„Mehr Artenschutz für Kall“
So titelten Mitte Februar die in Kall erscheinenden Tageszeitungen – Nach Grünen-Antrag macht sich Bürgermeister Esser für finanzielle Förderung aus Projektmitteln für ökologisch eingesetztes Personal stark – Biologische Station soll demnächst Vorschläge im Liegenschaftsausschuss unterbreiten – Ein Pressespiegel
Kall – „Die Kaller Grünen wollen den naturnahen Raum in der Gemeinde aufwerten und schützen“ schreiben „Kölnische Rundschau“ und „Kölner Stadt-Anzeiger“ Mitte Februar. Die Tageszeitungen zitieren einen Antrag der Öko-Partei an den Liegenschaftsausschuss der Gemeinde Kall. Darin fordern Bündnis 90/Die Grünen die Bildung einer Arbeitsgruppe, die sich mit Artenschutz, Hochwasserschutz, Tourismus und Naherholung beschäftigt.
„Die Artenvielfalt schwindet dramatisch“, erklärte Fraktionschef Guido Huppertz in der Ausschusssitzung, so schreibt der Redakteur Klaus Pesch: Derzeit befasse man sich nur ereignisbezogen mit dem Artenschutz – eigentlich nur dann, wenn man konkrete Bauvorhaben zu beurteilen habe und es um Ausgleichsmaßnahmen gehe. Huppertz: „Wir brauchen eine Fachberatung von außen.“
„Arbeitsgruppe gründen“
Mit möglichst geringem Aufwand wolle man Maßnahmen starten und Fördermittel ausfindig machen, schreibt Pesch. Er zitiert wiederum Guido Huppertz: „Da gibt es eine Riesenfülle an Projekten, bei denen Landwirte und Bürger mit eingebunden werden können.“ Und man könne sich bei einem solchen Projekt von der Biologischen Station des Kreises Euskirchen beraten lassen.
Die Tageszeitungen schreiben: „Alle Parteien, auch die Grünen, sind sich bewusst, dass der Verwaltung derzeit mit der Realisierung des Integrierten Handlungskonzeptes für den Kernort und dem anstehenden Umzug der Grundschule ins Hauptschulgebäude die Hände gebunden sind, so etwas organisatorisch mitzugestalten. Huppertz sagte aber, die organisatorischen Arbeiten könne die Arbeitsgruppe schon allein leisten.“
Emmanuel Kunz (SPD) äußerte laut Zeitungsbericht im Ausschuss Bedenken gegen eine weitere Arbeitsgruppe, die nichtöffentlich tage. Er, aber auch Vertreter der anderen Parteien hätten gefordert, einen Experten in die nächste Sitzung einzuladen. Dann könne man entscheiden, welche Maßnahmen man angehen könne. Bürgermeister Hermann-Josef Esser schlug sogar vor, gemeinsam nach einer Förderung Ausschau zu halten, um eine Person mit dieser ökologischen Aufgabe zu betrauen. Das könne auch interkommunal geschehen. Einstimmig wurde schließlich beschlossen, sich in der nächsten Sitzung dazu die Vorschläge der Biologischen Station anzuhören.
Vorbildlich: Borstgrasrasenprojekt
Michael Schulze, stellvertretender Geschäftsführer des Vereins, sagte Klaus Pesch auf Nachfrage, schwerpunktmäßig kümmere man sich in der Biologischen Station um Vertragsnaturschutz: „Wir versuchen dabei, Flächen in eine extensive Nutzung zu bringen.“ Neben botanischen Aspekten spielten Bodenbrüter eine immer größere Rolle.
Jede Menge geschützte Arten würden von den großen Erntemaschinen der Landwirtschaft „weggeputzt“. Kall könne sicherlich bei der Verpachtung von Flächen einen Hebel ansetzen, indem es Landwirten entsprechende Auflagen mache. Die Einhaltung müsse aber auch kontrolliert werden. An Fördermitteln könne Kall etwa Möglichkeiten aus dem Leader-Topf nutzen, die auch Tourismus und Entwicklung der Gemeinde betreffen.
Wie an dieser Stelle bereits im Sommer 2018 berichtet, wurden bereits 2,6 Millionen Euro von der Europäischen Union, dem Land NRW und dem Kreis Euskirchen für die Sanierung Eifeler Heide- und Moorlandschaften vor allem in der Sistig-Krekeler Heide zur Verfügung gestellt. Projektleiterin der „Life+ Allianz für Borstgrasrasen“ war Marietta Schmitz von der Biologischen Station des Kreises Euskirchen in Nettersheim. Für mehr als 115 Hektar wurden Pflege- und Entwicklungspläne erstellt.
pp/Agentur ProfiPress