion eingeschaltet. „Für mich schreit genau diese Stelle förmlich nach einem Kreisverkehr, denn von Platzmangel kann dort keine Rede sein“, wurde Herbrand im Lokalteil der beiden Tageszeitungen zitiert.

Anders sieht das sein Bundestagskollege Detlef Seif. Auch er habe bereits mit vielen Bürgern über die Baumaßnahme gesprochen, die alle eine Ampel ablehnten. In seinen Augen ist ein Kreisel nicht zwangsläufig die bessere Lösung. Als Negativbeispiele nennt er Kreisverkehre in Düren und Würselen, die sich nicht als gute Lösung herausgestellt hätten. Das sah der Planungsausschuss des Kreises Euskirchen in seiner jüngsten Sitzung anders: Die Politiker hatten kürzlich die Bundes- und Landtagsabgeordneten aufgefordert, sich für den Bau eines Kreisverkehrs an der Deponiekreuzung stark zu machen.

Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick favorisiert die schnelle Fertigstellung der Ampelanlage. Denn an dieser Kreuzung bestehe nach dem Umzug des Kreisbauhofs sowie der Firma Schönmackers mit deutlich höherem Lkw-Aufkommen in das Gewerbegebiet aus Verkehrssicherheitsgründen ein unmittelbarer Handlungsbedarf, der keinen Aufschub dulde. Die Realisierung eines Kreisverkehrs ist kurzfristig nicht umsetzbar, so Schick.

Außerdem befürchtet er unter anderem, dass sich eine bauliche Verzögerung im Falle einer Entscheidung für den Kreisverkehr negativ auf die bereits in den Bundesfernstraßen-Bedarfsplan aufgenommene Umgehung von Roggendorf auswirken könne. Auch für Seif ist die Ortsumgehung Roggendorf neben dem Lückenschluss der A1 das wichtigste Verkehrsvorhaben im Kreis Euskirchen.

pp/Agentur ProfiPress